...iegreichen Eroberers, wenn der unbeugsame Wille eines angeborenen Starrsinns, wenn das krampfhafte Widerstreben einer edlen Begeisterung nicht von dem Schlachtfelde weichen wollen, wo sie ihre Ehre zurücklassen sollen, so rät auf der anderen die Einsicht, nicht alles auszugeben, nicht das Letzte aufs Spiel zu setzen, sondern soviel übrig zu behalten, als zu einem ordnungsvollen Rückzug nötig ist. Wie hoch auch der Wert des Mutes und der Standhaftigkeit im Kriege angeschlagen werden muß, und wie wenig Aussicht der zum Siege hat, der sich nicht entschließen kann, ihn mit der ganzen Kraftanstrengung zu suchen, so gibt es doch einen Punkt, über den hinaus das Verharren nur eine verzweiflungsvolle Torheit genannt und also von keiner Kritik gebilligt werden kann. In der berühmtesten aller Schlachten, in der von Belle-Alliance, setzte Bonaparte seine letzten Kräfte daran, eine Schlacht zu wenden, die nicht mehr zu wenden war, er gab den letzten Heller aus und floh dann wie ein Bettler vom Schlachtfelde und aus dem Reiche.“ (Carl von Clausewitz) Der englische Feldherr Wellington und unser Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher haben am heutigen Tag im Jahre 1815 den gallischen Wüterich Napoleon bei Waterloo endgültig besiegt und das muß wahrlich mit unserem altdeutschen Panzergetränk Met gefeiert werden! Nachdem Napoleon unsere Preußen bei Ligny besiegt hatte, glaubte er sich ungestört den Engländern widmen zu können. Jedoch hatte er sich bei unserem Feldmarschall Blücher gründlich getäuscht. Dieser ließ einen Teil seiner Truppen gegen Napoleons Unterfeldherr Grouchy stehen und eilte schnurstracks zum Schlachtfeld von Waterloo. Sein Erscheinen dort entschied die Schlacht zuungunsten Napoleons. Der bis dahin mit 72,000 Kriegsknechten gegen 68,000 Engländer und Belgier kämpfte. Das Auftauchen von 48,000 Preußen mußte den Verbündeten eine unüberwindliche Übermacht geben. Gerechterweise muß man auch die Standhaftigkeit der Engländer loben, wenn man der Schlacht von Belle-Alliance gedenkt. Denn diese hielten den Napoleon so lange hin und schwächten dessen her derart, daß unser Blücher ihm den Todesstreich verabreichen konnte. Dazu schreibt Clausewitz in seinem Buch über den Feldzug von 1815 in Gallien: https://archive.org/details/bub_gb_-DVBAAAAYAAJ „In diesem Kampfe wurden die gegenseitigen Kräfte immer mehr erschöpft, und die Meinung ist ziemlich allgemein gewesen, daß Wellington sich kaum noch der fernern Anstrengungen der Franzosen habe erwehren können, wehren können, daß er auf dem Punkte gestanden habe, das Schlachtfeld zu verlieren. Aber diese Meinung bedarf doch einer näheren Bestimmung. Wellington fühlte sich um fünf oder sechs Uhr wahrscheinlich so geschwächt, daß, wenn er an die noch in Reserve stehenden Garden dachte und den entscheidenden Stoß von diesen gegen sich gerichtet sah, ohne daß ihn die Preußen abwendeten, er sich zu schwach und das Ganze in Gefahr sehen mochte. Aber wenn man von den Garden abstrahiert und bloß auf das sieht, was etwa um sechs Uhr mit einander im Kampfe begriffen war, so scheint es doch, daß der Erfolg sich noch mehr für den Fürst Wellington neigte als für die Franzosen. Wenn man auch zugibt, daß die verbündete Armee, weil sie nicht aus so guten Truppen bestand, merklich mehr geschwächt worden sei, als die französische, so muß man doch nicht vergessen, daß Wellington 68,000 Mann stark war, der Teil der französischen Armee, aber, der gegen ihn focht, etwa nur 45,000. Auch scheint es, da die Franzosen schon die ganze Kavallerie anwendeten, daß ihre Infanteriereserven ganz erschöpft gewesen sind, und wenn man an die grenzenlose Verwirrung denkt, in her sich ein paar Stunden später alles befand, so kann man es kaum bezweifeln. Dagegen scheint Fürst Wellington doch immer noch viele Truppen gehabt zu haben, die teils gar nicht, teils wenig gefochten hatten, wie die Division Chassée, die zehnte britische Brigade, die Kavalleriedivision Collaert und so weiter. Man kann also diesen ganzen heftigen Kampf im Zentrum als das eigentliche Müderingen der Kämpfenden betrachten, welches bis zu einem solchen Grade der Erschöpfung getrieben wurde, daß der entscheidende Stoß um so entscheidender wurde und der Niederstürzende nicht im Stande war sich noch einmal aufzuraffen. Dieser entscheidende Stoß erfolgte durch den Angriff der Preußen...“ Zur Feier des Tages sehen wir uns natürlich einmal mehr den Waterloo-Film an: https://www.youtube.com/watch?v=1sOhpY5gIkA.