...manigen lieben tag Ob ioch niemer crone kemme vf min hǒbet Des ich mich ân si niht vermessen mag Verlur ich si was het ich danne Da tohte ich ze freuden weder wiben noh manne Und wer min bester trost beide zeâhte vnd zebanne“ Diese Verse stammen aus der Feder von unserem alten deutschen Kaiser Heinrich dem Sechsten, der von 1190 bis 1197 regierte. Man kann und darf ihn einen Futuristen nennen, denn er war dabei das Werk seines Vaters zu vollenden. Lange Jahre hatte unser Kaiser Friedrich Rotbart mit den Lombarden und dem Papsttum gestritten. Scheinbar wurde der Streit mit einem Kompromiß beigelegt, aber da die bessere Hälfte von unserem Kaiser Heinrich dem Sechsten,Konstanze von Sizilien, die Erbin dieses mächtigen Normannenkönigreiches war, konnten unsere Staufer ihre italienischen Feinde nun wirksam in die Zange nehmen. Nachdem unser Kaiser Heinrich der Sechste nach dem Heimgang seines Vaters die Dinge in unserem alten deutschen Reich geregelt hatte, zog er schon 1191 nach Italien, um sich zu Rom die Kaiserwürde zu verschaffen und Sizilien in Besitz zu nehmen. Beides gelang und selbst die staufisch-welfische Fehde konnte mittels einer Heirat vorerst beendet werden. Dazu wurde der englische König Richard Löwenherz in der Ostmark festgesetzt und das hohe Lösegeld befreite unseren Staufer von den Geldsorgen. Großes stand zu erwarten, aber die Nornen durchschnitten ihm viel zu früh den Lebensfaden... Seine Nachfolge traten zuerst sein jüngerer Bruder Philipp und dann sein einziger Sohn Friedrich der Zweite an, der unsere Staufer noch einmal auf einen Gipfel der Macht führte. Da unser Heinrich der Sechste auch der futuristischen Zunft der Minnesänger angehörte, bekommt er von mir Richard Wagners nicht minder futuristisches Meisterwerk Tannhäuser zur Kaiserkrönung gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=68nqwT3c8gM Besungen hat unseren Staufer unser Dichter Dietrich Eckart in seinem futuristischen Trauerspiel „Heinrich der Hohenstaufe“, aus den wir Schildmaiden euch heute ein wenig vorlesen werden: https://archive.org/details/EckartHohenstaufe „Der Kaiser. Weil Jedem eine Tugend stört, die er Nicht selbst besitzt. Dagegen bietet sich Ein einz'ges Mittel nur: man lästert sie. Geduld bedeutet Freiheit vom Gemeinen, Bedeutet Überlegenheit. Der Dulder Steht fest im Wirbel des Vergänglichen, Von keinem Narrenglanz der Welt verlockt. Betrachter Euch die Menschheit. Ist sie nicht Als wie ein einz'ger Mensch mit tausend Schwächen Und tausend Tugenden? Die Völker sind Der Ausdruck ihrer Eigenschaften. Je nachdem Das eine oder andre herrscht, verharrt Im Guten oder Bösen sie. Gelangt Ein eitles Volk zur Führung, triumphiert Der Menschheit Pfauenstolz - ein Gaunervolk, Die Hinterlist in ihr. Das deutsche aber Verkörpert ihre Sehnsucht nach dem Licht, Und wie von uns ein jeder dieses Drangs Bedarf, der Gottheit sich zu nähern, also Bedarf es auch der deutschen Kraft und Macht Und Herrlichkeit, auf daß die Welt genese. Propst Konrad . Ich glaube, nun versteh' ich jenen Erben. Der Kaiser. Und seinen Freund wohl auch. Entzweie dich, Mit wem es sei, nur nimmer mit dir selbst! Und wenn du noch so großes Weh verbreitest, Und Gram und Ärgernis, es scheint nur so, Denn über Nacht entwirrt es sich als Segen. Nur warten muß man können, nicht von Morgen Verlangen, was vielleicht Jahrzehnte braucht, Zur Klärung, oder gar Jahrhunderte. So denke ich von der geheimen Macht, Die über aller Schöpfung waltet, fühlte Den wohlbedachten Endzweck ihrer Güte. Wer weiß, vielleicht ist sie gerade jetzt Am Werk, die Kümmernisse uns in Freude Und deinem Groll in Dankbarkeit zu wandeln. Mir ist es so. Berard von Ascoli. Verzeihung, Majestät! Als Eurer Arzt - - Der Kaiser. Ich weiß, das Essen wartet, doch Der noch länger. Zeige den Entwurf! Die Art, wie du den Feldzug wiedergibst, Behagt mit wohl, nur änd're jene Stelle! Der Graf ist mir verhaßt, doch nicht verächtlich. Der Löwe! Deine Seele, Maler, war Von Heldenart, als sie ihn so gesehn. Ich danke dir. Propst Konrad. Ist's möglich? Dieses Bild, Das Euren fürchterlichsten Feind verherrlicht, Ihr wollt es wirklich, riesenhaft vergrößert, In Eurer Pfalz - - ? Der Kaiser. Du hast mich nicht verstanden. O stolze Stunde, da die weite Welt Der deutschen Einigkeit zu Füßen lag! Und stürzte heute noch das Reich zusammen, Zertrümmert von der ungeheu'ren Woge Der Völker Asiens, und heulten sie Durch meine Pfalz wie losgelass'ne Tiere, Die Hunnen oder wie sie sonst noch heißen - Vor diesem Bilde, eh' sie es zerschlügen, Ergriff' sie doch ein Schauer, eine Ahnung Von etwas unfaßbarem Urgewalt'gen Und duckte ihre dumpfen Schädel nieder. Das war der Tag von Babenberg. Da steht Der Löwe, da mein Vater. Herr des Himmels, Sie waren Freunde! Wißt Ihr, was das heißt? So schweigt! Denn würde uns're Sehnsucht Nur einen Seufzer finden, einen einz'gen nur, Sie wäre Zweifel und Verzweiflung. Denke Der Hunnen, Meister, wenn du dies vollendest. Heroisch sei die Kunst, ein Stich ins Herz Dem Pöbel aller Zeiten. Geh mit Gott! Wir sehn uns wieder. Lebe wohl auch du! Was wäre eine Dichtung, die uns nicht Entrückte der Alltäglichkeit! Das ist Auch deine Arzenei. Wer sich der Sorge Um die Gesundheit nicht entschlagen kann, Aus dessen Flackeraugen schielt der Tod. Ich danke Euch. Wir reisen heute Nacht. Kein Wort dagegen, bitte! Schonte ich Mich jetzt, so wäre nichts verloren, wenn ich stürbe. Eile, dringender denn je, Ist nötig. Jedes Gift kann Heilung bringen Und ist dann keines, wenn die rechte Dosis Nicht überschritten wird. So spornt gerade Das Hochgefühl, die Ehrfurcht meiner Großen Das ganze Volk zu schönem Eifer an, Heut' diesen, morgen jenen Teil; nur darf Das Beispiel nicht zu weit sich wagen, sonst Vergiftet es, und dann ist's hohe Zeit, Daß mit dem Gegengift der Arzt nicht zög're. Die Herren von Brabant, von Mainz, von Köln, Von Zähringen, der greise Löwe, alle Verkennen, was sie sollen, suchen jeder Für sich das große Ziel, wiewohl sie glauben, Sie wären eng verbunden. O gewiß, Sie meinen's gut, doch meinen sie nichts Gutes. Das hat ein Ende jetzt. Und steh' ich auch Allein mit meinen Plänen, die der Kleinmut nicht, Die Eigenliebe nicht begreift, und habe Ich auch kein Heer, kein Gold, ja kaum die Kraft, Mich ohne Hilfe auf ein Roß zu schwingen, So bin ich doch der Hohenstaufe, bin Der kaiserliche Arzt, der in sich selbst Das Mittel zur Genesung trägt...“.