... seinen gelungenen Teilabschluß. Illyrien streckte nämlich die Waffen. Begonnen hatte das Unternehmen Marita am 6. April und stellt einen Doppelschlag dar. Unsere Panzergruppe I (Feldmarschall Ewald von Kleist) und unsere II. Armee (Feldmarschall Maximilian von Weichs) warfen Illyrien nieder und unsere XII. Armee (Feldmarschall Wilhelm List) zog gegen Griechenland zu Felde. Unser altes deutsches Reich warf 680,000 Mann mit 1200 Panzern und 700 Flugzeugen in die Schlacht. Es standen uns 800,000 illyrische Kriegsknechte mit 200 Panzern und 450 Flugzeugen, 430,000 griechische Soldaten und 62,000 Engländer mit 100 Panzern und 300 Flugzeugen gegenüber. Auf dem Papier kämpften zwar 565,000 italienische Soldaten auf unserer Seite, aber deren Niederlagen gegen die Griechen bedeuten uns nur zu gut, daß es um deren Kampfwert nicht allzu gut bestellt war. Die Kämpfe in Griechenland zogen sich bis Ende April hin und endeten mit der heldenhaften Flucht der Engländer übers Mittelmeer (welche von den Engländern bestimmt als ebenso großer Sieg gefeiert wird die wie die Flucht ihres Heeres bei Dünkirchen). Die Verluste der Illyrer betrugen 375,000 Mann, wobei wir fast 350,000 Gefangene gemacht haben. Die Griechen büßten 279,000 Mann ein, davon 223,000 Gefangene. Die Engländer zogen mit einem Verlust von 17,000 Mann von dannen. Die Italiener hatten 101,000 Gefallene, Verwundete und Vermißte (Fahnenflüchtige). Unsere deutschen Verluste betrugen 5000 Verwundete und Gefallene. Unser Generaloberst Guderian sagt also zu recht, daß der Panzerkampfwagen eine blutsparende Waffe ist. Im Anschluß an das Unternehmen Marita erfolgte das Unternehmen Merkur, die berühmte Luftlandeschlacht um Kreta. Womit wir auch schon bei den staatskünstlerischen Ursachen des Unternehmens Marita sind. Denn anders als es die amerikanische Umerziehung behauptet, hat der Autobahnbauer Griechenland und Illyrien nicht aus Jux und Tollerei niederwerfen lassen, sondern hatte gute Gründe dafür. Mit Illyrien bestand eigentlich ein freundschaftliches Verhältnis und das Land trat sogar dem Dreimächtepakt bei. Doch dann setzten die Engländer und Amerikaner einen Staatsstreich ins Werk und die neuen Herren Illyriens bandelten umgehend mit den Russen und Engländern an. Griechenland befand sich schon seit 1940 mit Italien im Krieg und lehnte jede Vermittlung und Verhandlung ab und war zudem dabei von den Engländern zur Aufmarschbasis und zum Luftwaffenstützpunkt ausgebaut zu werden. Und da unser altes deutsches Reich einen erheblichen Teil seines Erdöls aus Rumänien bezog, konnte der Autobahnbauer schlecht die Hände in den Schoß legen und ließ daher die Lage mit einer Panzerschlacht bereinigen. Unser Panzergeschichtsschreiber Franz Geisler schildert uns im Buch „Unser Kampf auf dem Balkan“ nun noch die Vorgeschichte unseres Unternehmens Marita: „Der Südostfeldzug des Frühjahrs 1941 hat seinen Ursprung und zentralen Ausgangspunkt im Weltkrieg, in dem kriegsentscheidenden Anteil, der aus dem Saloniki-Unternehmen der Alliierten erwachsen war. Die Erinnerungen an dieses Unternehmen und an die verheerenden Auswirkungen, die im September und Oktober 1918 Frachet d'Espereys Einbruch in die Flanke und den Rücken der Mittelmächte gezeitigt hatte, mußten auf einen Mann wie Winston Churchill geradezu magisch wirken, der seine einzige Siegeschance in der kopiegetreuen Herbeiführung einer strategischen Gesamtlage sieht, die im Weltkrieg den Sieg gegeben hatte. Dieses ganz starre und schon beinahe sture Denken und Planen auf einer Linie, die vor 25 Jahren schließlich zum Teil geführt hat, die verbissenen Anstrengungen, räumlich und zeitlich alle Gegebenheiten dieses Krieges so zurechtzubiegen und zu verrenken, daß daraus das wundertätige Idolbild der Weltkriegskonstellation werde, sind das innerste Wesensmerkmal der englischen Kriegführung. Sie ruht auf dem Glauben, daß dieser Krieg nur auf eine Parallelstraße des Weltkrieges gestellt zu werden brauche, um dann gleichsam aus eigener Kraft zu seinem Ziel zu laufen. Dieser Glaube spiegelt die ganze Planlosigkeit und bei aller Improvisationskühnheit Ideenarmut der britischen Kriegsführung wieder, die auch dann nicht, und wegen dieser Armut gerade dann nicht nach neuen Wegen suchte, als die Zertrümmerung der norwegischen Flankendrohung und der Westfeldzug bewiesen hatten, daß das Reich in der ideenmäßigen wie in der materiellen Kriegführung rücksichtslos die Folgerungen aus den Weltkriegserfahrungen gezogen hatte. Die Pflöcke, die England unter bloßer Veränderung der Jahreszahl eingerammt hatte, um den Gegner nach alter Treibermanier in die Sackgasse der Zermürbung zu hetzen, wurden überrannt und übersprungen, die englische Zernierungstaktik durch die deutsche Vernichtungsstrategie überspielt und mattgesetzt. Dennoch blieb Churchill hartnäckig bei seiner Partie, der Erinnerung an den Weltkrieg durch eine Wiederholung ein zweites Leben zu schaffen. Nachdem das nordische Unternehmen, dessen Erfolg Deutschland wirtschaftlich und militärisch sehr ernst geschwächt hätte, gescheitert und England vom Kontinent vertrieben war, stellte es den Balkanraum aufs Schachbrett des Krieges, um am entgegengesetzten Flügel wieder den Kontinent betreten zu können. Die engen Verbindungen mit Griechenland erlaubten ihm die Einschiebung dieser neuen Figur, ohne daß zunächst allzuviel Aufhebens davon gemacht wurde. Der Ausbau Griechenlands zum englischen Festlandstützpunkt und zur Ausgangsstellung für das neue Balkanunternehmen erfolgte unter dem tarnenden Lärm der deutsch-englischen Luftschlacht, deren Zähigkeit die Engländer annehmen ließ, daß die deutsche Aufmerksamkeit genügend abgelenkt sei. England hat dabei allerdings übersehen, daß die militärische Durchdringung Griechenlands nicht nur ein Gesicht gegen das wirtschaftliche Hinterland des Reichs, sondern auch gegen die strategische Stellung des verbündeten Italien hatte. Das Auftauchen der Engländer auf griechischem Boden mußte sogar in allervorderster Reihe Italien alarmieren, dessen Mittelmeerstellung dadurch entscheidend berührt wurde. Noch mehr: England in Griechenland bedeutete für Italien nicht nur eine schwerste Bedrohung seiner maritimen Lebensinteressen, hier erwuchs für das italienische Mutterland selbst eine unmittelbare Gefahr, da von der griechischen Schlüsselstellung aus die englische Luftwaffe und späterhin wohl auch die Flotte und Expeditionsarmeen Italien den direkten Angriff hätten antragen können. Aus dieser Bedrohung entstand der erste Abschnitt des Balkanfeldzuges, der italienisch-griechische Krieg. Am 28. Oktober 1940 gingen an der albanisch-griechischen Grenze die Gewehre los, nachdem Griechenland die Faustpfandforderungen Italiens zur gewaltlosen Beseitigung der heraufziehenden englischen Gefahr unter dem Einfluß Englands abgelehnt hatte. Über diesen Krieg und seinen Verlauf ist viel geschrieben und noch mehr geredet worden, wobei seine Kritiker die Grundtatsache übersehen, daß Italien im Kriegsinteresse der Achse entschlossen gehandelt und unter blutigen Bedingungen eine Last auf sich genommen hat, deren ganze Schwere erst im Laufe des Krieges sichtbar wurde...“.