...ndischer Skalde Sämund der Weise. Ihm wird die Abfassung der Älteren Edda zugeschrieben und so wird aus dieser am heutigen Tag vorgetragen. Doch zuvor ein paar Worte zum Leben unseres Skalden: Um 1055 wurde er auf Island geboren und studierte in Rom, Paris und Köln. Er stammte wohl aus dem isländischen Adel und der Umstand, daß er Kleriker war, sollte uns nicht stören. Denn es sollte ja mittlerweile bekannt sein, daß unsere Isländer das vermaledeite Christentum nur wegen des lieben Friedens Willen angenommen haben. Entsprechend heiratete unser Sämund auch eine gewisse Gudrun, mit der er auch einige Kinder hatte. Bevor man bei unserer heutigen Panzergedenkfeier seinen Schädel Met schlürfen darf, muß man nicht nur aus der Älteren Edda vorlesen, sondern auch einen unserer altdeutschen Götter vorstellen. Das geschieht zur Stärkung des Heidentums, damit die Leute wissen, an wen sie sich in der Not und zum Dank wenden müssen. Denn sonst weiß man in Asgard ja nicht, wer gemeint ist, wenn jemand eine namenlose Gottheit anruft. Ebenso könnte es für Verwirrung suchen, wenn man der Liebesgöttin Freyja für einen Schlachtensieg dankt oder vom Donnergott Thor eine gute Ernte erfleht. Ich habe mir natürlich den Kriegsgott Tyr ausgesucht, der für das Gemetzel zuständig ist. Der Sohn von Allvater Wodan und dessen Gattin Frigg verlor eine Hand, als das Fenriswolf gefesselt wurde. Aus der Älteren Edda gibt es nun die „Völuspa - Der Seherin Ausspruch“ zu hören: http://www.zeno.org/Literatur/M/Anonym/Liederbücher/Ältere+Edda/1.+Göttersage/1.+Völuspâ/Der+Seherin+Ausspruch „Allen Edeln gebiet ich Andacht, Hohen und Niedern von Heimdalls Geschlecht; Ich will Walvaters Wirken künden, Die ältesten Sagen, der ich mich entsinne, Riesen acht ich die Urgebornen, Die mich vor Zeiten erzogen haben. Neun Welten kenn ich, neun Äste weiß ich An dem starken Stamm im Staub der Erde. Einst war das Alter, da Ymirlebte: Da war nicht Sand nicht See, nicht salzge Wellen, Nicht Erde fand sich noch Überhimmel, Gähnender Abgrund und Gras nirgend. Bis Börs Söhnedie Bälle erhuben, Sie die das mächtige Midgard schufen. Die Sonne von Süden schien auf die Felsen Und dem Grund entgrünte grüner Lauch. Die Sonne von Süden, des Mondes Gesellin, Hielt mit der rechten Hand die Himmelrosse. Sonne wußte nicht wo sie Sitz hätte, Mond wußte nicht was er Macht hätte, Die Sterne wußten nicht wo sie Stätte hatten. Da gingen die Berater zu den Richterstühlen, Hochheilge Götter hielten Rat. Der Nacht und dem Neumond gaben sie Namen, Hießen Morgen und Mitte des Tags, Under und Abend, die Zeiten zu ordnen. Die Asen einten sich auf dem Idafelde, Hof und Heiligtum hoch sich zu wölben. Übten die Kräfte Alles versuchend, Erbauten Essen und schmiedeten Erz, Schufen Zangen und schön Gezäh. Sie warfen im Hofe heiter mit Würfeln Und darbten goldener Dinge noch nicht. Bis drei der Thursentöchter kamen Reich an Macht, aus Riesenheim. Da gingen die Berater zu den Richterstühlen, Hochheilge Götter hielten Rat, Wer schaffen sollte der Zwerge Geschlecht Aus Brimirs Blut und blauen Gliedern. Da ward Modsognir der mächtigste Dieser Zwerge und Durin nach ihm. Noch manche machten sie menschengleich Der Zwerge von Erde, wie Durin angab. Nyi und Nidi, Nordri und Sudri, Austri und Westri, Althiofr, Dwalin, Nar und Nain, Nipingr, Dain, Bifur, Bafur, Bömbur, Nori, Ann und Anarr, Ai, Miödwitnir. Weigr, Gandalfr, Windalfr, Thrain, Theckr und Thorin, Thror, Witr und Litr, Nar und Nyradr; nun sind diese Zwerge, Regin und Raswidr, richtig aufgezählt. Fili, Kili, Fundin, Nali, Hepti, Wili, Hannar und Swior, Billingr, Bruni, Bildr, Buri, Frar, Hornbori, Frägr und Loni, Aurwangr, Jari, Eikinskjaldi. Zeit ists, die Zwerge von Dwalins Zunft Den Leuten zu leiten bis Lofar hinauf, Die aus Gestein und Klüften strebten Von Aurwangs Tiefen Zum Erdenfeld. Da war Draupnir und Dolgthrasir, Har, Haugspori, Hläwangr, Gloi, Skirwir, Wirwir, Skafidr, Ai, Alfr und Yngwi, Eikinskjaldi. Fialar und Frosti, Finnar und Ginnar, Heri, Höggstari, Hliodolfr, Moin. So lange Menschen leben auf Erden, Wird zu Lofar hinauf ihr Geschlecht geleitet. Gingen da dreie aus dieser Versammlung, Mächtige milde Asen zumal, Fanden am Ufer unmächtig Ask und Embla und ohne Bestimmung. Besaßen nicht Seele, und Sinn noch nicht, Nicht Blut noch Bewegung, noch blühende Farbe. Seele gab Odhin, Hönir gab Sinn, Blut gab Lodur und blühende Farbe. Eine Esche weiß ich, heißt Yggdrasil, Den hohen Baum netzt weißer Nebel; Davon kommt der Tau, der in die Täler fällt. Immergrün steht er über Urds Brunnen. Davon kommen Frauen, vielwißende, Drei aus dem See dort unterm Wipfel. Urd heißt die eine, die andre Werdandi: Sie schnitten Stäbe; Skuld hieß die dritte. Sie legten Lose, das Leben bestimmten sie Den Geschlechtern der Menschen, das Schicksal verkündend. Allein saß sie außen, da der Alte kam, Der grübelnde Ase, und ihr ins Auge sah. Warum fragt ihr mich? was erforscht ihr mich? Alles weiß ich, Odhin, wo du dein Auge bargst: In der vielbekannten Quelle Mimirs. Meth dringt Mimir allmorgentlich Aus Walvaters Pfand! wißt ihr was das bedeutet? Ihr gab Heervater Halsband und Ringe Für goldene Sprüche und spähenden Sinn. Denn weit und breit sah sie über die Welten all. Ich sah Walküren weiter kommen, Bereit zu reiten zum Rat der Götter. Skuld hielt den Schild, Skögul war die andre, Gunn, Hilde, Göndul und Geirskögul. Hier nun habt ihr Herians Mädchen, Die als Walküren die Welt durchreiten...“ Musikalisch untermalt wird das Ganze natürlich von Richard Wagners „Götterdämmerung“: https://www.youtube.com/watch?v=nDqEF6b4lv8.