...s von Beseler die russische Festung Nowogeorgiewsk (Modlin bei Warschau) erstürmt. Der Sturm dauerte nur zehn Tage und die russische Besatzung von 90,000 Mann geriet fast gänzlich in Gefangenschaft. Dazu haben die Russen 1600 Geschütze und zahlreiche Kriegsvorräte verloren. Ein großer deutscher Schlachtensieg, der natürlich gebührend gefeiert werden muß. Das tun wir Panzertiere wie immer mit den Schlachtberichten, unserem Panzergetränk Met und alten Kriegsliedern. Mit unserem alten Landsknechtlied „Weit laßt die Fahnen wehen“ sei daher die Einnahme von Nowogeorgiewsk gefeiert: https://www.youtube.com/watch?v=140kT4sEWrI „Weit laßt die Fahnen wehen, Wir woll'n zum Sturme gehen Frisch, frei nach Landsknechtsart. Laßt den verlor'nen Haufen Voran zum Angriff laufen Wir folgen dicht geschart. Die Mauern wir erklettern, Die Türme wir zerschmettern Und in die Stadt hinein. Wer uns den Lauf will hemmen, Sich uns entgegenstemmen Der soll des Teufels sein. Es harren unser drinnen Wenn wir die Stadt gewinnen Viel Gold und Edelstein Das wird ein lustig Leben Im Lager uns dann geben Bei Würfelspiel und Wein. Die Reihen fest geschlossen Und vorwärts unverdrossen Falle wer fallen mag. Kann er nicht mit uns laufen So mag er sich verschnaufen, Bis an den jüngsten Tag. “ In seinem Buch „Aus meinem Leben“ hat uns unser Feldmarschall Paul von Hindenburg auch einen kleinen Bericht der Einnahme von Nowogeorgiewsk gegeben: https://archive.org/details/ausmeinemleben30695gut „In diesen Zeitraum fällt die Wegnahme von Nowo Georgiewsk. Diese Festung hatte zwar trotz ihrer Anlage als strategischer Brückenkopf bisher noch keine besonders wichtige Rolle gespielt; ihr Besitz wurde aber jetzt für uns von Wert, weil sie die über Mlawa nach Warschau führende Bahn sperrte. Unmittelbar vor der Übergabe traf ich am 18. August mit meinem Kaiser vor dem Waffenplatz zusammen und fuhr später in seinem Gefolge in die Stadt. Dort brannten noch die von den russischen Truppen angezündeten Kasernen und andere militärische Gebäude. Große Massen von Gefangenen standen herum. Auffallend war es, daß die Russen vor der Übergabe ihre Pferde reihenweise erschossen hatten, wohl in der Überzeugung von dem außerordentlichen Werte, den diese Tiere für unsere Operationen im Osten hatten. Unser Gegner benahm sich überhaupt in der Zerstörung aller Mittel und Vorräte, die dem siegreichen Feinde für die Kriegführung von irgendwelchem Nutzen sein konnten, stets außerordentlich gründlich. Um wenigstens freie Bahn für ein späteres Vorgehen gegen Wilna zu schaffen, lassen wir schon Mitte Juli unsere Njemenarmee gegen Osten vorbrechen. Mitte August fällt dann Kowno unter dem Ansturm der X. Armee. Der Weg gegen Wilna ist geöffnet, aber noch immer fehlen die Kräfte zur weiteren Durchführung unseres großen operativen Gedankens. Sie bleiben vorläufig in frontaler Verfolgung festgelegt. Wochen vergehen, bis Verstärkungen herangeholt werden können. Unterdessen weicht aber der Russe weiter nach Osten; er gibt alles preis, selbst Warschau, wenn er nur seine Hauptkräfte dem Verderben entziehen kann...“.