...in Rammenau im Sachsenland geboren. Das muß natürlich mit unserem altdeutschen Panzergetränk Met und den Werken unseres Geburtstagskindes gefeiert werden. Als Weberkind war er nicht gerade für eine Denkerlaufbahn bestimmt, aber seine großen Geistesgaben fielen dem Gutsherrn Ernst Haubold von Miltitz auf und so wurde unser Fichte 1774 auf die Landesschule Pforte bei Naumburg geschickt, die später auch unser Nietzsche besuchen sollte. Ab 1780 studierte er in Jena und Leipzig, schlug sich einige Jahre als Privatlehrer durch und erhielt 1794 in Jena einen Lehrstuhl für Philosophie, die er später auch in Erlangen und Berlin lehren sollte. Im Jahre 1793 heiratete er seine Angebetete Johanna Rahn geheiratet, mit der er einen Sohn namens Immanuel Hermann Fichte hatte, der etwas in seine Fußstapfen trat (mag Nietzsche auch noch so spotten, daß der verheiratete Philosoph in die Komödie gehöre). Seine Werke beschäftigen sich mit der Wissenschaft, der Religion, der Aufgabe des Gelehrten und Menschen und dem geschlossenen Handelsstaat. In den Unglücksjahren 1805-1807 trat vor ihn das Problem der gallischen Fremdherrschaft in Gestalt Napoleon hin und selbiges nahm er mit seinen berühmten Reden an unsere deutsche Nation mutig in Angriff. Mit diesen hat uns unser Fichte nämlich einen Landfaden für den geistigen Kampf gegen die Fremdherrschaft verfaßt, der im Kampf gegen die heutige amerikanische Fremdherrschaft von unschätzbarem Wert ist. In seinen Reden an unsere deutsche Nation bezieht sich unser Fichte vielfach auf den Freiheitskampf unserer übergewaltigen Ahnen und eine besonders schöne Stelle suche ich mir zur Feier seines heutigen Geburtstages heraus: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Fichte,+Johann+Gottlieb/Reden+an+die+deutsche+Nation „Es vereinigen sich mit diesen Reden und beschwören euch eure Vorfahren. Denket, daß in meine Stimme sich mischen die Stimmen eurer Ahnen aus der grauen Vorwelt, die mit ihren Leibern sich entgegen gestemmt haben der heranströmenden römischen Weltherrschaft, die mit ihrem Blute erkämpft haben die Unabhängigkeit der Berge, Ebenen und Ströme, welche unter euch den Fremden zur Beute geworden sind. Sie rufen euch zu: vertretet uns, überliefert unser Andenken eben so ehrenvoll und unbescholten der Nachwelt, wie es auf euch gekommen ist, und wie ihr euch dessen und der Abstammung von uns, gerühmt habt. Bis jetzt galt unser Widerstand für edel und groß und weise, wir schienen die Eingeweihten zu sein, und die Begeisterten des göttlichen Weltplans. Gehet mit euch unser Geschlecht aus, so verwandelt sich unsre Ehre in Schimpf, und unsre Weisheit in Torheit. Denn sollte der deutsche Stamm einmal untergehen in das Römertum, so war es besser, daß es in das alte geschähe, denn in ein neues. Wir standen jenem und besiegten es; ihr seid verstäubt worden vor diesem. Auch sollt ihr nun, nachdem einmal die Sachen also stehen, sie nicht besiegen mit leiblichen Waffen; nur euer Geist soll sich ihnen gegenüber erheben und aufrecht stehen. Euch ist das größere Geschick zu Teil worden, überhaupt das Reich des Geistes und der Vernunft zu begründen, und die rohe körperliche Gewalt insgesamt, als beherrschendes der Welt, zu vernichten. Werdet ihr dies tun, dann seid ihr würdig der Abkunft von uns. Auch mischen in diese Stimmen sich die Geister eurer spätern Vorfahren, die da fielen im heiligen Kampfe für Religions- und Glaubensfreiheit. Rettet auch unsere Ehre, rufen sie euch zu. Uns war nicht ganz klar, wofür wir stritten; außer dem rechtmäßigen Entschlusse, in Sachen des Gewissens durch äußere Gewalt uns nicht gebieten zu lassen, trieb uns noch ein höherer Geist, der uns niemals sich ganz enthüllte. Euch ist er enthüllt, dieser Geist, falls ihr eine Sehkraft habt für die Geisterwelt, und blickt euch an mit hohen klaren Augen. Das bunte und verworrene Gemisch der sinnlichen und geistigen Antriebe durch einander soll überhaupt der Weltherrschaft entsetzt werden, und der Geist allein, rein und ausgezogen von allen sinnlichen Antrieben, soll an das Ruder der menschlichen Angelegenheiten treten. Damit diesem Geiste die Freiheit werde, sich zu entwickeln und zu einem selbstständigen Dasein emporzuwachsen, dafür floß unser Blut. An euch ist's, diesem Opfer seine Bedeutung und seine Rechtfertigung zu geben, indem ihr diesen Geist einsetzt in die ihm bestimmte Weltherrschaft. Erfolgt nicht dieses, als das Letzte, worauf alle bisherige Entwicklung unsrer Nation zielte, so werden auch unsre Kämpfe zum vorüberrauschenden leeren Possenspiele und die von uns erfochtene Geistes- und Gewissensfreiheit ist ein leeres Wort, wenn es von nun an überhaupt nicht länger Geist oder Gewissen geben soll. Es beschwören euch eure noch ungeborne Nachkommen. Ihr rühmt euch eurer Vorfahren, rufen sie euch zu, und schließt mit Stolz euch an an eine edle Reihe. Sorget, daß bei euch die Kette nicht abreiße; machet, daß auch wir uns eurer rühmen können, und durch euch, als untadeliches Mittelglied hindurch, uns anschließen an dieselbe glorreiche Reihe. Veranlasset nicht, daß wir uns der Abkunft von euch schämen müssen, als einer niedern, barbarischen, sklavischen, daß wir unsere Abstammung verbergen oder einen fremden Namen und eine fremde Abkunft erlügen müssen, um nicht sogleich, ohne weitere Prüfung, weggeworfen und zertreten zu werden. Wie das nächste Geschlecht, das von euch ausgehen wird, sein wird, also wird euer Andenken ausfallen in der Geschichte: ehrenvoll, wenn dieses ehrenvoll für euch zeugt; sogar über die Gebühr schmählich, wenn ihr keine laute Nachkommenschaft habt, und der Sieger eure Geschichte macht. Noch niemals hat ein Sieger Neigung oder Kunde genug gehabt, um die Überwundenen gerecht zu beurteilen. Je mehr er sie herabwürdigt, desto gerechter steht er selbst da. Wer kann wissen, welche Großtaten, welche treffliche Einrichtungen, welche edle Sitten manchen Volkes der Vorwelt, in Vergessenheit geraten sind, weil die Nachkommen unterjocht wurden, und der Überwinder seinen Zwecken gemäß, unwidersprochen, Bericht über sie erstattete.“ Das Deutschlandlied habe ich mir für unseren Fichte zum Wiegenfest ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=1_AQjNBVYFk „Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält, Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt – Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt! Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten schönen Klang, Uns zu edler Tat begeistern Unser ganzes Leben lang – Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang! Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand – Blüh im Glanze dieses Glückes, Blühe, deutsches Vaterland!“.