...lkenritz, Um seines Volkes Bedrängnis Warf er den zürnenden Blitz. Zum Kampf mit Feinden und Böen Hat kein eitler Ruhm den Helden beschwingt, Er war wie der Adler der Höhen Der des Gottes Befehle vollbringt. Mit ungebrochnem Gefieder Das in Strömen sein Herzblut sein rotes Trug er die Botschaft nieder. Gekränkt, Hat im Tode den Flug noch gelenkt. Wer diente, wer starb getreuer? Sie fanden ihn starr, mit entseeltem Gesicht, Aufrecht, die Hand noch ums Steuer, Wie ein ehernes Denkmal der Pflicht.“ (Isolde Kurz) Unser Fliegerheld der Fliegerhelden, Erich Hartmann, hat heute Geburtstag. Das Licht der Welt erblickte er 1922 in Weissach im Schwabenland und trat 1940 in unsere deutsche Luftwaffe ein. Seinen ersten Abschuß erzielte er 1942 und bis zum Ende des Sechsjährigen Krieges sollte es sagenhafte 352 bestätigte Abschüsse werden - unseren Jägern wurden nämlich nur ihre bezeugten Abschüsse angerechnet und daher kommt da noch der ein oder andere nichtbezeugte hinzu. Mit unserem legendären Jagdgeschwader LII kämpfte unser Erich Hartmann beständig im Osten, schoß aber auch immer mal wieder einen amerikanischen Flieger ab, wenn ihm ein solcher in die Quere kam. Es versteht sich, daß unser Held das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Edelsteinen abgestaubt hat und bis Kriegsende zum Major aufgestiegen ist. Im Jahre 1944 heiratete er Ursula Paetsch, mit der er zwei Kinder hatte. Zum Geburtstag bekommt unser Held natürlich das Me-109 Lied, da diese seine fliegenden Schlachtrösser waren: https://www.youtube.com/watch?v=v5jdix_w5Ag „In den Lüften fliegt dahin, hoch im Sonnenschein, eine kleine Jägerin, Me 109. Herrscherin im Luftrevier Über Land und See! Alles muss sich beugen dir, tapfere kleine Me Horrido, Horrido! Herrscherin der Luft allein! Horrido oh kleine Me. Herrscherin der Luft allein. Horrido kleine Me 109. Horrido oh kleine Me, Herrscherin der Luft allein, Horrido kleine Me 109. In der Wolkenwand versteckt, lauert Raubgetier. Jägerin hat es entdeckt, stürtzt sich überher. An den Feind schleicht sie heran, bis in seine Näh´. Schießt bis das der Feind besiegt, tapfere kleine Me! Horrido! Horrido! Horrido oh kleine Me 109. Immer sollst du Sieger sein, Herrscherin der Luft allein. Horrido kleine Me 109. Immer sollst du Sieger sein, Herrscherin der Luft allein, Horrido kleine Me 109!“ Für Ursula Hartmanns Bilderband „Erich Hartmann. Der erfolgreichste Jagdflieger der Welt“ hat Manfred Jäger eine Einleitung geschrieben, die das Leben unseres Fliegerhelden grob umreißt. Seine frühe Kindheit verlebte unser Erich Hartmann im fernen China: „Wir leben in einer Zeit, in der Höchstleistungen „konsumiert“ werden wie eine Ware. (Und manchmal hat man den Eindruck, daß sie auch so produziert werden). Was bedeutet es da schon, daß - gar vor einem Menschenalter - ein Mann im Krieg 352mal als Sieger aus Luftkämpfen hervorgegangen ist? Nun, seine Gegner von einst wundern sich noch heute darüber. Sie wollten erst die Zahl nicht glauben, denn sie kam ihnen zu phantastisch vor. Als sie die Zahl belegt und nachgewiesen fanden, standen sie vor einem neuen Phänomen: war dieser Mann ein typisches Produkt des Hitlerstaats, der „Herrenrasse“? Offensichtlich nicht. Denn sie fanden einen unbekümmerten jungen Blondschopf, dem der sture Kommiß so gar nicht lag; einen Zweiundzwanzigjährigen, der sich Konzentration, klares Urteil und schnelle Reaktion anerzogen hatte und im Erfolg eher bescheiden und zurückhaltend blieb; einen Kämpfer, der in zehnjähriger sowjetischer Gefangenschaft, jenem schwersten Prüffeld menschlicher Eigenschaften, über sich selbst hinausgewachsen war; einen Mann, der unbequem werden konnte, wenn die Wahrheit unbequem war. Und so sind neben Anderen auch eine ganze Anzahl ehemaliger Kriegsgegner einfach stolz darauf, mit diesem Mann befreundet zu sein, der Erich Hartmann heißt. Sein Lebensweg begann am 19. April 1922 in Weißach, nicht weit von Stuttgart. Der Vater war ein junger Arzt. Abenteuerlich war schon das frühe Kindesalter des kleinen Erich. Ein Vetter des Vaters - damals Konsul in Schanghai - hatte dem Arzt bei einem Besuch in der Heimat geraten, Inflation, Lebensmittelnot, politisches und wirtschaftliches Chaos hinter sich zu lassen und nach China zu kommen. Das Fernweh lockte den Doktor (schließlich war er ein Schwabe). So fuhr er hin und blieb gleich da. In der Stadt Tschangscha am Hsiang, einem Nebenfluß des mächtigen Yangtse-kiang, eröffnete er eine Praxis. Er war der einzige weiße Arzt in der Stadt, fand schnell die Wertschätzung der Chinesen und wurde von ihnen gut bezahlt. So konnte er seine Frau mit den beiden Buben Erich und Alfred bald nachkommen lassen. Mitten im Hsiang stand eine hübsche Insel, die es dem deutschen Doktor angetan hatte. Er kaufte sie kurz entschlossen und ließ ein Haus dort bauen. Dieses kleine Reich war ein Spielparadies, das einer kindlichen Phantasie keine Grenzen setzte. Es geistert manches mal heute noch durch die Träume des erwachsenen Mannes... Aber der fernöstlichen Idylle sollte keine Dauer beschieden sein. Es schwelte im alten China. Revolutionäre Parolen und Übergriffe richteten sich immer stärker gegen die „fremden Teufel“. Die Ausländer verloren ihre exterritorialen Rechte. Deutsche waren zwar wegen mangelnden Konfliktstoffs bisher unbehelligt geblieben. Aber als Doktor auf seinem morgendlichen Weg in die Stadt in dem, was da am Wegesrand auf Zaunlatten aufgespießt war, die abgeschlagenen Köpfe englischer Freunde erkannte, zog er Konsequenzen. Er schickte Frau und Kinder über die transsibirische Eisenbahn zurück nach Deutschland. Wochenlang wurden sie auf dieser Reise durchgerüttelt. In Moskau sollte der Zug eine Stunde Aufenthalt haben. Frau Hartmann wollte die Zeit nutzen, um für sich und die Kinder etwas Reiseproviant zu beschaffen. Sie sagte zu den beiden: „Ihr bleibt jetzt schön sitzen. Erich, du paßt auf Alfred auf. Ich bin bald wieder da und bring euch was zum Essen und Trinken mit.“ Dann verschwand sie im Gewühl des Bahnhofs. Erst als der Zug anfuhr und die Mutter immer noch nicht da war, wurden die Buben unruhig. Alfred fing an zu weinen. Erich bemühte sich, ihn zu beschwichtigen und sagte, er solle mit der Heulerei aufhören. Mitreisende versuchten herauszufinden, was den Kindern fehlte, aber die verstanden damals zwar etwas Chinesisch aber kein Russisch, und das führte zu noch größerer Verwirrung. Der Zug ratterte weiter. Nach einer schrecklich lang erscheinenden Zeit ging - während der Fahrt - die Abteiltür auf, und mit völlig zerzaustem Haar schwang sich die Mutter herein. Die erste Reaktion des sechseinhalbjährigen Erich war, seinem kleineren Bruder klarzumachen: „Siehst du, ich hab' doch gleich gesagt, du sollst nicht heulen!“ Was war geschehen? Nach langem Warten in der Schlange vor dem Kiosk hatte Frau Hartmann gerade etwas Proviant erstanden, als sie hörte, daß der Zug abgerufen wurde. Gleich darauf ertönte ein Pfiff, und sie sah, wie der Zug anfuhr. Da ließ sie alles fallen und rannte den Bahnsteig entlang, während der Zug schneller und schneller wurde. Direkt im Wildweststil - und fast völlig ausgepumpt - gelang es ihr noch, den Handgriff des letzten Wagens zu schnappen und aufzuspringen. Der russische Zug bestand aus Waggons ohne Innengänge. Die einzelnen Coupetüren öffneten nach außen und waren von einem Trittbrett aus zugänglich, das außen am ganzen Waggon entlangführte. So mußte sich Elisabeth Hartmann von einem ratternden Eisenbahnwagen zum anderen hangeln, bis sie endlich zu ihren Kindern kam und die Verängstigten in ihre Arme schließen konnte. Die Episode mag unwesentlich erscheinen, und doch zeigt sich in dem kleinen Jungen schon etwas von der Unerschütterlichkeit, die später den Mann auszeichnet...“.