...h-deutsches Heer unter Ferdinand von Braunschweig die Gallier bei Krefeld und verhinderte damit, daß die Gallier abermals tief in unserer deutsches Vaterland eindringen konnten. Im Jahr zuvor rückten sie nämlich bis Roßbach in Thüringen vor, wo ihnen Friedrich der Große allerdings eine vernichtende Niederlage beibrachte. Für den Rest des Siebenjährigen Krieges sollte nun aber die Westfront gehalten werden. Der gallische Befehlshaber Clermont verfügte bei Krefeld über 47,000 Kriegsknechte, denen unser Prinz von Braunschweig nur 32,000 Mann entgegenstellen konnte. Dennoch brachte er den Galliern einen Verlust von 4000 Man bei. Seinen Sieg mußte er mit 1700 Verwundeten und Gefallenen bezahlen. Friedrich der Große berichtet uns von der berühmten Schlacht bei Krefeld in seiner Geschichte des Siebenjährigen Krieges: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/3/1 „Prinz Ferdinand besetzte nun Kleve, ließ einige Truppen unter Imhoff zur Deckung der Rheinbrücke bei Emmerich zurück und zog dann mit der Armee der Verbündeten am linken Rheinufer hinauf. Am 20. des Monats war er vom Grafen Clermont nur noch einen Tagemarsch entfernt. Er entschloß sich zum Angriff auf die Franzosen, in der Hoffnung, er könne im Fall eines vollständigen Sieges Wesel zurückerobern und den Kriegsschauplatz auf das linke Rheinufer verlegen. Zu dem Zweck vereinigte sich der Prinz mit Wangenheim, der auf dem andern Ufer bei Kaiserswerth gestanden hatte, und rückte dann auf Kloster Kamp. Bei seinem Anmarsch räumte Sankt Germain Krefeld, zog sich eine Meile zurück, um sich dem bei Neuß lagernden Grafen Clermont zu nähern, und stieß bei Fischeln zu ihm. Am 23. Juni ging Prinz Ferdinand aus seinem Lager bei Hüls und Kempen zum Angriff gegen Clermont vor. Er teilte sein Heer in drei Kolonnen. Die eine unter Wangenheim ging gegen die Front des Feindes vor, um sie in Schach zu halten, während der Großteil der Verbündeten den linken Flügel der Franzosen umging und ihnen zwischen Fischeln und Anrath in die Seite kam. Dort lag hinter einem Bachlauf ein Wall, die sogenannte Landwehr, die die Franzosen besetzt hatten. Sie wurden nach ziemlich hartnäckigem Kampfe von der Infanterie der Verbündeten verjagt. Nun eilten die französischen Karabiniers ihrer gefährdeten Infanterie zu Hilfe. Graf Gisors, der sie führte, griff die Infanterie des Prinzen Ferdinand heftig an, fiel aber, und seine entmutigte Truppe ergriff die Flucht. Der Prinz von Holstein fiel mit den preußischen Dragonern über sie her und zerstreute sie vollständig. Während dieses Angriffs hatte der Erbprinz mit einem Teil des rechten Flügels der Verbündeten den Rücken der französischen Stellung erreicht. Nun verlor Graf Clermont völlig den Kopf. Jeden Augenblick erwartete er Wangenheims Angriff in der Front. Vom Prinzen Ferdinand sah er sich in der Flanke bedroht und vom Erbprinzen fast völlig umgangen. Er verließ also das Schlachtfeld, zog sich nach Neuß, dann nach Worringen und schließlich nach Köln zurück. Zur Ausnutzung seines Sieges sandte Prinz Ferdinand den Erbprinzen ab. Der zwang Rörmond zur Kapitulation (28. Juni) und schickte Streifkorps bis vor die Tore von Brüssel, indes Wangenheim mit vier Bataillonen ins Herzogtum Berg geschickt wurde und Düsseldorf belagerte. Die Besatzung war acht Bataillone stark, kapitulierte jedoch am 7. Juli. In Düsseldorf fand man ein großes Magazin für die französische Armee. Da Prinz Ferdinand inzwischen erfuhr, daß der Feind neue Streitkräfte gegen ihn zusammenzöge, ließ er das Korps des Erbprinzen bei St. Nicolas, wo er sein Lager hatte, wieder zu sich stoßen. Clermont wurde wegen des Mißlingens seiner ersten Operationen abberufen. An seiner Statt erhielt Marschall Contades den Oberbefehl. Er ließ die Armee sofort vorrücken, um ihr das verlorene Selbstvertrauen wiederzugeben. Inzwischen machte Chevert aus Wesel, wo die Franzosen eine zahlreiche Besatzung zurückgelassen hatten, einen Ausfall mit einem starken Korps, um Imhoff von der Rheinbrücke der Verbündeten bei Emmerich zu vertreiben. Der aber erfuhr davon, legte sich mit seinem ganzen Korps in einen Hinterhalt auf der Straße, die Chevert einschlagen mußte, besiegte ihn und nahm viele seiner Leute gefangen. Diese glücklichen Erfolge des Prinzen Ferdinand hätten die Franzosen am abermaligen Überschreiten des Rheines gehindert, ja am Ende des Feldzuges zur Einnahme von Wesel geführt, wäre der Prinz nicht selbst durch eine Diversion zum Rückzug über den Rhein gezwungen worden, um in Hessen und in Niedersachsen Ordnung zu schaffen...“.