...mann Karl Immermann geboren. Der Sohn des Kriegsrats Gottlieb Immermann studierte an der Universität von Halle und nahm an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Er schlug die Laufbahn des Rechtspflegers ein und wurde schließlich preußischer Landgerichtsrat in Düsseldorf. Nebenbei verfaßte er seine Dichtungen und veröffentlichte diese. Anno 1839 heiratete er seine Herzensdame Wilhelmine Niemeyer und hatte mit ihr die Tochter Caroline. Neben zahlreichen Gedichten verfaßte er die Erzählungen, Lustspiele und Trauerspiele „Alexis“, „Andreas Hofer der Sandwirt von Passeier“, „Münchhausen“, „Der Oberhof“, „Die Schule der Frommen“, „Die Wunder im Spessart“, „Kaiser Friedrich der Zweite“, „Tulifäntchen“, „Merlin“, „Das Auge der Liebe“, „Die Prinzen von Syrakus“, „Die Verkleidungen“, „Die Papierfenster eines Eremiten“, „Tristan und Isolde“ und noch viele mehr. Dazu kommt auch noch die ein oder andere denkerische Schrift. Zu Ehren unseres Spielmannes wollen wir heute nicht nur den ein oder anderen Schädel Met schlürfen, sondern auch dessen Werke zum Besten geben. Ich gehe mit gutem Beispiel voran und stelle das Trauerspiel „Andreas Hofer der Sandwirt von Passeier“ (auch als „Das Trauerspiel in Tirol“ bekannt) vor: http://www.zeno.org/Literatur/M/Immermann,+Karl/Dramen/Andreas+Hofer,+der+Sandwirt+von+Passeyer „HOFER. Nun liebe Brüder Landsverteidiger, So stehn wir wieder an dem Berge Isel, Der zweimal unsrer Waffen Glorie sah. Zuerst im Lenz, wo sich die Bayern hier Ergaben an den guten Major Teimer, Im Sommer dann, wo wir den Deroy schlugen. Da scheint die Martinswand, und dort liegt Inspruck Und Kaiser Maxens Geist umschwebt uns hier! DAS VOLK. Du hast uns, Vater! aufgemahnt, wir sind Dir, wie sich's ziemet, gern gefolgt; jetzt sag uns, Was ist des Zuges Zweck? HOFER. Das Land Tirol Dem Kaiser zu erhalten. VOLK. Der uns ließ? HOFER. Noch nicht, ihr Kinder! noch ist Friede nicht, Und wird auch nimmer werden, wie der Feind will. Im Handbillett aus Scharding heißt's buchstäblich: „Ich zähl' auf euch, zählt ihr auf mich.“ Nun seht, Die Rechte hackt' ich mir ja lieber ab, Eh' ich sie meine Schande schreiben ließe. Nicht kleiner dürfen wir vom Kaiser denken, Als von uns selbst. Die unglücksvolle Zeit Erpreßt' auf kurze Dau'r den Pakt von Znaim, Allein der Adler wird sich wieder rühren, Dann wär' es schlimm, wenn wir in fremden Händen. Drum hab' ich euch berufen, daß wir wert Des Namens bleiben! Schild von Österreich! Wie wir die ärmsten sind von seinen Kindern, So müssen wir die treusten sein des Kaisers. Gold gibt ihm Hungarn, Steine Böheim, wir, Wir haben nur ein Herz voll frommer Liebe, Und einen Arm, der dieses Herzens Willen Ausrichten kann. Wir müssen ihn erkämpfen, Verdienen das Zutrauen, das in uns gesetzt Das alte heil'ge Erzhaus Österreich. Wenn dann der Kaiser seinen Frieden macht, Und fröhlich sitzt in seinem Pomp zu Wien, Und alle Völker ob und nied der Ens Den Thron umstehn, dann schaut er wohl zuerst Nach seinen grau und grünen Bergesschützen! VOLK. Doch Vater, wenn es anders kommt? HOFER. Gott wend' es! Wir aber werden auch das letzte Unglück Wie Männer tragen. VOLK. Und aus dem Lande führest du uns nicht? HOFER. Auf unsern Bergen bleibe ich mit euch, Da woll'n wir jubeln, weinen, siegen, sterben; Ich sag' es euch, und schwöre, daß ich's halte. VOLK. So sind wir dein, mit Leib und Herz und Geist, Vivat der Sandwirt! Hoch, Andreas Hofer! HOFER. Dank Brüder! – Seht auf mich, und was ich tue. Wie ich die Kugel aus der Büchse sende Dorthin – So send' ich die Gedanken fort Ins Lager, in die Schanzen der Franzosen! Und niemand denke etwas anders nun, Als daß die Leiber Wie die Gedanken jetzo müssen tun...“.