...l die englische Festung Tobruk in Nordafrika erstürmt und damit unser Unternehmen Theseus zu einem guten Abschluß gebracht. Mögen die Schlachten in Nordafrika auch - verglichen mit den andern Kämpfen des Sechsjährigen Krieges - zahlenmäßig eher bescheiden gewesen sein, so kämpfte unser Wüstenfuchs Rommel dort nicht nur allen mit drei Divisionen gegen die ganze Macht Englands (und später auch der Amerikaner), sondern hatte vor allem mit dem chaotischen Nachschubwesen der Italiener zu kämpfen. Daher ist die Einnahme von Tobruk auf jeden Fall ein Grund zum feiern. Mit dem Fall von Tobruk ging auch unser Unternehmen Theseus glücklich zu Ende, mit dem wir die 8. englische Armee aus Libyen vertrieben haben. Dabei machten wir 45,000 Gefangene und zerstörten über 1000 Panzer und 400 Geschütze. In seinem berühmten Panzerbuch „Krieg ohne Haß“ hat uns unser Wüstenfuchs Rommel auch die Einnahme von Tobruk geschildert und gibt uns dazu auch noch eine seiner Kriegslehren: „Tobruk war eine der stärksten Festungen Nordafrikas. Mit hervorragenden Truppen belegt, hatte sie uns im Jahre 1941 außerordentliche Schwierigkeiten bereitet. Viele Angriffe waren in ihren Anlagen zusammengebrochen. Manche Teile des Außengürtels waren buchstäblich mit Blut getränkt und oft war um jeden Quadratmeter gerungen worden. Wir kannten also Tobruk. Diesmal wollten wir nach unserem Plan, dessen Ausführung 1941 die Cunninghamoffensive zuvorgekommen war, die Festung angreifen und stürmen. Ein Scheinangriff auf die Südwestseite der Festung sollte unsere wahren Absichten verschleiern und dort die Besatzung binden. Die Offensivverbände aber, die den Stoß führen sollten, mußten überraschend kommen. Sie sollten deshalb zuerst nach Osten weiterrollen und damit den Eindruck erwecken, daß wir Tobruk wie 1941 einschließen wollen. Dann sollten sie plötzlich vor die Südostseite der Festung verlegt werden, dort in der Nacht in Bereitschaft gehen und beim ersten Licht des neuen Tages Dadi einem schweren Schlag mit Stukas und Artillerie zum Sturm antreten und den überraschten Gegner überrennen. Für jeden von und war diese Festung so viel wie ein Symbol britischen Widerstandswillens. Jetzt sollte sie zu Fall gebracht werden. Am Morgen des 16. Juni fuhr ich auf die Via Balbia und auf dieser nach Westen. Die Kämpfe um Gazala waren nun endgültig zum Abschluß gekommen. Wieder waren 6000 Briten in deutsch-italienische Gefangenschaft geraten. Die Spuren der englischen Niederlage zeigten sich am Straßenrand und auf der Straße. Unmengen von Material lagen hier herum. Fahrzeuge waren angezündet worden und standen schwarz und leer im Sand. Aber auch ganze Kolonnen britischer Lkws waren uns unzerstört in die Hand gefallen und warteten hier auf die Bergungskolonnen, soweit sie nicht von meinen Truppen sofort in Dienst gestellt worden waren. Anscheinend hatten die Briten auch Einheiten mit Schiffen und Prähmen abgeholt. Bald kamen uns die aus der Gazalastellung nach Westen gestoßenen Truppen entgegen. In größter Eile sollten sie an den Westrand von Tobruk heranrücken. Lastwagenkolonnen wurden zu ihrer Beförderung eingesetzt, die die deutsch-italienischen Soldaten im Pendelverkehr transportierten. Schnellste Umorganisation zur Belagerung von Tobruk war nun vordringlichste Notwendigkeit. Eine meiner ersten Erkenntnisse im motorisierten Kriege war, daß hier die Schnelligkeit der Operationen und die Reaktionsgeschwindigkeit der Führung ein entscheidender Faktor ist. Die Truppe muß in größter Eile in vollendetem Zusammenhang operieren können. Man darf sich hier mit keiner Norm zufriedengeben, sondern muß immer wieder Höchstleistungen verlangen, denn derjenige, der sich mehr anstrengt, ist schneller und der Schnellere gewinnt die Schlacht. Führer und Unterführer müssen deshalb immer wieder in diesem Sinne erzieherisch auf die Truppe einwirken. Meiner Meinung nach beschränken sich die Aufgaben eines Befehlshabers nicht nur auf seine Tätigkeit im Stabe. Er muß sich vielmehr auch um Details in der Führung kümmern, sich oft in der Kampflinie bewegen, und zwar aus folgenden Gesichtspunkten heraus: a) Die richtige Ausführung der Pläne des Befehlshabers und seiner Mitarbeiter ist von größter Wichtigkeit. Man unterliegt einem Irrtum, wenn man annimmt, daß jeder Kommandeur alles aus der Lage herausholt, was herauszuholen ist. Die Masse unterliegt vielmehr bald einem gewissen Ruhebedürfnis. Es wird dann einfach gemeldet, es ginge aus den oder jenen Gründen nicht, wie sich alles sehr leicht formulieren läßt. Solche Leute müssen die Autorität des Befehlshabers spüren und durch ihn aus ihrer Apathie gerissen werden. Der Befehlshaber muß der Motor des Kampfes sein. Dauernd muß man mit seiner Kontrolle rechnen. b) Der Befehlshaber muß fortlaufend trachten, neueste taktische Erkenntnisse und Erfahrungen in der Truppe bekanntzumachen und durchzusetzen, daß nach diesen gehandelt wird. Er muß sorgen, daß seine Untergebenen modernsten Anforderungen entsprechend geschult werden. Die beste Truppenfürsorge ist eine hervorragende Ausbildung, denn sie erspart unnötige Opfer. c) Auch für den Befehlshaber selbst ist der Eindruck der Front und die genaue Kenntnis um die Sorgen der Unterführer äußerst vorteilhaft. Nur so kann er seine Ansichten laufend modernisieren und sie den gegebenen Verhältnissen anpassen, während er unweigerlich in der Theorie und der Verehrung eigener Ansichten erstarren wird, wenn er die Schlacht führt, als ob er Schach spielt. Denn die besten Ergebnisse erzielt der Truppenführer, dessen Ideen sich frei aus der gegebenen Umwelt entwickeln, ohne durch irgendeine Schematik bereits in bestimmte Bahnen gelenkt worden zu sein. d) Der Befehlshaber muß Kontakt mit der Truppe haben. Er muß mit ihr fühlen und denken können. Der Soldat muß Vertrauen zu ihm haben. Hierbei mache man sich eines zum Grundsatz: Man heuchle niemals den Soldaten gegenüber Gefühle, die man nicht hat. Die Landser haben einen verblüffend guten Sinn für alles Echte und Unechte...“ Zur Feier der Einnahme von Tobruk lassen wir natürlich die Panzer in Afrika vorrollen: https://www.youtube.com/watch?v=FNB9OnCoeoU „Über die Schelde die Maas und den Rhein stießen die Panzer nach Frankreich hinein. Husaren des Führers im schwarzen Gewand, so haben sie Frankreich im Sturm überrannt! Es rasseln die Ketten, es dröhnt der Motor, Panzer rollen in Afrika vor! Panzer rollen in Afrika vor! Heiß über Afrikas Boden die Sonne glüht, Unsere Panzermotoren singen ihr Lied. Deutsche Panzer im Sonnenbrand stehen im Kampf gegen Engeland! Es rasseln die Ketten, es dröhnt der Motor! Panzer rollen in Afrika vor! Panzer des Führers ihr Briten habt acht! Die sind zu eurer Vernichtung erdacht! Sie fürchten vor Tod und vor Teufel sich nicht! an ihnen der britische Hochmut zerbricht! Es rasseln die Ketten, es dröhnt der Motor, Panzer rollen in Afrika vor! Panzer rollen in Afrika vor! Heiß über Afrikas Boden die Sonne glüht. Unsere Panzermotoren singen ihr Lied. Deutsche Panzer im Sonnenbrand stehen im Kampf gegen Engeland! Es rasseln die Ketten, es dröhnt der Motor! Panzer rollen in Afrika vor!“.