...' herbei! Es führet uns der beste Mann Im ganzen Vaterland! Heut fühlet er die Krankheit nicht, Dort tragen sie ihn her! Heil, Heinrich! heil dir Held und Mann Im eisernen Gefild Sein Antlitz glüht vor Ehrbegier, Und herrscht den Sieg herbei! Schon ist um ihn der Edlen Helm Mit Feindesblut bespritzt! Streu furchtbar Strahlen um dich her, Schwert in des Kaisers Hand, Dass alles tödliche Geschoß Den Weg vorübergeh! Willkommen Tod fürs Vaterland! Wenn unser sinkend Haupt Schön Blut bedeckt, dann sterben wir Mit Ruhm fürs Vaterland! Wenn vor uns wird ein offnes Feld Und wir nur Tote sehn Weit um uns her, dann siegen wir Mit Ruhm fürs Vaterland! Dann treten wir mit hohem Schritt Auf Leichnamen daher! Dann jauchzen wir im Siegsgeschrei! Das geht durch Mark und Bein! Uns preist mit frohem Ungestüm Der Bräutgam und die Braut; Er sieht die hohen Fahnen wehn, Und drückt ihr sanft die Hand, Und spricht zu ihr: Da kommen sie, Die Kriegesgötter, her! Sie stritten in der heißen Schlacht Auch für uns beide mit! Uns preist der Freudentränen voll Die Mutter, und ihr Kind! Sie drückt den Knaben an ihr Herz, Und sieht dem Kaiser nach. Uns folgt ein Ruhm, der ewig bleibt, Wenn wir gestorben sind, Gestorben für das Vaterland Den ehrenvollen Tod!“ (Friedrich Gottlieb Klopstock) Anläßlich seiner heutigen Wahl zum deutschen König in Fritzlar wollen wir Panzertiere unserem alten deutschen König Heinrich dem Ersten ein wenig wenig gedenken. Von 919 an hat er unser altes deutsches Reich regiert und zählt unzweifelhaft zu dessen größten Herrschern. Nicht nur stellte er die tief gesunkene Reichsgewalt wieder her, sondern schuf auch die Grundlagen für die Abwehr der Ungarn, deren Einfälle seinen Vorgängern schwer zu schaffen gemacht hatten. Dank der umfangreichen Anlage von Burgen, in die sich das Volk vor den Überfällen der Ungarn flüchten konnte, und der Schaffung eines starken Heeres konnte er die Ungarn 933 bei Riade schlagen. Zuvor hatte er die slawischen Stämme in der Nachbarschaft bekriegt und besiegt. Im Westen gewann er das Herzogtum Lothringen zurück und daher konnte er seinem Sohn Otto dem Großen bei seinem Heimgang ein starkes und fest begründetes Reich hinterlassen. Geheiratet hat unser König Heinrich der Erste gleich zweimal und zwar 906 Hatheburg von Merseburg, mit der er den Sohn Thankmar hatte. Eine zweite Ehe schloß er 909 mit Mathilde von Westfalen, die ihm fünf Kinder schenkte. Seinen Beinamen der Finkler erhielt unser König Heinrich der Erste übrigens von seiner Liebe zur Falknerei und da er mit unserem Stauferkaiser Friedrich dem Zweiten einer unserer größten deutschen Herrscher war, kann man schon sagen, daß die Falknerei zur zwingenden Voraussetzung für höhere Staatsämter gemacht werden soll. Wer nämlich nicht mit Falken jagen kann, der ist auch unfähig Menschen zu regieren - so lesen wir es zumindest im berühmten Falkenbuch unseres Kaisers Friedrichs des Zweiten: https://www.hs-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost13/FridericusII/fri_arsp.html „Heil dir im Siegerkranz“, das Kaiserlied der Hohenzoller, suche ich mir zu Ehren von unserem König Heinrich aus: https://www.youtube.com/watch?v=wFwgUVyvkCU „Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands! Heil, Kaiser, dir! Fühl in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein! Heil Kaiser, dir! Nicht Ross und Reisige sichern die steile Höh, wo Fürsten stehn: Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns gründet den Herrscherthron wie Fels im Meer. Heilige Flamme, glüh, glüh und erlösche nie fürs Vaterland! Wir alle stehen dann mutig für einen Mann, kämpfen und bluten gern für Thron und Reich! Handlung und Wissenschaft hebe mit Mut und Kraft ihr Haupt empor! Krieger- und Heldentat finde ihr Lorbeerblatt treu aufgehoben dort an deinem Thron! Sei, Kaiser Wilhelm, hier lang deines Volkes Zier, der Menschheit Stolz! Fühl in des Thrones Glanz, die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein! Heil, Kaiser, dir!“ Beim Widukind von Corvey macht sich unser König Heinrich nun daran, seine Herrschaft in unserem alten deutschen Reich durchzusetzen: „Als in dieser Weise Heinrich König geworden war, brach er mit seinem ganzen Gefolge auf, um gegen Burghard, den Herzog von Alamannien zu streiten. Obgleich dieser ein gewaltiger Krieger war, fürchtete er doch, als ein sehr kluger Mann, daß er eine Schlacht mit dem Könige nicht bestehen könne, und ergab sich ihm mit allen seinen Burgen und Leuten. Nach diesem glücklichen Erfolge zog er von hier nach Bayern, wo Herzog Arnulf herrschte. Da er diesen in seiner festen Stadt Regensburg erkundet hatte, belagerte er ihn. Arnulf aber, da er sah, daß er nicht stark genug war, dem Könige zu widerstehen, öffnete die Tore, zog hinaus zum Könige und unterwarf sich ihm mit seinem ganzen Reiche. Er wurde von Heinrich ehrenvoll empfangen und Freund des Königs genannt. Der König aber wuchs und nahm zu au Macht von Tag zu Tag, und seine Gewalt, sein Ansehn und sein Ruhm erhöhten sich immer mehr. Und da er das Reich, welches unter seinen Vorgängern in allen Teilen zerrüttet war, durch innere und äußere Kriege einigte, beruhigte und wieder zusammenbrachte, zog er auch gegen Gallien und das Reich Lothars.“ In seinen „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ hat uns unser Geschichtsschreiber Friedrich Kohlrausch einen Abriß der Regierung unseres Königs Heinrichs I. gegeben - die alten Mönchschroniken sind schließlich nicht jedermanns Sache. Ich beginne mit der Wahl und dem Wesen unseres Liudolfingers: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html „Eberhard hielt treu sein dem sterbenden Bruder gegebenes Wort; er brachte dem Herzog Heinrich die königlichen Kleinodien und schloß mit ihm eine Freundschaft, welche bis an Heinrichs Tod unwandelbar ausgehalten hat. Im Dezember 918 war König Konrad gestorben; schon im April 919 versammelten sich, auf Eberhards Aufruf, der ihnen Konrads Willen kundgetan, die Fürsten und Ältesten der Franken zu Fritzlar; auch Heinrich erschien mit einem großen Gefolge der Sachsen und Thüringer. Die Franken, bei welchen bis dahin der Vorrang im Reiche gewesen war, erhoben den Sachsen Heinrich vor dem versammelten Volke zum Könige, und Sachsen wie Thüringer stimmten freudig bei. Die feierliche Salbung und Krönung aber, die ihm der Erzbischof Heriger von Mainz anbot, wollte Heinrich nicht annehmen. „Es genügt mir“, sprach er, „daß ich, der erste aus meinem Geschlechte, durch die Gnade Gottes und Eure Liebe zum Könige berufen werde; ein Würdigerer als ich empfange Salbung und Krone; solcher Ehre achte ich mich nicht für würdig.“ Dieser Beweis der Demut gefiel der versammelten Menge, die Rechte zum Himmel emporhebend begrüßten sie mit lautem Jubel den Namen des neuen Königs. Die Wahl war durch Franken und Sachsen und die mit diesen verbundenen Thüringer vollzogen; die Herzoge von Schwaben und Bayern hatten sich mit ihren Großen fern gehalten; es kam darauf an, ob sie den neuen König anerkennen, oder unabhängige Herren in ihren Ländern zu sein versuchen würden. Beide, Arnulf von Bayern und Burchard von Schwaben, waren kräftige, kriegerische Männer, und die Macht ihrer Stämme, wenn diese ihnen ungeteilt anhingen, war bedeutend. Der neue König konnte nun zeigen, ob der königliche Geist in ihm sei, der Andere zur Anerkennung seiner Überlegenheit zu zwingen vermöge. Seine Aufgabe war größer, als selbst die des Königs Konrad bei dem Anfange seiner Regierung, denn dieser gehörte zu dem bis dahin herrschenden Stamme der Franken; mit Heinrich dagegen kam ein neuer Stamm an die Spitze, der vor nicht viel mehr als hundert Jahren mit den Waffen von den Franken unterworfen war. Die Eifersucht gegen das neuerworbene Glück konnte nicht ausbleiben. Sehen wir nun, als was für ein Mann uns König Heinrich von den Schreibern seiner Geschichte geschildert wird. Er war, als er das Königtum aller Deutschen auf sich nahm, in dem kräftigen Mannesalter von 38 Jahren; seine Kraft drückte sich auch in seiner schönen männlichen Gestalt aus; die Stärke seines Arms bewährte sich in allen Waffenübungen, die er vollkommen verstand, so wie im Kriege selbst und in dem Bilde des Krieges, der Jagd. Dabei war er mit allen Tugenden des Geistes und Herzens geschmückt. Obwohl der jüngste Sohn seines Vaters, zeichnete er sich von seiner Jugend an vor allen seinen Brüdern aus, die aber noch vor dem Vater starben. Er wuchs empor, wie ein Baum im Verborgenen, sagt Thietmar, und entwickelte seinen edeln Keim, wie eine Blume im jungen Frühling erglänzt. Und Widukind rühmt von ihm, wie er schon im Kindesalter sein Leben durch Tugend geschmückt und von Tage zu Tage am Ruhme guter Werke zugenommen habe. In Heinrichs Charakter vereinigte sich Ruhe mit Kraft, ein folgerechtes, klares Denken mit der nötigen Entschlossenheit und Raschheit im Handeln, Liebe zum Frieden und Milde, wo mit derselben etwas ausgerichtet werden mochte, mit der Begeisterung für den Ruhm seines Volkes und die Erfüllung seines hohen Berufes, die ihn zu großen Anstrengungen fähig machte. Die Geschichte seines Lebens zeigt ein großartiges Gleichgewicht einer echt deutschen Natur, und es ist kein Charakter in der Reihe unserer Herrscher, auf welchen wir mehr Ursache hätten stolz zu sein, als auf König Heinrich I. Wir werden sehen, wie er durch Milde und Offenheit eben so Stürme zu beschwichtigen und Feinde zu Freunden zu machen versteht, als er durch kühnen Kriegsmut die Feinde niederschlägt, die nur durch Waffen zu bändigen waren. Wenn der Erfolg seiner Regierung vollendet vor uns liegt, so werden wir darüber erstaunen, was er in 18 Jahren zu vollbringen vermocht hat; und das Bild des deutschen Reiches am Ende seiner Laufbahn, verglichen mit dem Zustande, in welchem er dasselbe vorfand, ist das herrlichste Denkmal des großen Königs. Die schöne Ruhe und Selbstbeherrschung Heinrichs gereicht demselben um so mehr zur Ehre, als sie durch sittlichen Ernst, gewiß nicht ohne Anstrengung, erworben war; denn seine Natur war nicht ohne starke Leidenschaften; in seiner Jugend hatten sie ihn einigemale mit sich fortgerissen. Aber der feste und fromme Mann wußte sie zu überwinden und sein ganzes Wesen unter die Herrschaft der göttlichen und menschlichen Gesetze zu bringen. Aus heftiger Neigung hatte er sich mit einer schönen Witwe, Hatheburg, des Grafen Erwin Tochter, vermählt, obwohl dieselbe schon den Schleier genommen hatte. Diese Verletzung der kirchlichen Gesetze mußte der Kirche sehr anstößig sein, und der Bischof Sigmund von Halberstadt verdammte diese Ehe und drohte mit dem Kirchenbanne. Heinrich widerstand eine Zeitlang, dann aber war er gehorsam und trennte sich von Hatheburg. Sie hatte ihm einen Sohn Thankmar geboren, dieser konnte aber später, weil die Ehe nach den Kirchengesetzen nicht gültig gewesen war, dem Vater nicht in der Regierung folgen. Mit Einwilligung des Herzogs Otto vermählte sich dann Heinrich zum zweiten Male mit der Tochter des Grafen Theodorich, eines Nachkommen des alten Sachsenherzogs Wittekind, der schönen und tugendhaften Mathilde, welche er auf das Innigste geliebt hat bis an seinen Tod. Acht Tage vor dem Tode seines Vaters schenkte ihm Mathilde den erstgebornen Sohn Otto, den nachherigen großen Kaiser Otto I. ...“.