...er deutscher Kaiser Ferdinand der Dritte das Licht der Welt. Das schwere Erbe seines Vaters Ferdinands des Zweiten trat er im Jahre 1637 an, nachdem er ab 1634 an der Spitze des Heeres gestanden hatte. Bei Nördlingen schlug er in diesem Jahr die Schweden vernichtend und errang auch 1645 bei Herbsthausen einen bedeutenden Sieg über die Gallier. Allerdings machte er später den Fehler seinem Bruder Leopold Wilhelm den Oberbefehl zu übertragen und dieser erlitt so manche Niederlage gegen die Schweden und Gallier. Die Folge davon war der Westfälische Frieden, durch welchem Schweden und Gallien unserem alten deutschen Reich nicht nur bedeutende Gebiete entrissen, sondern dessen staatlich-religiöse Zersplitterung bis zu den Tagen Wilhelms des Großen festgeschrieben wurde. Daß unser altes deutsches Reich keine 40 Jahre später den türkisch-gallischen Doppelangriff abschlagen und zum Gegenangriff übergehen konnte, ist kein kleines Wunder. Als Diplomat mußte unser Kaiser Leopold der Erste mit den Reichsständen und Kurfürsten unterhandeln, um 1683 das Entsatzheer zur Rettung unserer Hauptstadt Wien zusammenzubringen, während Otto der Große als unangefochtener Herrscher den Heerbann unserer deutschen Stämme 955 aufs Lechfeld befahl. Nach dem Westfälisches Frieden 1648 machte sich unser Kaiser Ferdinand der Dritte daran sein Heer wiederaufzubauen, seine Ländereien zu befestigen und im Reich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Geheiratet hat er drei mal - 1631 Maria Anna von Spanien, 1648 Leopoldine von Tirol und 1651 Eleonore Gonzaga. Insgesamt hatte er elf Kinder, darunter auch seinen Nachfolger Leopold der Erste. Das Kaiserlied der Lothringer - „Gott erhalte Franz den Kaiser“ - habe ich mir für unseren Kaiser Ferdinand zum Wiegenfest ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=w81MS8qDb80 „Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Hoch als Herrscher, hoch als Weiser steht er in des Ruhmes Glanz. Liebe windet Lorbeerreiser ihm zu ewig grünem Kranz. Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Über blühende Gefilde reicht sein Zepter weit und breit. Säulen seines Throns sind Milde, Biedersinn und Redlichkeit. Und von seinem Wappenschilde Strahlet die Gerechtigkeit. Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Sich mit Tugenden zu schmücken, achtet er der Sorgen wert. Nicht, um Völker zu erdrücken, flammt in seiner Hand das Schwert; sie zu segnen, zu beglücken, ist der Preis, den er begehrt. Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Er zerbrach der Knechtschaft Bande, hob zur Freiheit uns empor. Früh erleb’ er deutscher Lande, deutscher Völker höchsten Flor und vernehme noch am Rande später Gruft der Enkel Chor: Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz!“ Nachzulesen gibt es die Geschichte von unserem Kaiser Ferdinand III. bei unserem Schiller in seiner „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“ und darin beginnen wir mit dem Amtsantritt im Jahre 1637: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10717036_00001.html „Aber es war nicht mehr Ferdinand der Zweite, gegen den es jetzt als ein offenbarer Feind aufstand; diesen hatte schon im Februar 1637, im neunundfünfzigsten Jahre seines Alters, der Tod von dem Schauplatz abgerufen. Der Krieg, den seine Herrschsucht entzündet hatte, überlebte ihn; nie hatte er während seiner achtzehnjährigen Regierung das Schwert aus der Hand gelegt, nie, so lang er das Reichszepter führte, die Wohltat des Friedens geschmeckt. Mit den Talenten des guten Herrschers geboren, mit vielen Tugenden geschmückt, die das Glück der Völker begründen, sanft und menschlich von Natur, sehen wir ihn, aus einem übel verstandenen Begriff von Monarchenpflicht, das Werkzeug zugleich und das Opfer fremder Leidenschaften, seine wohltätige Bestimmung verfehlen und den Freund der Gerechtigkeit in einen Unterdrücker der Menschheit, in einen Feind des Friedens, in eine Geißel seiner Völker ausarten. In seinem Privatleben liebenswürdig, in seinem Regentenamt achtungswert, nur in seiner Politik schlimm berichtet, vereinigte er auf seinem Haupte den Segen seiner katholischen Untertanen und die Flüche der protestantischen Welt. Die Geschichte stellt mehr und schlimmere Despoten auf, als Ferdinand der Zweite gewesen, und doch hat nur Einer einen dreißigjährigen Krieg entzündet; aber der Ehrgeiz dieses Einzigen mußte unglücklicherweise gerade mit einem solchen Jahrhundert, mit solchen Vorbereitungen, mit solchen Keimen der Zwietracht zusammentreten, wenn er von so verderblichen Folgen begleitet sein sollte. In einer friedlichen Zeitepoche hätte dieser Funke keine Nahrung gefunden, und die Ruhe des Jahrhunderts hätte den Ehrgeiz des Einzelnen erstickt; jetzt fiel der unglückliche Strahl in ein hoch aufgetürmtes, lange gesammeltes Brenngeräte, und Europa entzündete sich. Sein Sohn, Ferdinand der Dritte, wenige Monate vor seines Vaters Hintritt zur Würde eines römischen Königs erhoben, erbte seine Throne, seine Grundsätze und seinen Krieg. Aber Ferdinand der Dritte hatte den Jammer der Völker und die Verwüstung der Länder in der Nähe gesehen und das Bedürfnis des Friedens näher und feuriger gefühlt. Weniger abhängig von den Jesuiten und Spaniern und billiger gegen fremde Religionen, konnte er leichter als sein Vater die Stimme der Mäßigung hören. Er hörte sie und schenkte Europa den Frieden; aber erst nach einem einjährigen Kampfe mit dem Schwert und der Feder, und nicht eher, als bis aller Widerstand fruchtlos war und die zwingende Not ihm ihr hartes Gesetz diktierte. Das Glück begünstigte den Antritt seiner Regierung, und seine Waffen waren siegreich gegen die Schweden. Diese hatten unter Banners kraftvoller Anführung nach dem Siege bei Wittstock Sachsen mit Winterquartieren belastet und den Feldzug des 1637sten Jahrs mit der Belagerung Leipzigs eröffnet. Der tapfere Widerstand der Besatzung und die Annäherung der kurfürstlich-kaiserlichen Völker retteten diese Stadt, und Banner, um nicht von der Elbe abgeschnitten zu werden, mußte sich nach Torgau zurückziehen. Aber die Überlegenheit der Kaiserlichen verscheuchte ihn auch von hier, und umringt von feindlichen Schwärmen, aufgehalten von Strömen und vom Hunger verfolgt, mußte er einen höchst gefährlichen Rückzug nach Pommern nehmen, dessen Kühnheit und glücklicher Erfolg ans Romanhafte grenzt. Die ganze Armee durchwatete an einer seichten Stelle die Oder bei Fürstenberg, und der Soldat, dem das Wasser bis an den Hals trat, schleppte selbst die Kanonen fort, weil die Pferde nicht mehr ziehen wollten. Banner hatte darauf gerechnet, jenseits der Oder seinen in Pommern stehenden Untergeneral Wrangel zu finden und, durch diesen Zuwachs verstärkt, dem Feind alsdann die Spitze zu bieten. Wrangel erschien nicht, und an seiner Statt hatte sich ein kaiserliches Heer bei Landsberg postiert, den fliehenden Schweden den Weg zu verlegen. Banner entdeckte nun, daß er in eine verderbliche Schlinge gefallen, woraus kein Entkommen war. Hinter sich ein ausgehungertes Land, die Kaiserlichen und die Oder; die Oder zur Linken, die, von einem kaiserlichen General Bucheim bewacht, keinen Übergang gestattete, vor sich Landsberg, Küstrin, die Warthe und ein feindliches Heer, zur Rechten Polen, dem man, des Stillstandes ungeachtet, nicht wohl vertrauen konnte, sah er sich ohne ein Wunder verloren, und schon triumphierten die Kaiserlichen über seinen unvermeidlichen Fall. Banners gerechte Empfindlichkeit klagte die Franzosen als die Urheber dieses Unglücks an. Sie hatten die versprochene Diversion am Rhein unterlassen, und ihre Untätigkeit erlaubte dem Kaiser, seine ganze Macht gegen die Schweden zu gebrauchen. „Sollten wir einst“, brach der aufgebrachte General gegen den französischen Residenten aus, der dem schwedischen Lager folgte, „sollten wir und die Deutschen einmal in Gesellschaft gegen Frankreich fechten, so werden wir nicht so viel Umstände machen, ehe wir den Rheinstrom passieren.“ Aber Vorwürfe waren jetzt vergeblich verschwendet. Entschluß und Tat forderte die dringende Not. Um den Feind vielleicht durch eine falsche Spur von der Oder hinweg zu locken, stellte sich Banner, als ob er durch Polen entkommen wollte, schickte auch wirklich den größten Teil der Bagage auf diesem Wege voran und ließ seine Gemahlin samt den übrigen Offiziersfrauen dieser Marschroute folgen. Sogleich brechen die Kaiserlichen gegen die polnische Grenze auf, ihm diesen Paß zu versperren, auch Bucheim verläßt seinen Standort, und die Oder wird entblößt. Rasch wendet sich Banner in der Dunkelheit der Nacht gegen diesen Strom zurück und setzt seine Truppen, samt Bagage und Geschütz, eine Meile oberhalb Küstrin, ohne Brücken, ohne Schiffe, wie vorher bei Fürstenberg, über. Ohne Verlust erreichte er Pommern, in dessen Verteidigung er und Hermann Wrangel sich teilen...“.