...rfe Zusammenfassung aller geistigen und wirtschaftlichen Kräfte sowie nicht zuletzt die außenpolitischen Erfolge seines Staates Ruf und Ruhm des französischen Königs gesteigert, so verflog dieser Glanz seit den Tagen vor Wien und „legte sich mit neuer Heiligkeit über das alte Kaisertum“. Mit dem Großtürken war, wie man in Italien offen spottete, „der kleine Türke“ geschlagen. Die weltgeschichtliche Bedeutung dieser Wendung dagegen wurde erst der Nachwelt deutlich. Nicht ein Ende oder Abschluß, wie ihn bis in die unmittelbare Umgebung Kaiser Leopolds Staatsmänner, Heerführer und Publizisten aus der Niederlage der Ungläubigen erwarteten, war erreicht: ein neuer, wechselvoller Krieg legte noch lange Jahrzehnte dem österreichischen Staat und seinen Verbündeten ungeheure Opfer auf, um als Preis dem habsburgischen Hause „die wahre und volle Erfüllung seiner Machtansprüche“ und Machtgrenzen zu bringen, die Monarchie zu schaffen. Nur die Voraussetzung für diesen Aufstieg hatte die Schlacht am Kahlenberge gegeben. In entscheidender Stunde zerbrach die türkisch-französische Zange, die mit den österreichischen Erblanden an Rhein und Donau das Reich zusammenpressen und wehrlos der Willkür der Pariser Staatskunst ausliefern sollte.“ (Paul Wentzcke) Am heutigen Tag im Jahre 1640 wurde in unserer damaligen Reichshauptstadt Wien unser alter deutscher Kaiser Leopold der Erste geboren. Ganz unzweifelhaft einer unserer größten deutschen Herrscher, wenn nicht gar der Große. Denn Otto der Große übernahm von seinem Vater Heinrich dem Ersten ein innerlich gefestigtes Reich und als unangefochtener Herr führte er 955 den Heerbann unserer deutschen Stämme auf dem Lechfeld zum Sieg über die Awaren. Leopold der Erste dagegen trat 1658 ein schweres Erbe an. Im 30jährigen Krieg hatte unser altes deutsches Reich die Hälfe seiner Einwohner verloren und war ganz und gar verwüstet und seine politische und religiöse Zersplitterung war im Westfälischen Frieden verewigt worden. Ruhe und Frieden hätte unser deutsches Vaterland damals bedurft. Stattdessen sah es sich dem Doppelangriff der Gallier und Türken ausgesetzt. Diesem konnte unser Kaiser Leopold nur mit einem Bruchteil unserer Kraft entgegentreten, da er sich um die Unterstützung durch die Reichsstände jedesmal erneut bemühen mußte. Doch stellte unser Kaiser Leopold der Erste ungemein fähige Feldherren - wie Raimond von Montecuccoli, Karl von Lothringen, Ludwig Wilhelm von Baden oder Eugen von Savoyen - an die Spitze seiner Heere. Diese zerschlugen die Welschen und Türken zahlreichen Schlachten. Die Schlachten von Mogersdorf (1664), am Kahlenberg (1683), Mohacs (1687), Slankamen (1691) oder Zenta (1697) sollen hier genügen. Im Westen konnte so der gallische Angriff abgewehrt und in Ungarn sogar ein Gegenangriff begonnen werden, der allerdings erst unter Kaiser Karl der Sechste erfolgreich beendet wurde. Im Inneren richtete unser Kaiser Leopold der Erste den Immerwährenden Reichstag zu Regensburg ein und schuf die Reichsarmee, in welcher die Truppen der kleineren Reichsstände zusammengefaßt wurden. Die erfolgreiche Abwehr der Türken und Gallier erlaubte es unserem deutschen Volk sich zu erholen und schon sehr bald zu seiner alten Schaffenskraft zurück zu finden. Bis 1705 lenkte unser Kaiser Leopold die Geschickte unseres alten deutschen Reiches. Drei Mal hat unser Kaiser Leopold geheiratet und 16 Kinder gezeugt. Seine beiden Söhne Joseph dem Ersten und Karl dem Sechsten folgten ihm nacheinander nach. Für seine Leistungen bei der Reichsverteidigung bekommt er von mir die Wacht am Rhein zum Wiegenfest gespielt: https://www.bitchute.com/video/IIcqL4AYrbnb/ „Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein, lieb Vaterland, magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Durch Hunderttausend zuckt es schnell, und aller Augen blitzen hell: der deutsche Jüngling, fromm und stark, beschirmt die heilige Landesmark. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, lieb Vaterland, magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Er blickt hinauf in Himmelsauen, wo Heldengeister niederschaun, und schwört mit stolzer Kampfeslust: „Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“ Lieb Vaterland, magst ruhig sein, lieb Vaterland, magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Und ob mein Herz im Tode bricht, wirst du doch drum ein Welscher nicht. Reich wie an Wasser deine Flut ist Deutschland ja an Heldenblut. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, lieb Vaterland, magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! So lang ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den Degen zieht, und noch ein Arm die Büchse spannt, betritt kein Feind hier deinen Strand. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, lieb Vaterland, magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, die Fahnen flattern hoch im Wind: Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein! Wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, lieb Vaterland, magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! So führe uns, du bist bewährt; In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert, Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut! Und tilg' die Schmach mit Feindesblut! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, lieb Vaterland, magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein! Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!“ Nachzulesen gibt es die Geschichte unseres Kaiser Leopolds bei unserem Geschichtsschreiber Reinhold Baumstark und ich beginne mit dem abermaligen Ausbruch der Abwehrkämpfe gegen die Türken: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11158641_00005.html „Das ruhmvollste Blatt in der äußern Regierungsgeschichte Kaiser Leopolds I. ist ohne Zweifel die Geschichte der Türkenkriege; und wenn es mir bei dieser Arbeit um ein Parteiinteresse, nicht um die Wahrheit zu tun wäre, so würde die Versuchung nahe liegen, gerade diesen Gegenstand recht ausführlich zu behandeln. Den österreichischen Anstrengungen und Kämpfen gegenüber bezeichnet es die ganze Niederträchtigkeit der französischen Politik jener Zeit, daß Ludwig XIV. im Stande war, den gemeinsamen barbarischen Feind der christlichen Religion und jeder edleren menschlichen Bildung aus Haß gegen Österreich insgeheim und offen zu unterstützen. Auch hatte Österreich in seinen Kämpfen gegen die Türkei die öffentliche Meinung ganz Europas unzweifelhaft für sich. Kaiser Leopold hat an diesen blutigen Kämpfen keinen persönlichen Anteil genommen, wie er überhaupt kein Soldat war. Dagegen gebührt ihm das doppelte Verdienst, mit unermüdlicher Geduld und mit unerschütterlicher Ausdauer die Fahne des Kreuzes hoch gehalten, und namentlich die rechten Feldherrn an die rechten Plätze gestellt zu haben. Niemand kann leugnen, daß es ein großes Glück, oder vielmehr eine große Gnade Gottes war, so ausgezeichnete Heerführer, wie Montecuccoli, Karl von Lothringen, Ludwig von Baden und Prinz Eugen von Savoyen zu finden; aber diese Gnade war verdient durch die hohen Tugenden eines Monarchen, der im glänzenden Gegensatze zu seinem französischen Nebenbuhler in all' seinem Tun und Lassen nur durch das Gefühl der Pflicht und durch die Gebote des Christentums sich leiten ließ. Für die Zwecke unserer Darstellung muß es übrigens, da des Kaisers Persönlichkeit bei den Türkenkämpfen nirgends im Vordergrund der kriegerischen Ereignisse auftritt, an einem kurzen und raschen Überblick der entscheidenden Tatsachen, und an einer scharfen Betonung ihrer politischen Tragweite genügen. Die kriegerischen Verwicklungen Österreichs mit der Türkei unter Leopold I. knüpfen sich an die Verhältnisse Siebenbürgens an, welche wir schon im vorigen Abschnitt flüchtig berührt haben. Dieses Land stand seit 1526 unter eigenen, sowohl von Österreich als von der Türkei angeblich unabhängigen sogenannten Großfürsten. Die natürliche Bestrebung dieser Machthaber war darauf gerichtet, ihre Herrschaft auszudehnen und ein wahrhaft unabhängiges Reich zwischen den Karpaten und der Donau zu gründen. Im Sinne dieser Politik hatte sich Rakoczy mit Karl Gustav von Schweden verbündet, weil er auf diesem Weg aus seiner doppelten Abhängigkeit von Österreich und der Türkei herauszukommen hoffte. Er wurde zwar von den polnischen Truppen im Bunde mit den Österreichern im Spätsommer 1657 geschlagen und mußte sich einen sehr schimpflichen Friedensschluß gefallen lassen; allein ganz besonders erbittert war man über ihn in Konstantinopel. Diese Stimmung der Pforte ging so weit, daß Rakoczy noch im Jahre 1657 für abgesetzt erklärt, und als er sich nicht fügte, eine gewaltige türkische Armee in das Land geschickt wurde. Die Pforte verlieh das Fürstentum, indem sie den Versuch der Siebenbürger, Franz Redey an Rakoczys Stelle zu setzen, nicht anerkannte, einem gewissen Barcsay, der es aber niemals zu einer wirklichen Herrschaft brachte, sondern schon im Jahre 1660 zu Gunsten des nach Rakoczys Tode von den Siebenbürgern gewählten Johannes Kemeny auf seine Würde wieder verzichten mußte und gleich nachher umgebracht wurde. Die Siebenbürger hatten sehr wohl erkannt, daß Rakoczys Politik für sie eine nationale war; sie unterstützten ihren Großfürsten in heldenmütiger Aufopferung gegen die verwüstenden Einfälle der Türken. Andererseits wurde eine tatkräftige Unterstützung Rakoczys durch Österreich zur Unmöglichkeit nicht nur in Folge des großen Friedensbedürfnisses der Monarchie, sondern auch durch die mißtrauische Erinnerung an sein Verhalten im nordischen Kriege. Man konnte Österreich nicht zumuten, um Rakoczys Willen einen Krieg gegen die Türken mit allen seinen furchtbaren Möglichkeiten zu wagen. So konnte es denn nicht ausbleiben, daß Rakoczy im ungleichen Kampfe schließlich unterlag. Am 22. Mai 1660 wurde er bei Klausenburg geschlagen; er führte selbst die Seinigen zum Angriff, erschlug mit eigener Hand siebzehn Türken im blutigen Handgemenge, und erlag wenige Tage später den empfangenen Wunden; bald nachher fiel die wichtige Festung Großwardein in die Hände der Türken. Sie hatte die von dem kaiserlichen General Souches angebotene Besatzung in echt ungarischer Verblendung abgelehnt; lieber erlitt sie das Äußerste von den Ungläubigen. Allein bald nach Rakoczys Tod trat an Österreich gleichwohl die Notwendigkeit heran, sich in die siebenbürgischen Händel einzumischen. Leopold I. konnte als König von Ungarn nicht zugeben, daß die türkische Macht nach Gutdünken in Siebenbürgen schalte und walte. Österreich entschloß sich daher, den Johannes Kemeny in seiner Bewerbung um die Großfürstenwürde gegen den an Barcsays Stelle ernannten türkischen Kandidaten Apasi zu unterstützen. Zu diesem Zwecke wurde Montecuccoli nach Ungarn und Siebenbürgen geschickt; er rückte erfolgreich vor, und die Türken gingen ihm offenbar aus dem Weg. Wenn Österreich damals, als eben die Armee aus dem nordischen Kriege mit Ehre und Ruhm zurückgekehrt war, den Kampf gegen die Türken mit dem äußersten Aufwand von Kraft begonnen hätte, so wären vielleicht manche schwere blutige Opfer späterer Jahre erspart worden. Übrigens muß auch gesagt werden, daß das beständige Mißtrauen der Ungarn und Siebenbürgen Österreichs Geneigtheit wie seine Macht lähmte...“.