...dmarschall Friedrich von Wrangel in Stettin geboren. Sein Vater war der Generalmajor Friedrich Ernst von Wrangel und seine Mutter Luise von Below. Seine kriegerische Laufbahn begann er 1796 und kämpfte in den Schlachten der Befreiungskriege gegen Napoleon, namentlich bei Preußisch-Eylau und in der Völkerschlacht bei Leipzig. Im Jahre 1848 führte er unsere preußischen Truppen im Krieg gegen die Dänen und schlug in Berlin den liberalen Zwergenaufstand nieder. Gegen die Dänen zog er 1864 erneut zu Felde, jedoch holte ihn da das garstige Alter ein und so mußte die Führung in jüngere Hände gelegt werden. Doch war es ihm vergönnt den Sieg Preußens im Deutschen Krieg von 1866 und die Niederwerfung der Gallier in den Jahren 1870 und 1871 noch zu erleben. In beiden Kriege meldete er sich als Freiwilliger, kam aber nicht mehr zum Einsatz und so blieb ihm der Schlachtentod versagt. Nach Walhall dürften ihn aber die Walküren trotzdem getragen haben... Ausgezeichnet wurde unser Feldmarschall von Wrangel mit dem Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen, dem Eisernen Kreuz, dem Roten und Schwarzen Adlerorden und dem Hausorden der Hohenzoller. In den heiligen Stand der Ehe trat er 1810 mit Lydia von Below, die ihm drei Söhne schenkte, welche allesamt in die Fußstapfen ihres Vaters als Kriegsleute traten. Der Königgrätzer Marsch soll zur Feier des Tages erklingen: https://www.youtube.com/watch?v=wGQyUFHLEfM Eine kleine Lebensgeschichte unseres Helden hat uns unser Geschichtsschreiber Ferdinand von Meerheimb mit „Graf von Wrangel. Königlich Preußischer Generalfeldmarschall“ geschrieben und darin beginne ich mit der Jugend und den ersten Waffentaten unseres Wrangels: https://archive.org/details/bub_gb___c2AAAAYAAJ „Friedrich Heinrich Ernst von Wrangel wurde am 13. April 1784, als der dritte Sohn des Obersten von Wrangel, in Stettin geboren; der Vater, damals Kommandeur des Infanterieregiments von Owstien, war mit Louise von Below vermählt, er wurde 1787 Generalmajor und Kommandant von Kolberg und starb 1805, nachdem er kurz vorher auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt war, im 85sten Jahre. Die Familie der Herren, Freiherren und Grafen von Wrangel ist deutschen Ursprungs, wahrscheinlich aus Westfalen stammend, sie kam gegen 1200 mit den Schwertbrüdern nach Livland und verbreitete sich dort in Estland, Schweden und fast allen Ostseeländern. Friedrich von Wrangel erhielt den ersten Unterricht im elterlichen Hause, besuchte vom 10ten Lebensjahre an das Gymnasium in Neu-Stettin und trat 1796 als Junker bei der Standarte der Leib-Eskadron dem Könige Friedrich Wilhelm II. den Eid der Treue, den er ihm und seinen drei Nachfolgern fast 82 Jahre lang in immer gleicher Freudigkeit gehalten. Der Junker von Wrangel kam zur Eskadron des Major von Baczko nach Wehlau, hier erlernte er den praktischen Dienst und fand im Hause seines Onkels, des Landstallmeisters von Below, im nahen Trakehnen liebevolle Aufnahme. Die Tochter des Hauses, Lydia, wurde später seine Gemahlin. Am 8. Juni 1797 wurde von Wrangel Fähnrich, am 15. Oktober 1798 Sekondleutnant und zur Eskadron nach Gerdauen, 1805 zur Leib-Eskadron nach Königsberg versetzt. Chef des Regiments war damals Oberst von Auer. Dem strebenden jungen Offizier konnte der Friedensdienst, dem er alle Kräfte widmete, nicht völlig genügen; er wie die Mehrzahl seiner Kameraden wünschten lebhaft den Krieg gegen Frankreich - in ihrem Selbstgefühl ahnten sie nicht die bevorstehende Katastrophe. Aber an dem Unglück - dies sind die eigenen Worte des Feldmarschalls, in seinem hohen Alter gesprochen - waren nicht die Offiziere und der Geist derselben, den man als Junkertum bezeichnet hat, schuld; in den Regimentern lebte ein starkes Korporationsgefühl, ritterlicher Sinn, reger Diensteifer, dabei ein hohes, vielleicht zu sehr gesteigertes Selbstgefühl. Alle Traditionen aus der Zeit Friedrichs des Großen waren erhalten; man meinte, was er geschaffen müßte für alle Zeiten gültig bleiben, weil er mit diesen Mitteln Preußens Heer zu ruhmvollen Siegen geführt. Die Armee war im allgemeinen gut, die Kavallerie trefflich beritten, aber freilich waren die Heereseinrichtungen, die Reglements dieselben wie zur Zeit des großen Königs. Vor dem Umschwung der Kriegführung in den Revolutionskriegen, vor der veränderten Organisation und Administration der Heere, der neuen Napoleonischen Schlachttaktik, schloß man in übermäßigem Selbstvertrauen die Augen. Wie ungerecht der damals und später oft gegen die preußische Armee ausgesprochene Tadel war, zeigte sich 1807, wo die Offiziere bei großen Entbehrungen und Strapazen ihre Energie, geistige Frische und ritterlichen Sinn, die Truppen ihre Tapferkeit und Ausdauer bewährten. Die Regimenter in Ostpreußen wurden erst nach den Niederlagen im Oktober mobil gemacht, - das Regiment Auer-Dragoner wurde dem Reservekorps zugeteilt, das unter L'Estocq, dann unter Kalkreuth an der Oder aufgestellt werden sollte, aber bei dem raschen Vordringen der französischen Armee nach dem rechten Weichselufer zurückgezogen wurde. Ende November übernahm Benningsen den Oberbefehl über die russischen und preußischen Truppen, L'Estocq kommandierte unter ihm das preußische Korps und führte die Avantgarde, mit welcher er bei Benningsens weiterem Rückzug bis Eylau, nach Straßburg und Rybin zurückging; drei Bataillone Infanterie, das Regiment Auer und eine Batterie standen bei Gurzno, wo Oberst von Bülow - der Sieger von Dennewitz - kommandierte. Hier empfing Leutnant von Wrangel am 23. Dezember die Feuertaufe. Er sollte mit 35 Dragonern eine Feldwache von 35 Towarczys ablösen; während dessen näherten sich zwei französische Chasseur-Eskadrons, - von Wrangel übernahm als ältester Offizier das Kommando, stürzte sich auf den Feind, der feuernd das erste Treffen empfing, - die Towarczys stutzten - da die Chasseurs nicht folgten, griff er sie mit dem ersten Treffen in der Front, mit den Dragonern in der linken Flanke an und warf sie zurück. Sie flohen dem Walde zu, wo sie von Infanterie aufgenommen wurden. Oberst von Bülow hatte hinter dem Gefechtsfelde gehalten und die Attacke mit an gesehen; als Wrangel sich bei ihm meldete, reichte er ihm die Hand und sagte: „Ich werde dem Regimente mitteilen, wie kühn und entschlossen Sie die Kavallerie geführt und den überlegenen Feind angegriffen haben.“ ...“.