...e 1870 geschlagen. Die erste Schlacht des großen Gallischen Krieges von 1870-71, der mit der Erneuerung unseres deutschen Kaisertums und der Befreiung Lothringens von der gallischen Fremdherrschaft endete. Mit seiner Dritten deutschen Armee schlug unser Kronprinz Friedrich die Gallier. Auf gallischer Seite kämpfte ein Korps, während wir Deutschen zwei Korps in die Schlacht werfen konnten. Dieser erste siegreiche Kampf im besetzten Lothringen war ein gutes Vorzeichen für den weiteren Verlauf des Krieges und soll daher auch ein wenig gefeiert werden. In seiner Geschichte des Gallischen Krieges von 1870 bis 1871 hat uns Moltke der Ältere einen kleinen Schlachtbericht gegeben: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft „An demselben Tage überschritten die hinter dem Klingsbach in Biwaks zusammengezogenen Korps der III. Armee die französische Grenze mit 128 Bataillonen, 102 Eskadrons und 80 Batterien, um in breiter Front die Lauter von Weißenburg bis Lauterburg zu erreichen. Dieser Bach bildet eine überaus starke Verteidigungsstellung, aber in derselben standen am 4. August nur eine schwache Division und eine Kavalleriebrigade des 1. französischen Korps, dessen Gros sich noch im Anmarsch gegen die Pfalz befand. Schon früh morgens stießen auf dem rechten Flügel die Bayern auf lebhaften Widerstand vor den sturmfreien Mauern von Weißenburg. Bald jedoch überschritten die preußischen Korps die Lauter weiter unterhalb. General von Bose führte das XI. Korps zur Umfassung des feindlichen rechten Flügels auf den Geisberg vor, während General von Kirchbach mit dem V. Korps gegen die Front der feindlichen Stellung anrückte. Inzwischen waren 30 Geschütze gegen den Bahnhof von Weißenburg aufgefahren. Unter blutigen Kämpfen wurde derselbe und dann auch die Stadt genommen. General Douay hatte den durch die Bewegung gegen den Geisberg ernstlich gefährdeten Rückzug bereits um zehn Uhr befohlen. Diesen zu ermöglichen, leistete das überaus haltbare Schloß gleichen Namens den hartnäckigsten Widerstand. Vergeblich stürmten unter den größten Opfern die Grenadiere des Königsregiments Nummer VII gegen dasselbe an; erst als es mit äußerster Anstrengung gelungen war, Artillerie auf die Höhe zu bringen, ergab sich die Besatzung. Die französische Division hatte drei deutsche Korps auf sich gezogen und nach kräftiger Gegenwehr, wenn auch unter starken Einbußen und in großer Auflösung, den Rückzug bewerkstelligt. Ihr tapferer Führer war im Kampfe gefallen. Auf deutscher Seite hatte man den verhältnismäßig sehr erheblichen Verlust von 91 Offizieren und 1460 Mann zu beklagen. General von Kirchbach war in den vordersten Reihen verwundet worden. Die IV. Kavalleriedivision hatte auf ihrem vier Meilen weiten Anmarsch durch Kreuzung mit den Infanteriekolonnen vielfach Aufenthalt gefunden, sie erreichte das Gefechtsfeld nicht mehr, und die Fühlung mit dem gegen Westen ausweichenden Feind ging verloren...“.