...eny (1908 in Wien), seines Zeichens durch seine Kommandounternehmen im Sechsjährigen Krieg bekannt. Bevor er Soldat wurde, arbeitete er im Gerüstbau und setzte sich in unserer deutschen Ostmark für die Autobahnbewegung und den Anschluß ein. Im Sechsjährigen Krieg nahm er bei den Autobahngardetruppen an den Feldzügen gegen die Gallier und Russen teil. Im November 1941 wurde er außer Gefecht gesetzt und übernahm im April 1943 die Aufstellung von Kommandoeinheiten. Das Unternehmen Eiche war sein erster großer Streich, mit dem er im September 1943 den Duce befreite. Es folgte das Unternehmen Panzerfaust, durch welches im Oktober 1944 die bundesbrüchige ungarische Regierung gestürzt und durch eine treue ersetzt wurde. Im Zuge unserer Ardennenoffensive führte unser Skorzeny das Unternehmen Greif durch, mit dem etwas Verwirrung im Rücken des Feindes gestiftet werden sollte. Zuletzt kämpfte er an der Oder und den Alpen. Nach dem Sechsjährigen Krieg wollten ihm die Landfeinde ans Leder, aber unser Skorzeny konnte sich nach Spanien absetzen. An Orden staubte er das Eiserne Kreuz der beiden Klassen, das Deutsche Kreuz in Gold und das Ritterkreuz mit Eichenlaub ab. Geheiratet hat er 1939 Emmi Linhart, mit der er die Tochter Waltraut hatte. Seine Waffentaten hat uns unser Skorzeny in seinem Panzerbuch „Krieg ohne Fronten“ geschildert und daraus lese ich euch von der Durchführung des Unternehmens Eiche vor: https://archive.org/details/OttoSkorzenyMeineKommandoUnternehmenKriegOhneFronten_201906 „Vom Innern eines DSF-230 Lastenseglers kann man praktisch nichts von der Landschaft erkennen. Sein Stahlrohrrahmen ist nur mit Zeltstoff überspannt. Unser Pulk stieg durch dicke Wolkengruppen auf 3500 Meter Höhe. Strahlender Sonnenschein drang durch die kleinen Plastikfenster, und ich sah einige meiner Leute, die ihren ganzen Notproviant aufgegessen hatten und denen es nun sehr übel wurde. Auch das Gesicht des Generals Soleti, der vor mir zwischen meinen Knien saß, nahm die graugrüne Farbe seiner Uniform an. Der Pilot des Henschel-Schleppflugzeuges unterrichtete durch Bordtelefon den Piloten unseres Lastenseglers, Leutnant Maier-Wehner, den Chef aller Segelflugzeugpiloten. Dieser gab mir seinerseits die jeweilige Position unserer Formation durch. Auf diese Weise konnte ich den Flug genau verfolgen. Ich hielt eine detaillierte Karte in den Händen, die Radl und ich nach am 8. September aus der Maschine Langguths gemachten Aufnahmen gezeichnet hatten, und erinnerte mich an die Worte General Students: „... ich bin überzeugt, daß jeder von Ihnen seine Pflicht erfüllen wird.“ Da meldete mir Leutnant Meier-Wehner, daß ihm der Pilot unserer Schleppmaschine durchgegeben habe, das Leitflugzeug Langguths und die Lastensegler Nummer 1 und 2 seien nicht mehr in Sicht. Später erfuhr ich, daß diese Flugzeuge ganz einfach abgedreht und nach Pratica di Mare zurückgekehrt waren! Das bedeutete, daß mein Stoßtrupp und der von Radl keine Rückendeckung mehr hatten und ich als erster landen mußte, wenn ich das Unternehmen überhaupt durchführen wollte. Ich wußte nicht, daß auch hinter mir zwei weitere Lastensegler fehlten. So glaubte ich, neun Lastensegler hinter mir zu haben, und hatte in Wirklichkeit nur sieben! Zu Meier-Wehner rief ich: „Wir übernehmen die Spitze!“ und schnitt mit meinem Fallschirmmesser zwei Öffnungen in die Verspannung. Dadurch konnte ich mich einigermaßen orientieren und den beiden Piloten Anweisungen geben: erst Meier-Wehner, der dann den Befehl an die „Lokomotive“, die uns zog, weitergab. Endlich entdeckte ich unter uns das Städtchen Aquila in den Abruzzen und den kleinen Flugplatz, dann etwas weiter auf der Serpentinenstraße zur Talstation der Drahtseilbahn auch die Kolonne Mors, die gerade Assergi passiert hatte und eine dichte Staubwolke hinterließ. Sie waren pünktlich; unten stimmte alles. Es war fast schon die X-Zeit, 14 Uhr, und ich rief: „Stahlhelme festschnallen!“ Unter uns tauchte das Hotel auf. „Schleppseil ausklinken!“ befahl Leutnant Meier-Wehner und zog kurz danach eine einwandfreie Kurve über dem Plateau. Ich mußte feststellen, daß die flachgeneigte Wiese, auf der wir im Gleitflug landen wollten - wie es General Student angeordnet hatte - nur eine kurze, steile Wiese und dazu noch mit Felsbrocken übersät war. Sofort rief ich: „Sturzlandung! Möglichst nahe hinter dem Hotel!“ Die anderen sieben Lastensegler, die hinter mir flogen, würden sicher dasselbe machen. Radl, dem der Pilot der Maschine Nummer 4 unser Manöver meldete, gestand mir später, daß er dachte, ich hätte den Verstand verloren. Trotz Bremsfallschirm landete unsere Maschine mit viel zu großer Geschwindigkeit, machte noch einige Sätze und kam schließlich mit viel Getöse und fast völlig zerstört etwa 15 Meter vor der Ecke des Hotels zum Stehen. Von da an ging alles sehr rasch. Ich lief, so schnell ich konnte, Waffe in der Hand, dem Hotel zu. Meine sieben Kameraden der Waffen-SS und Leutnant Meier folgten. Ein Posten schaute uns nur völlig verblüfft an. Rechts eine Tür: ich drang ein. Ein Funker saß vor seinem Gerät und arbeitete. Ich stieß mit einem Fußtritt den Stuhl unter ihm weg, und der Funker fiel auf den Boden. Ein Schlag mit der Maschinenpistole in das Funkgerät, und der Apparat war zerstört. Später erfuhr ich, daß in diesem Moment eine Meldung des Generals Cueli durchgegeben werden sollte, daß Flugzeuge zur Landung ansetzten. Aber der Raum hatte keine weitere Türe ins innere Gebäude, und so stürzten wir weiter, die Rückfront des Hotels entlang, um eine Eingangstür zu finden: aber es war keine vorhanden. Nur am Ende die Mauerwand einer Terrasse. Über die Schultern des Scharführers Himmel kletterte ich hinauf - noch ein Schwung, und ich stand jetzt an der Vorderseite des Hotels. Ich lief weiter und erblickte plötzlich in einem Fensterrahmen das markante Profil Mussolinis. „Duce, weg vom Fenster!“ rief ich, so laut ich konnte. Vor dem Haupteingang des Hotels waren zwei MGs in Stellung. Wir warfen sie mit Fußtritten um und drängten die italienische Besatzung zurück. Hinter mir brüllte es: „Mani in alto!“ Ich stürzte gegen die Carabinieri, die sich am Eingang stauten, und drängte mich im Handgemenge in nicht gerade sanfter Weise gegen den Strom. Ich hatte den Duce im ersten Stock rechts gesehen. Eine Treppe führte nach oben. Ich sprang hinauf, drei Stufen auf einmal nehmend. Rechts ein Gang und die zweite Tür. Da war der Duce, mit ihm noch zwei italienische Offiziere und eine Person in Zivil. Ich stellte alle drei gegen die Wand. Untersturmführer Schwerdt beförderte sie auf den Gang. Am Fenster tauchten Unterscharführer Holzer und Benzer auf: sie waren die Fassade direkt am Blitzableiter heraufgeklettert. Der Duce war also in unserer Hand und stand unter unserem Schutz. Die ganze Aktion hatte sich in knapp vier Minuten abgespielt - ohne daß ein einziger Schuß gefallen war. Ich hatte keine Zeit, dem Duce irgend etwas zu sagen. Durch das offene Fenster sah ich Radl und seine Gruppe im Laufschritt ankommen: ihr Lastensegler war vor dem Hotel gelandet. Die Waffen schußbereit in der Hand, stürzten sie zum Eingang, wo die Carabinieri eben damit beschäftigt waren, ihre MGs wieder aufzustellen. Ich rief Radl zu: „Alles in Ordnung hier! Unten absichern!“ In weiter Entfernung fielen ein paar Schüsse: die italienischen Posten waren aufgewacht. Ich ging auf den Gang und verlangte den Kommandanten des Hotels sofort zu sprechen. Die Carabinieri mußten nun, so schnell es ging, entwaffnet werden. Ihr Chef war nicht weit weg, ein Oberst. „Jeder Widerstand ist zwecklos“, sagte ich ihm auf französisch. „Ich verlange eine sofortige Übergabe!“ „Ich brauche etwas Bedenkzeit! ... Muß mit General Soleti sprechen...“ „Sie bekommen eine Minute! Los!“ Eben betrat Radl den Raum; er hatte sich durchschlagen können. Ich ließ zwei unserer Soldaten als Posten vor der Tür und betrat das Zimmer Mussolinis, wo sich immer noch Schwerdt befand. „Duce, der Führer hat mir den Befehl gegeben, Sie zu befreien!“ Er drückte mir die Hände und umarmte mich mit den Worten: „Ich wußte, daß mein Freund Adolf Hitler mich nicht im Stich lassen wird!“ Benito Mussolini war sehr gerührt, und seine schwarzen Augen glänzten. Ich muß gestehen, daß dies für mich einer der großen Augenblicke in meinem Leben war. Die Minute Bedenkzeit war verstrichen, und der Oberst hatte nachgedacht. Er kam wieder ins Zimmer, kapitulierte, reichte mir ein Glas Rotwein und sagte mit knapper Verbeugung: „Auf den Sieger!“ Ich trank auf sein Wohl und reichte das Glas dem durstigen Radl weiter, der es sofort leerte...“.