...ngen Geburtstag, dem wir Deutschen die Sprengung der zweiten Türkenbelagerung unserer Hauptstadt Wien und die Befreiung Ungarns vom Türkenjoch verdanken. Das ist natürlich ein Grund zum Feiern und zum ehrenden Gedenken, besonders in diesen finsteren Zeiten wo sich der neue Großtürke Erdowahn, in seinem Erdenwahn, dem ganzen Abendland zu drohen erfrecht. Geboren wurde unser Held 1643 in Wien und schon 1664 nahm er bei Mogersdorf an seiner ersten Feldschlacht gegen die Türken bei. Ein großer Abwehrsieg. Bei Seneffe kämpfte er 1674 gegen die Gallier und wurde bald darauf zum kaiserlichen Feldherren ernannt. Im Jahre 1683 führte er unsere deutschen Truppen am Kahlenberg und sprengte den türkischen Belagerung. Er führte anschließend unseren Gegenangriff und besiegte 1687 die Türken in der zweiten Schlacht von Mohacs und läutete damit die Befreiung Ungarns vom türkischen Joch ein, die unser Prinz Eugen vollenden sollte. Ein früher Tod riß unseren Herzog Karl aus dem Leben und so konnte er keine weiteren Heldentaten mehr vollbringen. Geheiratet hat er 1678 Eleonore von Österreich, die Tochter unseres Kaisers Ferdinands des Dritten, mit der er sechs Kinder hatte. Richard Wagners Oper Lohengrin habe ich mir für unseren Herzog Karl aus gesucht, da er uns Deutschen auf ähnliche Weise als Retter in der Not erschienen ist wie der Schwanenritter: https://www.youtube.com/watch?v=ZMZOumykxXE Von den Waffentaten unseres Herzogs Karls von Lothringens berichten uns die Lebensbeschreibungen der kaiserlichen Feldherren: https://archive.org/details/bub_gb_d7w_AAAAYAAJ „Karl V. Leopold, Herzog von Lothringen und Bar, Ritter des goldenen Vliesses, kaiserlicher Generalleutnant, Feldmarschall. Geboren als der Sohn des Herzogs Nikolaus Franziskus am 3. April 1643 zu Wien, gestorben am 18. April 1690 ebenda. Gemeinschaftlich mit dem nachmaligen Kaiser Leopold I. am Wiener Hofe erzogen, widmete er sich, wissenschaftlich gründlich vorbereitet und gebildet, in seinem 20. Lebensjahre dem kaiserlichen Kriegsdienste. Von Kaiser Leopold I. zum Oberst-Inhaber eines Kavallerieregiments ernannt, machte er an der Spitze desselben alsbald den Feldzug 1663 gegen die Türken unter Montecuccoli mit vieler Auszeichnung mit, und focht später am Rhein gegen die Franzosen, wo er in der Schlacht bei Seneffe am 11. August 1674 eine schwere Kopfwunde davontrug. 1675 wurde der Prinz zum Feldmarschall ernannt und mit dem Oberbefehl über die gegen Marschall Crequi am Rhein aufgestellte Armee betraut. Er verstand es, seinen Gegner durch geschickte Bewegungen an der Mosel erfolgreich zu täuschen und erschien plötzlich vor Trier, dessen Belagerung er in Angriff nahm. Als Marschall Crequi ihm dahin folgte, führte der Herzog sein Heer dem Feinde entgegen und griff ihn trotz der französischen Übermacht bei Saarbrücken am 11. August 1675 mit so rascher Entschlossenheit und Ungestüm an, dass die von den Franzosen besetzte Brücke im ersten Anlaufe genommen und die Abteilungen Crequis, ehe dieser sie nur zu sammeln vermochte, überall in den Kampf verwickelt waren. Vergebens versuchte der französische Marschall, seine Regimenter zu formieren und in eine geregelte Schlachtordnung zu bringen der linke Flügel derselben wurde nach kurzer Gegenwehr geworfen, die Unordnung teilte sich mit und bald darauf wandte sich die ganze französische Armee zur Flucht, auf welcher namentlich die Infanterie schwere Verluste erlitt. Nach diesem glänzenden Siege kehrte Lothringen wieder vor Trier zurück, machte sich am 6. September zum Meister dieses Lothringen, welcher sich noch in demselben Jahre mit einer Schwester Kaiser Leopold I. vermählt hatte, trat erst 1683 wieder in den Vordergrund. Von diesem Jahre her rührt sein Feldherrnruhm. Seine Aufgabe, wie die ganze Lage war im Beginne dieses furchtbaren Krieges eine überaus schwierige. Mit einer Armee von kaum 37,000 Mann sollte Lothringen sich dem Anmärsche der 200,000 Osmanen im westlichen Ungarn entgegenstellen, ein Unternehmen, das den Prinzen zwischen der Raab und Leitha in die Gefahr brachte, von der feindlichen Armee vollkommen umzingelt und aufgerieben zu werden. Nur mit großer Anstrengung und außerordentlicher Umsicht gelang es ihm, sich dem nahezu sicheren Untergange zu entziehen, einen Teil seiner Truppen nach Wien zu werfen und mit dem Reste derselben auf dem linken Donauufer aufwärts zu rücken, um die herannahenden Hilfstruppen aus dein Reiche und König Johann Sobieski mit dem polnischen Heere zu erwarten. Nach der glücklichen Vereinigung mit diesen führte er das ganze Entsatzheer über die Donau und gegen Wien herab und schlug am 12. September 1683 jene herrliche Türkenschlacht, die, den Wendepunkt bildend in der hundertjährigen Türkennot, das Reich befreite von Barbarentum und Verwüstung und den Grund legte zur Befreiung der christlichen Volker im Osten, die so lange in Druck und Entartung unter türkischem Joche sich gebeugt. Nach dem Entsatze von Wien folgte Lothringen den Türken nach Ungarn nach; die Siege bei Parkany und Gran vergrößerten noch das Resultat des 12. September...“.