... möglichen Erschaffers Julius Cäsar - wurde unser großer deutscher Denker, Naturforscher, Rechenkünstler und Gelehrter Gottfried Wilhelm Leibniz in der sächsischen Stadt Leipzig geboren. Der nicht nur den gleichnamigen Butterkeks erfunden, sondern auch die Grundlagen für die EDV und viele andere nützliche Dinge gelegt hat. Sein Vater Friedrich war Rechtsgelehrter und seine Mutter eine Professorentochter. Als Kind war er unermüdlich in der elterlichen Bücherei am Werk und studierte ab 1661 an der Universität von Leipzig. Er wechselte 1663 nach Jena und schlug sich fortan als freischaffender Gelehrter durch. In den Welfen fand er Gönner und so brachte es schließlich bis zum Freiherrn und Reichshofrat. Da die preußische Königin Sophie Charlotte von seinen Forschen sehr angetan war, konnte er in Berlin die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften gründen. Seine Werke zähle ich euch jetzt aber nicht alle auf und versuche euch auch nicht deren Inhalt näher zu bringen. Ich begnüge mich mit einem kleinen Auszug aus der „Monadologie“ von unserem Leibniz, der hoffentlich Hunger auf mehr erzeugt: „§. I. Die Monaden wovon wir allhier reden werden sind nichts anders als einfache Substanzen woraus die zusammen gesetzten Dinge oder composita bestehen. Unter dem Wort einfach verstehet man dasjenige welches keine Teile hat. §. II. Es müssen dergleichen einfache Substanzen sein, weil composita vorhanden sind; denn das Zusammengesetzte ist nichts anders als eine Menge oder ein Aggregat von einfachen Substanzen. §. III. Wo nun keine Teile vorhanden sind daselbst kann auch weder eine Ausdehnung in die Länge Breite und Tiefe noch eine Figur noch eine Zerteilung möglich sein. Und diese Monaden sind die wahrhaften Atomi der Natur und mit einem Worte die Elemente derer Dinge. §. IV. Gleichergestalt ist auch bei denenselben keine dissolution zu befürchten; noch weniger kann man sich eine Manier gedenken nach welcher eine einfache Substanz natürlicher Weise untergehen könnte. §. V. Um eben dieser Ursache willen kann man keine Art und Weise begreifen wie eine einfache Substanz natürlicher Weise einen Anfang nehmen könne; weil sie durch die Zusammensetzung oder Komposition nicht kann hervorgebracht werden. §. VI. Man kann also sagen daß die Monaden nicht anders anfangen oder aufhören können zu sein was sie sind als auf einmal oder in einem Augenblick das ist sie können nicht entstehen als durch die Schöpfung und nicht untergehen als durch die völlige Zernichtung da hingegen dasjenige welches aus andern Dingen zusammen gesetzet ist vermöge der Teile einen Anfang oder Ende nimmt wornach dieselben entweder zusammen gesetzet oder von einander getrennet worden. §. VII. Es ist auch kein Mittel vorhanden wodurch man zuerklären vermögend wäre wie eine Monade in ihrem innerlichen Wesen durch eine andere Kreatur könnte alterieret oder verändert werden; weil man in derselben nichts versetzen noch einige innerliche Bewegung begreifen kann welche darinnen erreget dirigieret vermehret oder vermindert werden könnte; gleichwie sich dieses in denen zusammengesetzten Dingen gedenken läßt allwo unter denen Teilen eine Veränderung vorgehet. Die Monaden haben keine Öffnungen wodurch etwas in dieselben hineintreten oder aus ihnen herausgehen könnte. Die Accidentia können sich von denen Substanzen nicht absondern noch aus denenselben heraus weichen dergleichen in vorigen Zeiten die Species sensibiles nach der Meinung der Scholastiker tun konnten. Dahero ist weder eine Substanz noch ein Accidens vermögend von außen in eine Monade hinein zutreten. §. VIII. Unterdessen müssen die Monaden gewisse Eigenschaften haben denn sie sonst keine Entia oder würklichen Dinge wären. Und wenn die einfachen Substanzen in Ansehung ihrer Eigenschaften nicht von einander unterschieden wären, so würde kein Mittel vorhanden sein wodurch man in denen Dingen einige Veränderung wahrnehmen könnte; weil dasjenige welches in einem composito ist und vorgehet nirgends anders als von denen in ihnen befindlichen simplicibus herkommen kann; und wenn die Monaden keine Eigenschaften hätten so würde eine von der andern nicht unterschieden sein zumal da man auch der Größe oder Quantität nach keinen Unterscheid unter ihnen antrifft; und folglich wenn man den mit andern Dingen angefülleten Raum supponieret würde ein jeder Ort bei entstehender Bewegung allezeit nur ein aequivalent vor dasjenige was er bereits gehabt und in sich gefasset hat bekommen; und solchergestalt würde man keinen Zustand der Dinge von einem andern Zustande derselben unterscheiden können. §. IX. Es muß aber auch ein Unterscheid sein den eine jedwede Monade von einer andern hat. Denn es gibt niemals in der Natur zwei Dinge deren eines vollkommen so beschaffen wäre wie das andere und allwo es nicht möglich wäre einen innerlichen Unterscheid oder einen solchen welcher sich auf einen innerlichen Vorzug oder Herrschaft (dominatio) gründet / zufinden. §. X. Ich nehme auch als etwas unstreitiges an daß ein jedwedes erschaffenes Wesen und folglich auch die erschaffene Monade der Veränderung unterwürfig sei; ja daß sotane Veränderung in einer jeden auf eine unverrückte und ununterbrochene Weise fort daure. §. XI. Es folget aus dem bereits beigebrachten Satze daß die natürlichen Veränderungen derer Monaden von einem innerlichen Principio herrühren; weil eine äußerliche Causa in ihr Innerliches keinen Einfluß haben kann. Und man kann überhaupt sagen daß die Kraft (vis) nichts anders sei / als eben das Principium der Veränderungen. §. XII. Es muß aber auch außer diesem Grunde woraus die Veränderungen erfolgen noch etwas mehreres welches von einander unterschieden ist und sich verändert / in einer Monade angetroffen werden wodurch so zu reden die verschiedene und mannichfaltige Arten der einfachen Substanzen entstehen. §. XIII. Dieses Detail muß vieles in einem oder in dem einfachen in sich fassen. Denn da alle natürliche Veränderung nach gewissen Graden geschiehet so wird etwas verändert und etwas bleibet übrig; und folglich müssen viele Eigenschaften und Relationen in einer Monade vorhanden sein / obgleich dieselbe gar keine Teile an sich hat. §. XIV. Der veränderliche Zustand welcher eine Vielheit in dem einem oder in dem einfachen in sich fasset und vorstellet ist nichts anders als dasjenige welches man die Empfindung oder Perception nennet die man von der Apperception oder von dem Bewußt sein wohl unterscheiden muß wie solches aus dem folgenden erhellen wird. Und hierinnen haben die Cartesianer sehr verfehlet wann sie die Perceptiones oder Empfindungen derer man sich nicht bewußt ist und welche man nicht wahrnimmet vor nichts gehalten haben. Dieses hat sie auch bewogen zu glauben daß die Spiritus oder Geister alleine unter die Zahl der Monaden gehöreten / und daß gar keine Seelen der unvernünftigen Tiere oder andere entelechiae wären; um eben dieser Ursache willen ist es geschehen daß sie einen Zustand da man lange sinnlos und ohne einzige Empfindung lieget mit dem Tode wenn er im genauen Verstande genommen wird nach der Meinung des gemeinen Haufens verwirret haben und ebenfalls in das Scholastische Vorurtheil von denen völlig Körper-losen Seelen geraten sind überdieses auch hierdurch die verkehrten und übelgesetzten Gemüter in der Meinung bestärket haben als wenn die Seelen sterblich wären. §. XV. Und die action oder die Tätigkeit des innerlichen principii, welches die Veränderung oder den Fortgang von einer Perception zur andern verursachet kann appetition oder die Begierde genennet werden. Es kann zwar der appetit zu einer jedweden perception, wornach er strebet nicht allezeit völlig gelangen; er erhält oder gewinnet aber doch allezeit etwas davon und gelanget zu gewissen neuen Perceptionen...“ Zu hören gibt es dazu Ludwig van Beethovens Neunte Symphonie: https://www.youtube.com/watch?v=_AI9kp02eq0.