...unser altes deutscher König Konrad der Vierte geboren, unser letzter staufischer Herrscher. Der Sohn unseres Kaisers Friedrichs des Zweiten und der Isabelle von Brienne. Seit 1235 war er Herzog von Schwaben. Nach dem Sturz seines abtrünnigen Halbbruders Heinrichs sollte er seinem Vater nachfolgen und wurde daher schon 1237 zum deutschen König gewählt. Im Zuge der Fehde des Papsttums mit seinem Vater bekam er es mit in unserem alten deutschen Reich mit den Gegenkönigen Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland zu tun. Unser Kaiser Friedrich der Zweite ging 1250 heim und so entschloß sich unser König Konrad der Vierte 1251 nach Italien zu ziehen, um dem Papst aufs Haupt zu schlagen und seinem Halbbruder Manfred in Sizilien beizustehen. Doch nach der Eroberung Neapels 1253 erkrankte unser König Konrad der Vierte und ging vorzeitig heim. Ob er sich gegen seine inneren und äußeren Feinde hätte durchsetzen können, wissen die Nornen allein. Mit seinem Heimgang begann die erste Zwischenzeit, die kaiserlose Zeit von 1254 bis 1273... Geheiratet hat unser König Konrad der Vierte 1246 die Wittelsbacherin Elisabeth, mit der er den Sohn Konrad hatte. Die Kaiserkrone vergönnten die Nornen unserem König Konrad dem Vierten zwar nicht, aber Haydns episches Kaiserquartett bekommt er von mir trotzdem zum Wiegenfest gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=Gp67GkY8x1w Einen Abriß der Geschichte unseres König Konrads des Vierten liefert uns wie immer unser Geschichtsschreiber Friedrich Kohlrausch in seinen „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ - ich beginne mit dem Heimgang unseres Kaisers Friedrichs des Zweiten: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11333193 „Nach Friedrichs II. Tode wurde es noch mehr offenbar, daß der Papst Innozenz IV. nicht nur ihn persönlich, sondern das ganze hohenstaufische Geschlecht, mit Haß verfolgte. Zunächst sah er das Königreich Neapel und Sizilien als ein der Kirche heimgefallenes Lehen an und hatte die Absicht, wenn die Umstände irgend günstig wären, dasselbe mit dem Kirchenstaate zu vereinigen. „Freuen sollen sich Himmel und Erde“, schreibt er an die Geistlichen, den Adel und die Städte des Königreichs, „daß der schreckliche Sturm des Ungewitters, womit der wunderbare und furchtbare Gott euch seit langer Zeit heimgesucht hat, in lauen Tauwind verwandelt ist, nachdem der Mann heimgegangen ist, der euch mit dem Hammer der Verfolgung zermalmte. Nehmt daher eure Zuflucht in den Schoß eurer Mutter, der Kirche, um des Friedens und der Freiheit zu genießen, deren sich die übrigen Söhne derselben erfreuen.“ Der Stadt Neapel aber schreibt er, daß er sie aus ewige Zeiten in den unmittelbaren Schutz des heiligen Stuhles genommen habe, und daß niemals die Oberherrlichkeit über dieselbe an einen Kaiser, König, Herzog oder Fürsten übertragen werden solle. Gleichermaßen forderte Innozenz die Bischöfe, Herzoge, Fürsten, Städte, Flecken und Dörfer in Deutschland, unter Androhung der härtesten Kirchenstrafen, zum Abfalle vom König Konrad auf, und Bettelmönche mußten das Kreuz gegen ihn predigen. Ein jeder sollte, bevor er zum Abendmahle zugelassen würde, dem hohenstaufischen Geschlechte abschwören. Den Herren in Schwaben, die ohnehin gern die herzogliche Gewalt abschütteln wollten, schrieb er noch besonders: „Nach des Herodes Tode erhebt sich ein zweiter Archelaus, als Erbe der väterlichen Tyrannei; wir benachrichtigen euch aber, daß die Nachkommenschaft des ehemaligen Kaisers Friedrich, der angeerbten Treulosigkeit verdächtig und von väterlicher und groß väterlicher Tyrannei angesteckt, durch Zulassung des päpstlichen Stuhles niemals weder das Kaisertum, noch das Königtum, noch das Herzogtum wieder erhalten wird.“ Und wirklich ging eine Gesandtschaft schwäbischer Edelleute nach Lyon ab, um weiter mit dem Papste zu verhandeln. Überhaupt lösten sich die Bande der Ordnung in Deutschland immer mehr; der Papst setzte den Erzbischof Christian von Mainz ab, weil er sich weigerte, Krieger gegen Konrad ins Feld zu führen; und von seinem Könige Wilhelm ließ sich der Papst die Reichstagsbeschlüsse, welche dieser mit seinen Anhängern faßte, zur Bestätigung vorlegen! So weit war es mit der Regierung Deutschlands heruntergekommen. Der König Konrad war dieses traurigen Lebens in Deutschland überdrüssig und sehnte sich nach dem Erbe seines Vaters in Italien, um so mehr, als er in Deutschland sogar sein Leben bedroht sah. Als er am 28. Dezember 1250, zwei Wochen nach seines Vaters Tode, in der ihm treu gebliebenen Stadt Regensburg in dem Kloster Sankt Emerans übernachtete, wurde er von Dienern des päpstlich gesinnten Bischofs überfallen, die ihn aus Befehl ihres Bischofs, wie behauptet wird, ermorden sollten. Sie töteten auch wirklich zwei von seinen Begleitern und nahmen drei gefangen; der König, der sich unter einer Treppe verborgen hatte, wurde gerettet, denn die Mörder glaubten, ihn in seinem Bette getötet zu haben; sie wußten nur von vier Begleitern, die bei ihm wären, aber es war in der Nacht noch ein fünfter, Friedrich von Evesheim oder Eberstein, hinzugekommen, und dieser treue Mann legte sich, da die Mörder die Türen mit der Axt einschlugen und kein Augenblick zu verlieren war, in des Königs Bette und wurde statt seiner getötet. Als das Mißlingen der ruchlosen Tat bekannt wurde, floh der Bischof, der Abt von Sankt Emeran wurde gefangen gesetzt, das Haus der Untat niedergerissen und eine Kapelle aus dessen Stelle gebaut, welche den Namen der Königskapelle erhielt. Ein besonderer Grund, nach Italien zu eilen, lag für Konrad noch darin, daß der Papst Innozenz, nach mehr als sechsjährigem Aufenthalte in Lyon, sich entschlossen hatte, wieder nach Italien zu gehen; im Anfange des Jahres 125l führte er es aus; in Genua, Mailand, Bologna wurde er festlich empfangen und erfreute sich der Begrüßungen der guelfischen Städte; nach Rom zu gehen, wo die republikanische Gesinnung noch zu stark war, schien ihm jedoch nicht geraten; erst im Jahre 1252 zog er auch in Rom ein, nachdem er bis dahin abwechselnd in Perugia und Anogni sich ausgehalten hatte, Gegen Ende des Jahres 1251 war auch Konrad, nachdem er seine Gemahlin Elisabeth bei ihrem Vater Otto in Bayern zurückgelassen hatte, an der Spitze eines Heeres deutscher Soldtruppen über die Alpen gegangen und im Jan. 1252 aus dem Seewege nach Apulien gekommen...“.