...urtstag alles Liebe und Gute und sollte ihm sein Tigerpanzer einmal doch zu langsam sein, so werde ich seinen Versetzungsantrag zu den Schnellen Panzerverbänden natürlich nach Kräften unterstützen. Spaß. Weiß ich doch ganz genau, daß der Michel seinen Tigerpanzer nicht wieder hergeben wird, nachdem er endlich einen bekommen hat. Zur Welt kam unser Panzerheld 1914 im bayrischen Vogelthal, leistete 1936 seinen Wehrdienst und sammelte ab 1938 erste Erfahrungen bei einer Panzerspäheinheit. Mit dieser nahm er auch an den Feldzügen gegen Polen und Gallien teil. Für den Balkan- und den anschließenden Rußlandfeldzug bekam er schon ein Sturmgeschütz III und schoß mit diesem seine ersten feindlichen Panzer ab. Als dieses außer Gefecht gesetzt wurde erhielt er einen Panzer III und 1943 endlich den heiß ersehnten Tigerpanzer. Dessen Möglichkeiten er fortan voll ausschöpfen und sich zum Panzerass hoch kämpfen sollte - unter anderem in der Panzerschlacht von Kursk, unserem Unternehmen Zitadelle. Mitte 1944 ging es dann nach Westen, wo sich unser Held mit seinem Tigerpanzer dem Ansturm der westlichen Landfeinde entgegenstellte. Sich selbst übertraf er bei Villers-Bocage, in diesem gallischen Dorf zerstörte unser Wittmann ein ganzes englisches Panzerbataillon mit seinem Tiger. Sage und schreibe 21 feindliche Panzer schoß er an diesem Tag ab. Das Panzerlied „Schwarz ist unser Panzer“ bekommt unser Michael Wittmann von mir zum Wiegenfest (auch wenn er seinen Tigerpanzer nicht schwarz angemalt hat): https://www.youtube.com/watch?v=lXytjPIhIfI „Schwarz ist unser Panzer Froh das junge Herz Stählern unsere Waffen Sind aus deutschem Erz Drum Kameraden Hört die Parole Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein, Nur immer vorwärts, Gas gegeben, Das Leben will gewonnen sein Und fahrn wir dann in Stellung Geht der Kampf dann los Rufen wir Hurra Hurra Zum Gegenstoß Drum Kameraden Hört die Parole Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein, Nur immer vorwärts, Gas gegeben, Das Leben will gewonnen sein Und ist der Kampf zu Ende Ist der Krieg dann aus Kehren deutsche Panzermänner Siegreich nach Haus Drum Kameraden Hört die Parole Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein, Nur immer vorwärts, Gas gegeben, Das Leben will gewonnen sein“ Nachzulesen gibt es die Geschichte unseres Panzerhelden bei unserem Panzergeschichtsschreiber Patrick Agte in „Michael Wittmann und die Tiger der Leibstandarte“ und daraus hört ihr von den Abwehrkämpfen unseres Panzerhelden im Osten gegen die Russen: „Unmittelbar danach setzen sich die Tiger in Bewegung. Nach kurzer Fahrt treffen sie auf eine Pakfront. Die Tiger stoppen und schießen, rollen sofort wieder an, um den Richtschützen hinter den feindlichen Panzerabwehrkanonen kein unbewegliches Ziel zu bieten. Wittmann vernichtet etliche dieser Geschütze, die Pakfront wird durchbrochen und um sechs Uhr steht Peiper in Andrejew und sperrt die Rollbahn Shitomir - Korosten. Der Tiger des SS-Untersturmführers Kalinowsky erhält aus der Flanke einen Treffer, der auf die seitliche Panzerung aufschlägt. Der Wagen beginnt zu brennen, kann jedoch von der Besatzung, der Fahrer ist SS-Sturmmann Bingert, gelöscht werden. Peiper tritt wieder an. Ostwärts Andrejew vernichtet seine Kampfgruppe einige Batterien Sowjetartillerie und gewinnt nach Zerschlagung mehrerer Pakstützpunkte gegen zehn Uhr das Höhengelände beiderseits Styrty. Damit ist das erste Tagesziel erreicht. Doch nun hält Peiper nichts mehr, weiter stößt er nach Osten vor, seine Panzer zerschlagen weitere Pakfronten und Artilleriestellungen. Wittmann schießt bei Tortschin drei T 34 ab und vernichtet eine Pakfront. Die Gefechtsstände von vier Schützendivisionen der Roten Armee werden ausgehoben. Siebenundsechzig Pak, zweiundzwanzig Geschütze der Artillerie und weiteres Material des Gegners sind vernichtet worden. Bei der Tigerkompanie wurden SS-Rottenführer Paul Bockey und SS-Panzerschütze Helmut Pött bei Katainowka am 6. Dezember 1943 schwer verwundet. Dieser von Peiper glänzend geführte Stoß, der dreißig Kilometer tief in den Rücken des Feindes führt, bringt die gesamte sowjetische Front in diesem Abschnitt ins Wanken. Am 7. Dezember 1943 tritt die Tigerkompanie um 12.30 Uhr von Süden auf Tschaikowka an, um das II./SS-Panzergrenadierregiment II zu unterstützen. Dieser Angriff scheitert letztendlich an der überaus starken Pakabwehr. Peiper greift nach Dunkelwerden an, umfährt Tschaikowka nördlich und stößt dann nach Nordosten auf Chodory vor. Nach hartem Häuserkampf ist Ssabolot, nördlich Radomyschl, am Morgen des 8. Dezember 1943 in seiner Hand. Bei den Kämpfen um Ssabolot fällt der Tigerkommandant SS-Unterscharführer Erich Langner. Sein Panzer hat einen Treffer bekommen, so daß dieser nicht mehr bewegungsfähig ist. Als die Iwans auf seinem Panzer stehen, erschießt er sich. Der aus Weißenbach in der Steiermark stammende Erich Langner wird an der Kirche in Ssabolot beigesetzt. Durch seinen kühnen Nachtangriff hat Peiper erneut eine Bresche in die Verteidigung des Gegners geschlagen und die Bildung eines operativen Brückenkopfes über den Teterew verhindert. Zweiundsechzig Pak, acht Geschütze, einen T 34 und weiteres Kriegsgerät des Gegners ist vernichtet worden. Für diese Erfolge wurde Peiper am 27. Januar 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Bei diesen Kämpfen ist ein Tiger verlorengegangen. In den Wochen des ununterbrochenen Kampfes hat sich Michel Wittmann durch stetige Erfolge weiter in den Blickpunkt geschoben. Mit unerschütterlicher Ruhe und nahezu unheimlich anmutender Sicherheit führt er seinen Tiger an den Feind. Unter schwierigsten Bedingungen ist er erfolgreich, ob bei Tag oder bei Nacht. Nachtangst, durchaus nichts Seltenes, kennt er nicht. Wittmann vermag seinen Männern das unbedingte Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Warmbrunn schreibt: „Wenn Wittmann dabei war, konnte die Aufgabe gar nicht erschrecken oder Skepsis hervorrufen. Es mußte dann einfach gelingen und es gelang!“ Das hört sich anscheinend einfach an - warum aber gelang es immer? Auch Wittmann ist keineswegs ein Zauberer. Die Angriffe sind von ihm nicht nur gut durchdacht und vorbereitet, sondern er ist auch in der Lage, bei veränderten Situationen sich sofort und blitzschnell auf die Lage einzustellen und dementsprechend zu handeln. Gedanklich ist er stets hundertprozentig dabei. Vor einem eigenen Angriff unternimmt er - wenn er es für angebracht hält - einen Erkundungsvorstoß, entweder im Panzer oder auch allein und zu Fuß. Oftmals faßt er aufgrund seiner eigenen Aufklärungsergebnisse den Entschluß, wie und wo er seine Tiger am erfolgversprechendsten ansetzt. Sein meisterliches panzertaktisches Können, in Verbindung mit einem Höchstmaß an Eigendynamik, lassen ihn seine großen Erfolge erzielen. Wittmann ist keineswegs ein bloßer Draufgänger. Alle seine Aktionen sind planvoll, es gibt keine Zufälle bei ihm. Diese Sicherheit und dieses Planvolle überträgt sich auf seine Männer. Nur so ist Warmbrunn zu verstehen, wenn er sagt: „Es mußte dann einfach gelingen und es gelang.“ SS-Sturmmann Walter Lau bestätigt, daß Wittmann vor Beginn eines Angriffs „... fast immer mit seinem Panzer voran auf eine Höhenkuppe vorfuhr, um die Feindlage zu erkunden und dann seine Befehle gab. Wenn es dann also zum Angriff kam, war sein Wagen das Spitzenfahrzeug. Es waren nicht nur Instinkt, also die richtige Nase bei ihm, sondern auch sein taktisches Geschick und seine Erfahrung, die Feindlage richtig zu beurteilen, das Gelände und die eigenen Kampfmittel richtig zu nutzen; das alles in Einklang gebracht, führte zum Erfolg. Natürlich kamen im entscheidenden Augenblick unbeschreibbare Unerschrockenheit, Mut und Schneid hinzu. Das unbedingte Vertrauen in ihn und das unumstößliche Leitbild Wittmanns waren spätestens seit dieser Zeit in der Kompanie vorhanden.“ Wittmanns Abschüsse mehren sich in diesen Wochen in schnellem Tempo. Mit seinem Richtschützen, SS-Rottenführer Bobby Woll, der eine individuelle Schießtechnik praktizierte, war er bald jeden Tag erfolgreich. Die Entfernungseinstellung seiner Richtschützenoptik blieb konstant auf achthundert Meter eingerastet, auch dann, wenn die zu bekämpfenden Ziele weiter entfernt oder ihm näher waren. Die Geschicklichkeit des Richtschützen, diese höher oder tiefer ins Visier zu nehmen, war hier gefordert. „Bei Brusilow gerät Wittmann in eine Panzerbereitstellung der Sowjets, überfällt sie, ist schneller, geschickter, mutiger und jagt aus der Panzerherde der Sowjets zehn in die Luft. Am Nachmittag desselben Tages fallen ihm weitere drei zum Opfer. Er zählt jeden Panzer, aber die Pak, die er vernichtet, bewertet er gleichsam doppelt. Er haßt die versteckten Nester, diese Unterschlüpfe des Todes, er spürt sie mit besonderer Genugtuung auf und sagt, daß ihm feindliche Panzer nun keine Nervenbelastung mehr bedeuten, daß ihm allein die Panzerabwehrgeschütze unangenehm seien, die in ihren Verstecken lauern und die so viel schwerer auszumachen sind. Am 6. Dezember 1943 kämpft er eine schwere Pakfront nieder. Wieder entscheidet seine Geschicklichkeit diesen harten Kampf für ihn. Mit wuchtigen Feuerschlägen haut er sich durch, durchstößt die Stellungen und steht auf der Nachschubstraße des Feindes wie ein Wolf in einer Schafsherde. Er setzt seine Feuerzeichen auf die Straße, zerschrottet lange Fahrzeugreihen und stiftet dadurch eine heillose Verwirrung unter den Sowjets. Michael Wittmann war nun ein alter Panzerkämpfer geworden. Sein Instinkt, seine Nase, wie man sagt, verrät ihm, wo etwas los ist. Man sagt, daß er in der Nacht so gut sehen könne wie am Tage, und man erzählt, daß er nachts seine Ziele selbst anrichtet, bis eine Feuersäule auch den anderen unzweideutig sagt, daß dort ein Panzer gestanden haben muß. Fast jeden Tag schießt Wittmann jetzt Panzer ab, und fast immer sind es mehrere, so daß die Liste seiner Erfolge stetig länger wird.“ ...“.