... Prinzen Karl Friedrich von Preußen geschlagen. Es trafen hier 127,000 welsche Kriegsknechte auf anfangs nur 30,000 deutsche Recken, die später immerhin auf 80,000 Mann verstärkt werden konnten. Geplant war diese Schlacht nicht und entstand durch die Reibereien unserer II. Armee mit der welschen Rheinarmee. Die Verluste waren ungefähr gleich. Wir verloren 15,000 Mann und die Welschen büßten 16,000 Mann ein. Die drei Metzer Schlachten - Colombey, Mars-la-Tour und Gravelotte (Sankt Privat) - führten zu Einkesselung der welschen Hauptmacht in der Festung Metz, die bald darauf dort die Waffen strecken mußte. Eine Siegesfeier ist daher angebracht. Den Schlachtbericht entnehmen wir Moltkes Geschichte des Welschenkrieges von Anno 1870-71: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft „Auch bei der II. Armee war man der Meinung, daß es an der Mosel zu einem ernsten Gefecht mit den Franzosen nicht mehr kommen werde, und so wurden für den 16. August zwar zwei Korps, das III. und X., bestimmt, über Gorze und Thiaucourt nördlich gegen die Straße nach Verdun vorzugehen, die übrigen aber angewiesen, in starken Märschen schon jetzt westlich gegen die Maas vorzurücken. Die Franzosen waren jedoch auch an diesem Tage mit dem Abzug aus Metz nicht fertig geworden. Die Trains hatten alle Wege verstopft, und noch vormittags standen drei Divisionen rückwärts im Tale der Mosel. Nur der Kaiser war unter Bedeckung von zwei Kavalleriebrigaden zeitig auf der mehr geschützten Straße über Etain aufgebrochen. Da nun der rechte Flügel noch nicht folgen konnte, wurde der Anmarsch auf den Nachmittag verschoben, und die bereits angetretenen Truppen des linken rückten wieder in ihre Biwaks ein. Hier aber wurden sie bereits um neun Uhr durch preußische Granaten aufgestört. Unter dem Schutz der Kavallerie war Major Körber mit vier Batterien bis dicht an Vionville herangegangen, und von ihrem Feuer überrascht, jagte die französische Reiterei in voller Auflösung durch die Lager der Infanterie zurück. Letztere aber trat augenblicklich in guter Ordnung unter Gewahr, und die Artillerie eröffnete ein heftiges Feuer. Vorerst durch keine Infanterie unterstützt, zogen sich die preußischen Geschütze wieder zurück; bald indessen gestalteten sich die Dinge ernsthafter. In der Besorgnis, den Feind nicht mehr einzuholen, war General von Alvensleben mit dem III. Korps nach kurzer Nachtruhe aufgebrochen. Links marschierte die VI. Division über Onville, rechts die V. durch das lange Waldtal nach Gorze. Dieser Sperrpunkt war vom Gegner unbesetzt gelassen, wie er denn überhaupt wenig Sicherheitsmaßregeln getroffen hatte. Auf der freien Hochfläche südlich Flavigny trat aber schon die Avantgarde ins Gefecht gegen die französische Division Berge, und General von Stülpnagel erkannte alsbald, daß er einen Feind vor sich habe, der seine ganze Kraft in Anspruch nehmen werde. Er ließ daher um zehn Uhr die X. Brigade aufmarschieren und das Feuer aus 24 Geschützen eröffnen...“.