...ust Wilhelm von Hofmann fürwahr. Denn auf dem Gebiet der Stofflehre machte er viele bedeutende Entdeckungen, die viele nützliche Anwendungen in der Industrie, Wissenschaft und Heilkunde fanden... Geboren wurde unser August Wilhelm Hofmann 1818 in der hessischen Stadt Gießen. Sein Vater war Baumeister und eigentlich sollte unser Naturforscher ein Rechtsverdreher werden. An der Gießener Hochschule hörte er aber lieber die Vorträge des Stoffekundlers Justus von Liebig. Bereits 1841 erlangte unser August Wilhelm von Hofmann die Doktorwürde und 1845 erwarb er auch die Hochschullehrbefugnis in Bonn. Nach Berlin kam er 1865 und lehrte an die Friedrich-Wilhelms-Hochschule bis ans Ende seiner Tage die Stoffkunde. Gleich vier bessere Hälften hatte unser Naturforscher und als Polizei wäre ich bei deren häufigen Versterben langsam aber sicher stutzig geworden. Elf Kinder waren unserem August Wilhelm von Hofmann von den Nornen vergönnt. Neben 250 Fachbeiträgen gibt es von unserem Naturforscher noch die Bücher „Einleitung in die moderne Chemie“, „Die organische Chemie und die Heilmittellehre“, „Chemische Erinnerungen aus der Berliner Vergangenheit“ und „Zur Erinnerung an vorangegangene Freunde“ zu lesen, die in keiner futuristischen Panzerbüchersammlung fehlen sollten. Das futuristische Hessenlied steuere ich zur musikalischen Untermalung unserer heutigen Panzergeburtstagsfeier bei: https://odysee.com/hessenlied-anthem-of-hesse-english:0 „Ich kenne ein Land, so reich und so schön, voll goldener Ähren und Felder. Dort grünen vom Tal bis zu sonnigen Höhn dufthauchende dunkele WäIder. Dort hab ich als Kind an der Mutter Hand in Blüten und Blumen gesessen. Grüß Gott dich du Heimat du herrliches Land. Grüß Gott dich mein liebes Land Hessen. Vom Main bis zur Weser, zur Werra und Lahn, ein Land voller duftender Matten. Dort glänzen die Städte in lenzigem Plan, die Gassen im ruhigen Schatten. Dort stand meine Wiege am Fuldastrand, dort hab ich die Welt oft vergessen, wenn hoch auf dem Berge fern zeigendem Rand, ich trunkenen Blickes gesessen. Den Burgen auf ragenden Höhen meinen Gruß, den Wäldern im Morgenrotstrahle, den Strömen, die rings der Gebirge Fuß wild rauschend umspülen im Tale. Grüß Gott, wo ich einst an der Mutter Hand in Blüten und Blumen gesessen. Grüß Gott dich du Heimat, du herrliches Land. Herz Deutschlands. mein blühendes Hessen.“ Aus August Wilhelm von Hofmanns futuristischem Buch „Einleitung in die moderne Chemie“ lese ich euch vor, was man mit dem Wasser so alles mit Hilfe der Stofflehre anstellen kann: https://archive.org/details/bub_gb_40dJdlN0h2kC „Es ist eine allbekannte Tatsache, dass sich das Wasser mit vielen Metallen in Berührung bringen lässt, ohne irgend welche bemerkbare Veränderung zu erleiden. Gold und Silber üben nicht die geringste Wirkung auf dasselbe aus; selbst Kupfer, Eisen, Zink und Zinn können bei gewöhnlicher Temperatur geraume Zeit in Wasser eingetaucht bleiben, ohne dasselbe zu verändern. Es gibt aber auch Metalle, welche anders wirken. Durch Mittel, die wir später werden kennen lernen, gelingt es, aus der Holzasche ein eigentümliches Metall, das Kalium, aus dem Kochsalz ein zweites, das Natrium, darzustellen. Diese beiden Metalle wirken mit der größten Heftigkeit auf das Wasser ein. Ein Kaliumkügelchen auf Wasser geworfen, entzündet sich und gleitet, unter Entwickelung intensiv violetten Lichtes und weißer Dämpfe, zischend auf der Wasserfläche umher, bis es in kürzester Frist mit einer gelinden Explosion verschwindet. Natrium verhält sich ähnlich; indessen ist die Wirkung weniger energisch; die umhergleitende Kugel entzündet sich nur, wenn ihre Bewegung irgendwie, zum Beispiel durch auf dem Wasser schwimmendes Fließpapier gehemmt wird; sie verbrennt alsdann mit intensiv gelbem Lichte. In beiden Fällen nimmt das Wasser einen ätzenden, laugenhaften Geschmack an und erlangt die Fähigkeit, Pflanzenfarben, auf welche reines Wasser keinerlei Wirkung ausübt, in eigentümlicher Weise zu verändern. Ein Streifen gelben Curcumapapiers bräunt sich beim Eintauchen in Wasser, auf welchem Kalium oder Natrium verbrannt sind; gerötetes Lackmuspapier nimmt eine blaue Farbe an. Was ist aus dem Kalium und Natrium geworden, welche bei der Berührung mit dem Wasser verzehrt zu werden schienen und in der Tat aufgehört haben als Metalle wahrnehmbar zu sein? Welche Veränderung hat andererseits das Wasser erlitten, als es gleichzeitig den laugenhaften Geschmack annahm und den eigentümlichen Einfluss auf Pflanzenfarben gewann, die es vorher unverändert ließ? Diese Fragen, sowie der seltsame Wechsel in den Eigenschaften der Materie, welchen sie betreffen, gehören der Wissenschaft an, die wir mit dem Namen Chemie bezeichnen, einem Worte dunkler Abkunft, das Einige von einer alten Benennung Ägyptens, herleiten wollen, wo derartige geheimnisvolle Umwandlungsprozesse der Materie zuerst Beachtung gefunden hätten. Für die Erforschung dieser Erscheinungen, denen unsere Vorträge gewidmet sind, bietet sich in der auffallenden Veränderung des Wassers unter dem Einflusse des Kaliums und Natriums ein willkommener Ausgangspunkt und es lohnt sich, diese Veränderung eingehender Prüfung zu unterwerfen. Zu dem Ende wollen wir einen Glaszylinder mit Wasser füllen, die Mündung desselben mit einer Glasplatte bedecken und ihn in einer wassergefüllten Wanne umstürzen. Der Zylinder werde alsdann mittelst eines geeigneten Halters in der Weise befestigt, dass sich die Mündung unter dem Spiegel des Wassers befinde, ohne den Boden der Wanne zu berühren; die Wassersäule wird natürlich durch den Luftdruck in dem Zylinder schwebend erhalten. Nunmehr werfen wir eine Natriumkugel auf das Wasser - Kalium ließe sich auch anwenden, allein seiner heftigen Wirkung halber weniger vorteilhaft - fangen die selbe mittelst eines löffelförmig gebogenen Drahtnetzes, das wir an einem Holzstiele handhaben, und führen sie im Wasser unter die Mündung des umgestürzten Zylinders. Alsbald entwickeln sich farblose Gasblasen, welche, das Wasser verdrängend, in dem Zylinder aufsteigen. Durch drei- bis viermalige Wiederholung dieser Operation gelingt es, den Zylinder mit Gas zu füllen; es werde nunmehr eine Glasplatte unter die Mündung geschoben und der so geschlossene Zylinder aus der Wanne hervorgehoben und umgedreht. Das auf die angegebene Weise aus dem Wasser abgeschiedene Gas hat man Wasserstoffgas genannt. Es ist farblos, durchsichtig, geruch- und geschmacklos, wie atmosphärische Luft, von letzterer gleichwohl in vielen Hinsichten verschieden. Mit einer Kerzenflamme in Berührung gebracht, entzündet sich das Wasserstoffgas und verbrennt mit leckender, ruhig in den Zylinder niedersteigender Flamme, welcher jede Leuchtkraft abgeht. Damit der Versuch gelinge, darf die Glasplatte von dem aufrecht stehenden Zylinder erst in demselben Augenblicke abgehoben werden, in dem man seine Mündung der Flamme nähert. Lässt man denselben einige Sekunden lang offen stehen, so ist jede Spur des brennbaren Gases verschwunden und der Zylinder enthält nunmehr nur noch atmosphärische Luft. Ganz anders gestaltet sich das Ergebnis des Versuchs, wenn man die Glasplatte von dem mit Wasserstoff gefüllten Zylinder entfernt, während seine Mündung nach unten gerichtet bleibt. In dieser Stellung können wir ihn zwanzig Minuten und länger belassen, ohne dass das brennbare Gas entwiche, eine Tatsache, von der wir uns durch den einfachen Versuch mit der Kerze leicht überzeugen. Statt das Wasserstoffgas in die Luft entweichen zu lassen, können wir dasselbe in einem Zylinder auffangen, dessen abwärts gerichtete Mündung sich über dem aufsteigenden Gasstrome befindet. Auf diese Weise lässt sich der Wasserstoff aufwärts, aus einem Zylinder in einen anderen, umgekehrt darüber gehaltenen überfüllen. Wir schließen aus der Schnelligkeit, mit welcher das brennbare Gas aus dem oben offenen Gefässe entweicht, dass ein gegebenes Volum Wasserstoffgas leichter ist, als ein gleiches Volum atmosphärischer Luft. Genaue Versuche haben gezeigt, dass die Gewichte gleicher Volume Wasserstoffgas und Luft in dem Verhältnisse von 1 zu 14,438 zu einander stehen, dass also die Luft 14,438 (also beinahe 14,5) mal schwerer ist, als das Wasserstoffgas. Das Abmessen und Wägen gasförmiger Körper erfordert gewisse Vorsichtsmaßregeln, welche wir in der Folge näher betrachten wollen; hier werde nur kurz daran erinnert, dass das Volum eines gasförmigen Körpers wesentlich von der Temperatur und dem Drucke bedingt ist, bei welchem es gemessen wird, und dass man daher, um die Gewichte gleicher Volume verschiedener Gase mit einander vergleichen zu können, Sorge tragen muss, diese Gewichte unter denselben Temperatur- und Druckbedingungen zu bestimmen...“.