... Deutschen im Jahre 1814 die gallische Hauptstadt Paris erstürmt und das dem Napoleon zum Trotz. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Unsere deutschen Stämme kämpften gemeinsam gegen die Gallier. Österreicher, Preußen, Bayern und Schwaben, um genau zu sein. Und diesen Erfolg sollte Blücher schon im folgenden Jahre wiederholen, ebenso wie Moltke 1871 und 1940 konnte noch nicht einmal der Beistand Englands den Fall von Paris verhindern. Einigkeit macht also stark. Der Feldzug von 1814 war allerdings ein ziemliches Herumgeeiere, da hier unser verwegener und unternehmungslustiger Feldmarschall von Blücher auf den zaghaften Hasenfuß Schwarzenberg traf und diesen regelrecht zum Jagen tragen mußte. Einzelheiten gibt es wie immer beim Clausewitz nachzulesen: http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC05304281/1/LOG_0003 „Die Scheinverteidigung des Rheins war, wie wir schon gesagt haben, eine höchst zweckmäßige Maßregel, nur war sie zu weit ausgedehnt und zu ernstlich gemeint. Macdonald, der von Düsseldorf bis Nimwegen stand, konnte nicht wohl vor Blücher bei Châlons ankommen, und noch weniger, wenn er stehen blieb, bis Winzingerode überging. Alle Kräfte zur Schlacht vereinigt zu haben war aber offenbar die Hauptsache bei einer solchen Überlegenheit des Gegners. Bonapartes Marsch an die Aube. Er fand seine Marschälle bei Vitry und glaubte den Verbündeten in der Höhe von Langres zu begegnen; daher richtete er zuerst seinen Marsch auf Sankt Dizier. Als er erfuhr, daß Blücher schon im Begriff sei bei Lesmont über die Aube zu gehen, eilt er über Montier-en-Der, das heißt auf dem kürzesten Wege dahin. Er trifft Blücher bei Brienne und greift ihn den 29. Januar an. Dies ist alles einfach und natürlich. Den 30. rückt er in die Gegend von la Rothiere vor, zieht Marmont, der seine Avantgarde bildet, an sich und wartet das Weitere in der Stellung von la Rothiere ab. Man weiß nicht recht, was Bonaparte zu dieser Untätigkeit vermocht hat. Glaubte er die große Armee im Marsch auf der Straße nach Auxerre, so konnte er ja Blücher um so eher angreifen. War aber die große Armee hinter Blücher, so war keine Zeit zu verlieren. In jedem Fall mußte, wenn Bonaparte hier eine Schlacht beabsichtigte, der Angriff vor der Verteidigung den Vorzug verdienen, denn wenn er den 30. oder 31. angriff, so durfte er allenfalls hoffen mit Blücher allein zu schlagen; wenn er aber den Angriff abwartete, so konnte er unmöglich anders glauben, als es mit der vereinigten feindlichen Macht zu tun zu bekommen, das heißt mit 150,000 Mann, denen er 60,000 entgegenzustellen hatte. Die hauptsächlichsten Vorteile der Defensive, das Abwarten und der Beistand der Gegend, konnten unter diesen Umständen nicht so entscheidend sein. Wenn Bonaparte irgend eine lange vorbereitete starke Stellung mit vereinigter Macht bezogen hätte, so würden die Verbündeten vielleicht Bedenken getragen haben, ihn darin anzugreifen, und es hätte sich auf diese Weise ihre Macht daran gebrochen, das heißt sie hätten den einfachen und natürlichen Kriegsplan des vereinigten Vorrückens und Angreifens aus Besorglichkeit aufgegeben, wären in Zeitverlust, in gefährliche Teilungen und Bewegungen verwickelt worden und hätten ihren Zweck gewissermaßen verschleppt. Allein die Stellung bei la Rothiere, ohne natürliche Stärke, in der Eile genommen, nur mit zwei Drittel der disponibeln Streitmacht besetzt, konnte schwerlich solche Wirkungen hervorbringen. Sie wurde angegriffen und Bonaparte geschlagen, wobei er noch das in der Geschichte beispiellose Glück hatte, daß der Feldherr der Verbündeten nur den einen Teil seines Heeres beauftragte dem andern das Schauspiel einer Schlacht zu geben. Verfolgt wurde er auch nicht, also kam er gut genug aus der schlimmen Lage. Wenn Bonaparte nicht die Absicht und die Aussicht hatte, mit seinem Heere über die unvereinigten Verbündeten herzufallen, und doch eine Schlacht wollte, so mußte er wenigstens seinen Marsch bis zur Vereinigung mit Mortier fortsetzen, die Seine vor sich nehmen, um von diesem Fluß in der Schlacht so viel Vorteil als möglich zu ziehen...“.