... unser Kaiser Friedrich Rotbart heute niedergemetzelt. So geschehen 1190 bei Iconium in Kleinasien. Um dem Strohtod zu entgehen bracht unser Staufer 1189 mit einem starken Heer nach Palästina auf, um diesen den Sarazenen wieder zu entreißen. Er entschied sich für den Landweg, den er als junger Mann mit seinem Onkel Konrad dem Dritten 1147 schon einmal gegangen war. Gegner und Kriegsschauplatz waren unserem Kaiser Rotbart also vertraut und so ließ er sich vom Versprechen des Seldschukenherrschers auf freien Durchzug nicht täuschen. Nach zahlreichen Scharmützeln und Überfallen kam es vor den Toren von Iconium zur Schlacht. Unser Staufer teile sein Heer: Er selbst hielt Wache, während sein Sohn, unser Herzog Friedrich von Schwaben, die feindliche Hauptstadt erstürmen sollte. Diese vermochte dem Ungestüm unserer deutschen Recken nicht standzuhalten und wurde rasch erstürmt und geplündert. Ein türkisches Heer griff derweil unseren Kaiser Rotbart an. Dieser stürzte sich wie ein Berserker ins Gemetzel und schlug die Türken in die Flucht. Diese sollen dabei bis zu 45,000 Mann eingebüßt haben, während unsere Verluste mit 20,000 Recken angegeben werden. Wobei sich die Quellen bei den Truppenstärken nicht so ganz einig sind und man daher nicht weiß, ob das hinkommen kann. Ein Heer von 100,000 Mann wäre im Mittelalter recht zahlreich gewesen, aber man sieht an unseren Tagen, daß die europäischen Staaten vor Kurzem noch Armeen von mehreren Millionen Mann ins Feld stellen konnten, heute aber Probleme haben wenige hunderttausend aufzubieten. So mag es auch im Mittelalter gewesen sein... Der Nutzen des Sieges war allerdings gering. Denn wir Deutschen setzten uns nicht in Kleinasien fest und auch die Griechen vermochten unseren Sieg nicht auszunützen. Auf dem Weitermarsch nach Palästina ertrank unser Kaiser Rotbart im Fluß Saleph und sein Heer kehrte heim... Gefeiert werden muß das epische Gemetzel bei Iconium natürlich mit dem nicht minder epischen epischen Landsknechtlied „Erschlagen ruht auf blutiger Wall“: https://odysee.com/@HelmutAdolfMoser:5/Erschlagen--Landsknecht-song---English-translation-:9 „Erschlagen ruht auf blutiger Wall der Feinde grimme Schar. Gott unser Helfer war. Ihm Dank zuvor! Dann schießt zumal, ihm Dank zuvor! Dann schießt zumal. Victoria, Victoria,Victoria. Der böse Feind sich arg versah, er käm in teutsche Länd, hätt unsre Ried verbrennt und Wipp geschändt, nun leid er da und Wipp geschändt nun leid er da. Victoria, Victoria,Victoria. Zerhaut, zerflammt seind unser Kleid, draus bleckt die Haut und Blut vom Leibe rinnen tut. Laßt´s rinnen bet und dankt und schreit, laßt´s rinnen bet und dankt und schreit: Victoria, Victoria, Victoria. Nun zieht dem Feind das Eisen ab und legt sein Wams euch an, also die Ritter tan. Und unsren Freunden ruft ins Grab und unsren Freunden ruft ins Grab: Victoria, Victoria, Victoria. Victoria tönt all Jubelschrei, durch unser Kraft und Blut ist Feindes Übermut. Zerbarsten und das Land ist frei, zerbarsten und das Land ist frei. Victoria, Victoria, Victoria.“ Bei unserem Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch („Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser“) hört ihr von der Vorgeschichte des epischen Gemetzels bei Iconium: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11333193 „Im Morgenlande waren indeß traurige Begebenheiten vorgefallen; die Uneinigkeit der dortigen Fürsten hatte die Kraft der Christen gelähmt, in Jerusalem selbst war Streit wegen der Thronfolge, und ein Verräter, der Graf Raimund von Tripolis, bahnte selbst dem mächtigen Sultan Selaheddin oder Saladin von Ägypten den Weg in das heilige Land. Saladin war als Mensch und Fürst viel achtungswürdiger, als seine christlichen Gegner. Frömmigkeit, Milde, Aufrichtigkeit und strenge Gerechtigkeitsliebe verbreiteten seinen Ruhm von den Ufern des Nils bis zum Tigris und den Grenzen Indiens; der Bettler fand vor ihm dieselbe Berücksichtigung, wie der Fürst. An Tapferkeit leuchtete er Allen voran und wurde der Spiegel der morgenländischen Ritterschaft genannt. Gegen den besiegten Feind war er großmütig; keine kleinliche Regung hatte in seiner Seele Raum. Auch Kaiser Friedrich hatte ihn mit Geschenken und Gesandtschaft geehrt. Diesen reizte Graf Raimund zum Kriege gegen den ihm verhaßten König Guido von Jerusalem, und Saladin brach mit 80,000 Reitern und Lanzenträgern in Palästina ein und schlug das christliche Heer unter Guido am See Tiberias bei Hittin in einer großen Schlacht so gänzlich aufs Haupt, daß fast alle Johanniter und Tempelherren fielen und der Großmeister der letzteren nebst dem Könige Guido gefangen wurde. 21,000 Christen bedeckten das Schlachtfeld. Dann zog Saladin vor Jerusalem, und obgleich die wenigen übrig gebliebenen Tempelritter mit den Einwohnern neun Tage lang die heftigsten Stürme der Feinde abschlugen, so vermochten sie doch nicht länger zu widerstehen und mußten die Stadt übergeben; Saladin, der die Tapferkeit auch an den Feinden ehrte, gewährte der Stadt milde Bedingungen: sie wurde nicht geplündert und kein Blut stoß bei der Besetzung durch die Sarazenen; die griechischen Christen durften bleiben, Franken und Lateiner wurden mit sicherm Geleite bis über die Grenze gebracht; am 3. Oktober 1187, acht und achtzig Jahre nach der Eroberung Jerusalems durch die Christen, zog Saladin in die heilige Stadt ein und vertilgte die Zeichen des christlichen Gottesdienstes in dem Tempel. Der Bischof Wilhelm von Tyrus überbrachte die Unglücksbotschaft in das Abendland; Trauer und Schrecken erfüllte die ganze Christenheit; Papst Urban III. starb aus Schmerz, seine Nachfolger Gregor VIII. und nach dessen baldigem Tode Clemens III. ließen in allen Ländern das Kreuz predigen. Sofort eilten alle Johanniter und Tempelherren als Vorkämpfer auf ihren Platz nach dem Morgenlande. Die Könige Wilhelm II. von Sizilien, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England rüsteten sich zu dem heiligen Zuge; die mit zahlreichen Flotten versehenen Seestädte Italiens, Genua, Pisa, Venedig, boten ihre Schiffe dar. Bei dieser allgemeinen Bewegung Europas waren die Blicke vor Allen auf das weltliche Haupt der Christenheit, den Kaiser Friedrich, gerichtet. Dieser berief auf die Fastenzeit des Jahres 1188 einen großen Reichstag nach Mainz und erklärte hier seinen Entschluß, an der Spitze eines deutschen Kreuzheeres denselben Weg zu ziehen, den er mit König Konrad als Jüngling gezogen war. Einige seiner Getreuen mahnten ihn seines Alters wegen ab und rieten, seine Söhne zu schicken, aber Friedrich sprach, er fühle sich in seinem 67. Jahre noch stark genug, sich an die Spitze der Christenheit zu stellen. Das Herz des Greises war noch mit Jugendfeuer erfüllt; der Gedanke an das Morgenland war noch lebendig in seiner Seele; als er sich einst, bald nach der unglücklichen Schlacht von Legnano, die Geschichte Alexanders des Großen vorlesen ließ, rief er aus: „Glücklicher Alexander, der Du Italien nicht sahest! Glücklicher wäre ich, wenn ich gleich Dir nach Asien gezogen wäre!“ - Dem Beispiele des Kaisers folgte eine Menge der deutschen Fürsten; als erster unter ihnen der zweite Sohn des Kaisers, Herzog Friedrich von Schwaben, - König Heinrich mußte bleiben zur Verwaltung des Reiches; - die Herzoge von Böhmen und von Meran, Pfalzgraf Ludwig von Thüringen, Markgraf Hermann von Baden, die Bischöfe von Münster, Osnabrück, Verden, Meißen, Würzburg, Bamberg, Freisingen, Regensburg, Passau, Basel, Straßburg und Lüttich. Um den Weg nach der Grenze Asiens möglichst zu sichern, schickte Friedrich Gesandtschaften an den König Bela von Ungarn, den Kaiser Jsaak Angelus in Konstantinopel und den Sultan Kilidsch Arslan von Iconium (Cogni) in Kleinasien, der ihm srüher Freundschaft angeboten hatte. Sie kamen alle mit willfährigen Antworten zurück; nur der Gesandte an den Sultan Saladin, der Graf Heinrich von Dietz, der diesen zur Räumung von Jerusalem und zur Herausgabe des wahren Kreuzes auffordern sollte, erhielt abschläglichen Bescheid. Ehe Friedrich sein Reich verließ, traf er noch mehrere wichtige Anordnungen für die Ruhe Deutschlands; und damit dieselbe nicht durch Herzog Heinrich den Löwen, der indeß aus England in seine Erblande zurückgekehrt war, von Neuem gestört und die Verwaltung des jungen Königs Heinrich erschwert würde, ließ er dem Herzoge die Wahl, entweder das Reich noch einmal aus drei Jahre zu verlassen, oder mit ihm zum zweiten Male, am Abend seines Lebens, das Kreuz zu nehmen. Heinrich, der die Mühseligkeiten des Kreuzzuges fürchtete, auch nicht, wie Friedrich, durch Begeisterung die Schwächen des Alters zu überwinden vermochte, wählte die Entfernung aus dem Vaterlande...“.