...schall Helmuth von Moltke im Jahre 1870 die Gallier geschlagen. Dies war die dritte der Schlachten um Metz und unser Sieg besiegelte die Einkesselung der gallischen Rheinarmee. Da sich diese in der Festung nicht lange halten konnte, legte unser Feldmarschall von Moltke zugleich die Grundlage für die Schlacht von Sedan, die den ersten Teil des Gallischen Krieges. Unsere I. und II. Armee traten mit 178,000 Mann gegen 180,000 Gallier an. Unser Verlust überstieg den der Gallier mit 20,000 Mann deutlich, da diese 13,000 Mann einbüßten. Grund dafür war die starke, verschanzte Stellung und der Einsatz von Mitrailleusen, einem Vorläufer des Maschinengewehres, mit dem die damalige Infanterietaktik noch nicht umzugehen verstand. Unser Kaiser Wilhelm I. war persönlich auf dem Schlachtfeld anwesend, weshalb unsere preußischen Truppen mit ganz besonderem Eifer fochten. In seiner vorzüglichen Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71 berichtet uns unser Feldmarschall von Moltke von der Schlacht bei Gravelotte. Die Gallier verschanzen sich mit ihren Truppen und die unsrigen marschieren zur Schlacht auf: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft „Marschall Bazaine hatte es nicht ratsam gefunden, nach Verdun abzumarschieren, nachdem die Deutschen so nahe in der Flanke einer solchen Bewegung standen. Er hatte es vorgezogen, seine Streitkräfte in einer Stellung bei Metz zu versammeln, die er mit Recht für nahezu unangreifbar hielt. Eine solche bot ihm der Höhenzug, welcher westlich das Tal von Chatel begleitet. Der breite dem Feinde zugekehrte Hang senkt sich frei und glacisartig herab, während der kurze und steile Rückabfall den Reserven Deckung gewährt. Den Kamm dieser Hochfläche besetzten von Roncourt bis Rozerieulles das 6., 4., 3. und 2. Korps in der Ausdehnung von über eineinhalb Meilen, für welche auf den Schritt acht bis zehn Mann verfügbar waren. Eine Brigade des 5. Korps stand bei Stankt Ruffine im Moseltal, die Kavallerie hinter beiden Flügeln. Vor dem 2. und 3. Korps wurden alsbald Schützengräben ausgehoben, Batteriestände und gedeckte Verbindungswege hergestellt, auch die vorliegenden Gehöfte zu kleinen Forts umgeschaffen. Um sich diesem Flügel von Westen her zu nahen, mußte ohnehin zuvor das tiefe Tal des Mance-Baches überschritten werden. Dagegen fehlte dem 6. Korps der Geniepark gänzlich, und es ist bezeichnend für die Ausrüstung der Armee, daß, um nur die Verwundeten zurückzulassen, trotz des unermeßlichen Trains Proviantwagen abgeladen und ihr Inhalt verbrannt werden mußte. Das 6. Korps vermachte daher nicht, einen fortifikatorischen Abschluß gegen den Wald von Jaumont herzustellen, welcher dem rechten Flügel eine erhöhte Stärke verliehen hätte. Hier wäre unstreitig der Platz für das Gardekorps gewesen, aber in seiner Besorgnis wegen eines Angriffs von Süden her hielt der Marschall diese Reserven bei Plappeville zurück. Um sechs Uhr früh am 18. August traf der König wieder bei Flavigny ein. Die Truppenführer waren angewiesen, dorthin direkt zu melden; außerdem wurden Generalstabsoffiziere des großen Hauptquartiers in verschiedene Richtungen entsendet, um über den Gang der Gefechte zu berichten. Das VII. Armeekorps, welches den Stützpunkt für die eventuelle Rechtsschwenkung zu bilden hatte, hielt die Waldungen de Baux und des Ognons besetzt, das VIII., über welches der König sich die Verfügung vorbehalten hatte, machte bei Rezonville Halt, bereit, nach Erfordernis gegen Norden oder gegen Osten vorzugehen. Links von demselben rückte das IX. Korps gegen Sankt Marcel vor, während das III. und X. Korps in zweiter Linie folgten. Das Garde- und XII. Korps schlugen die nördliche Richtung ein. Nachdem das Oberkommando der II. Armee befohlen, daß das XII. Korps, obwohl rechts stehend, den äußersten linken Flügel bilden solle, entstand eine erhebliche Verzögerung durch die Kreuzung beider Marschlinien. Erst um neun Uhr war der Durchzug der Sachsen durch Mars-la-Tour beendet, und erst dann konnte das Gardekorps folgen. Inzwischen war die Avantgarde des XII. Korps bereits bei Jarny eingetroffen und setzte den Marsch bis vor Briey fort, ohne auf den Feind zu stoßen. Noch bevor hierüber Meldung eingehen konnte, war im großen Hauptquartier die Überzeugung gewonnen, daß wenigstens die Hauptmacht des Feindes bei Metz stehen geblieben sei, aber man täuschte sich über ihre Ausdehnung und nahm an, daß die feindliche Front sich nur bis etwa Montigny erstrecke. Dem Oberkommando der II. Armee wurde mitgeteilt, dieselbe solle nicht weiter nördlich ausholen, sondern mit dem IX. Korps den rechten Flügel des Gegners angreifen, mit dem Garde- und XII. Korps die Richtung auf Batilly einschlagen. Die I. Armee werde in der Front erst angreifen, wenn die II. zum Mitwirken bereit sei. Prinz Friedrich Karl ordnete dementsprechend an, daß das IX. Korps in der Richtung auf Verneville vorgehen und, falls der rechte Flügel der Franzosen dort stehe, das Gefecht durch Entwicklung einer starken Artillerie eröffnen solle. Das Gardekorps wurde über Doncourt im Marsch gelassen, um demnächst das IX. zu unterstützen. Das XII. Korps solle bei Jarny einstweilen stehen bleiben...“.