...ite heimgegangen. Mit ihm kehrten wir Franken noch einmal auf den deutschen Thron zurück und unser altes deutsches Reich erblühte weiter unter dem Haus der Salier im ungetrübten Glanz seiner Macht. Zur Welt kam Konrad der Zweite um Anno 990 und bestieg den deutschen Thron nach dem Tod Kaiser Heinrichs des Zweiten. (dem letzten der Ottonen). Die römische Kaiserwürde erlangte er Anno 1027 und Anno 1033 konnte er das Königreich Burgund mit unserem alten deutschen Reich vereinigen. Aus seiner Ehe mit Gisela von Schwaben ging sein Sohn und Nachfolger Kaiser Heinrich der Dritte hervor. Anno 1026 und Anno 1036 unternahm er eine Heerfahrt nach Italien. Seine Regierungszeit verlief ruhig, da unser altes deutsches Reich damals keinen äußeren Feind zu fürchten hatte. Einzige Ausnahme bildete der Aufstand seines Stiefsohns, Herzog Ernst von Schwabens, Anno 1030. Aber dieser bracht schnell zusammen. Das Leben und die Taten unseres Kaisers Konrads des Zweiten überliefert uns unser altdeutscher Geschichtsschreiber Wipo und dessen Werk wird zum Gedenken an Kaiser Konrad der Zweite nunmehr verlesen. Ich beginne mit der Widmung Wipos: https://archive.org/details/Wipo-DasLebenKaiserKonradIi „Dem glorreichen Kaiser, Heinrich dem dritten König, geschickt in den Künsten des Krieges und Friedens, entbietet Wipo, durch Gottes Gnaden Presbyter, was ein Diener der königlichen Diener dem Herrn der Herren dieser Welt bieten kann. Das glanzvolle Leben und die ruhmvollen Taten des Kaisers Konrad, deines Vaters, Herr Kaiser, habe ich zu beschreiben für gut erachtet, damit nicht der Sonne Strahlenglanz umwölkt bleibe, damit nicht seine des Andenkens werte Tugend von dem Roste der Vergessenheit bedeckt werde. Denn die Taten jenes Mannes würden, wenn sie nicht so ruhmreich und glanzvoll gewesen wären, von dem zu großen Glanze deiner Tugenden einigermaßen verdunkelt erscheinen. Ich aber, der geringste deiner Knechte, bin entschlossen, so Gott will, beider Taten zu berichten, die bei meinen Lebzeiten geschehen sind, indem ich in der Weise zwischen euch unterscheide, daß ich der Wahrheit gemäß behaupte, der eine habe in das Staatswesen, das römische Reich nämlich, einen gesunden Schnitt getan, der andere habe dasselbe verständig geheilt. Wenn ich darum hier von mehr oder weniger abweichend oder anders, als sich die Dinge wirklich verhalten, schreibe oder rede, so wird es nicht die Schuld des Schreibers oder Erzählers sein, da ich wegen sehr häufiger Erkrankung oftmals nicht in der Kapelle meines Herrn Konrad habe sein können. Das aber, was ich selbst gesehen oder von anderen gehört habe, werde ich mit dem Griffel der Wahrheit für diejenigen, welche Nutzen daraus ziehen wollen, darlegen. Und weil du schon zu deines Vaters Lebzeiten Rühmliches vollbracht hast, habe ich dieses in dem Leben des Vaters erzählen zu sollen geglaubt; was du aber nach seinem Hingange Glorreiches getan, habe ich mir vorgenommen besonders zusammenzustellen. Wenn aber irgendwelche Tadler mir vorwerfen, ein solches Werk sei überflüssig, da schon andere über denselben Gegenstand geschrieben hätten, wiewohl ich noch keine Schrift darüber gesehen habe, so werde ich zur Antwort geben: „In zweier oder dreier Munde soll jedes Zeugnis bestehen; und Christi Worte im Evangelium werden nicht durch einen allein, sondern durch vier treffliche Zeugen in der Kirche ausgebreitet.“ Dir aber, großer Kaiser, widme ich dieses Werk, dir führe ich des Vaters Leben vor, damit du, so oft du selbst ruhmreiche Taten vorhast, zuerst des Vaters Tugenden wie in einem Spiegel dir vorstellst, und das in dir noch reicher blühe, was du vom Vater als Anlage ererbt hast, der du, wie du alle deine Vorgänger in so manchen göttlichen und weltlichen Dingen übertriffst, so auch verdienen mögest, deine Königs- und Kaisermacht mit Gottes des Allmächtigen Willen länger zu behaupten, als jene alle. Gott mit dir...“ Da die alten Chroniken, mit ihrem stark klerikalem Anstrich, nicht jedermanns Sache sind, gibt es - wie immer - noch einen Auszug aus Friedrich Kohlrauschs Buch „Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser“ - von der Wahl und Krönung unseres Saliers hören wir nun: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00001.html „Nach dem Aussterben des sächsischen Königshauses mit Heinrich II. war ein ähnlicher Augenblick eingetreten, als da das karolingische Haus in Deutschland keinen Erben hatte; es kam daraus an, ob das Gefühl der notwendigen Einheit Deutschlands unter Einem Oberhaupte sich fest genug eingepflanzt hatte, um den Ehrgeiz und die Unabhängigkeitslust der mächtigen Großen zu überwinden. Denn in der Tat, die Macht der großen Reichsvasallen hatte sich während der Abwesenheit der letzten Ottonen in Italien und unter der schwachen Regierung des frommen Heinrich außerordentlich gehoben; es waren viele unter ihnen, die eben so gut selbstständige Herrscher sein konnten, als die Könige von Burgund, die Herzoge von Böhmen und die von Polen. Aber erhebend ist es für die Nachkommen, in allen solchen entscheidenden Augen blicken unserer Geschichte die anziehende Kraft, welche die deutschen Stämme an einander band, stark und gebieterisch zu finden. Die Idee eines deutschen Reiches, von einem Könige regiert, der unbestritten der Erste der ganzen Christenheit sei, war durch das sächsische Haus noch entschiedener herrschend geworden. Wir finden gar kein Bedenken in den deutschen Stämmen, ob der Thron wieder besetzt werden müsse; vielmehr berieten sich die einzelnen Völkerschaften erst unter sich selbst, wem sie wohl die Ehre des Reiches zuerkennen möchten, und dann kamen sie, schon acht Wochen nach Kaiser Heinrichs Tode, die Herzoge an der Spitze ihrer Großen, an dem vaterländischen herrlichen Rheinstrome, der damals noch an keinem Flecke von fremder Herrschaft berührt wurde, zusammen, ungefähr da, wo der Übergang von dem südlichen zum nördlichen Deutschland gesunden werden mag, in der Ebene bei Oppenheim, zwischen Mainz und Worms, und aus dem gegenüber liegenden Ufer. An der linken Rheinseite, nicht weit von den Rebenhöhen des jetzigen Nierstein, bei Lörzweil, stand der alte Königsstuhl; um ihn sammelten sieh die rheinischen Franken und die Ober- und Niederlothringer, von den Ufern der Mosel und Maas herkommend; am rechten Ufer, in den gesegneten Fluren, die sich vom Odenwalde bis an den Rhein erstrecken, die Ostfranken, Schwaben, Bayern und Sachsen, welchen sich auch slawische Männer aus den unterworfenen Grenzländern angeschlossen hatten. Es war eine große und glänzende Versammlung. Außer den ehrwürdigen Erzbischöfen und Bischöfen des Reiches waren die Herzoge alle zusammengekommen, - nur von der Böhmen Herzoge Othelrich oder Ulrich ist es ungewiß, - nämlich: der stolze Herzog von Sachsen, Hermann der Billunge, der Bayern Herzog Heinrich, aus dem luxemburgischen Hause, Bruder der verwitweten Kaiserin Kunigunde; aus Schwaben der junge Herzog Ernst II., Sohn des verstorbenen Herzogs Ernst I., dessen Witwe Gisela den Grasen Konrad geheiratet hatte, welchen wir bald als König und Begründer eines neuen Herrschergeschlechts sehen werden; aus Oberlothringen Herzog Friedrich, aus Niederlothringen Gozelo, aus Kärnten Herzog Ad albert oder Albert, aus Franken selbst endlich Konrad der Jüngere, der hier die herzogliche Gewalt im Namen des Königs verwaltete; denn der eigentliche Herzog der Franken war der jedesmalige König selbst, wie wir aus Ottos I. Einrichtung wissen. Auf diesen jüngeren Konrad waren die Augen der Wählenden mit gerichtet; aber neben ihm, und wegen seiner Tugend und Weisheit noch wohl überwiegend, hatte sein Vetter Konrad der Ältere die Herzen gewonnen, ebenfalls aus fränkischem Stamme, - aus diesem sollte der neue König nach der vorläufigen Abrede bestimmt gewählt werden. Beide waren treffliche Männer, Söhne zweier Brüder, deren Vater, Otto von Kärnten, ein Sohn des tapfern Konrad des Roten von Worms, der in der Schlacht aus dem Lechfelde fiel, und der Tochter Ottos I., Luitgarde, gewesen war. So konnten beide Vettern sich der edelsten Abstammung von väterlicher und mütterlicher Seite rühmen. Als die Wahl zwischen ihnen schwankte, sprach der ältere Konrad so zu dem jüngeren: „Es erhebt meine Seele, daß eine solche Versammlung uns beide der königlichen Ehre für würdig hält. Lieber, laß uns unsererseits daraus sehen, daß wir uns nicht durch Zwietracht einer solchen Auszeichnung unwürdig zeigen und das Volk einen Dritten zum Könige wähle. Mich aber dünkt, es treffe die Wahl Dich oder mich, so wird der andere in dem Erwählten mit geehrt. Darum werde ich, wenn die Völker Dich wählen, der Erste sein, der Dir als seinem Könige huldigt; und sicher wirst Du das Gleiche mir geloben.“ - Konrad der Jüngere stimmte gern ein, und als sich die beiden Fürsten vor Aller Augen freundlich umarmten, erkannten Alle, daß, wie auch die Wahl ausfallen möge, kein blutiger Streit über die Krone von den beiden Bewerbern werde geführt werden. So folgten die aus dem Königsstuhle versammelten Fürsten frei ihrer Überzeugung und als erster Geistlicher des Reiches wählte der Erzbischof Aribo von Mainz mit lauter Stimme Konrad den Älteren. Freudig folgten alle geistlichen Fürsten seinem Beispiele; und als Konrad der Jüngere, der Erste der Franken, unter den weltlichen Fürsten zuerst seine Stimme geben sollte, wählte er ebenfalls seinen Vetter. Dieser ergriff seine Hand und setzte ihn neben sich; die übrigen Fürsten folgten dem Beispiele des jüngeren Konrad, obwohl unter den Lothringern Viele gegen Konrad gestimmt waren. Das Volk jauchzte Beifall und verlangte sofort die Krönung des neuen Königs. So wandte sich die glänzende Versammlung, jubelnd an beiden Ufern des Rheines einherziehend, nach dem alten ehrwürdigen Mainz, die Salbung und Krönung zu feiern. Die verwitwete Kaiserin Kunigunde, welche die Reichskleinodien, Krone, Schwert und die heilige Lanze, bis dahin in Verwahrung gehabt hatte, erschien und übergab dieselben zur Vollziehung der feierlichen Handlung...“.