...wir Panzertiere heute gedenken und haben uns dazu die Uraufführung von Schillers gleichnamigen Trauerspiel im Jahre 1804 ausgesucht. Denn unser Wilhelm Tell ist ganz und gar in der Sage und der Geschichtsschreibung versunken. Überliefert hat uns seine Geschichte unser Geschichtsschreiber Aegidius Tschudi in seiner Schweizer Chronik. Klagen über das Sonderdasein der Schweiz sind daher zu unterlassen, da wir Panzertiere den Tell-Gedenktag dazu benützen, um Schillers Trauerspiel vorzutragen. In diesem hat unser Schiller nämlich die Tell-Sage mit der Romantik und seinem Idealismus verwoben und - wie schon bei der Jungfrau von Orleans - uns Deutsche zum Kampf gegen die heraufziehende gallische Fremdherrschaft und den Napoleon aufgeworfen. So wie bei der Jungfrau von Orleans scheinbar Napoleons Erzfeinde die Engländer die Bösen sind, so scheinen es in Schillers Tell die Österreicher und die Habsburger zu sein. Doch muß man keine übermäßig große Einbildungskraft besitzen, um zu erkennen daß in Wahrheit der Napoleon und seine Gallier gemeint sind. Daher ist Schillers Trauerspiel auch im Kampf gegen die (verdeckte) amerikanische Fremdherrschaft im deutschen Rumpfstaat von großem Wert. Was natürlich nicht heißt, daß ihr den (((Amerikanern))) und ihren liberalen Handpuppen mit Armbrüsten nachstellen oder so garstige Dinge wie „Der (((amerikanische))) Schuldkult ist ein Gesslerhut“ an die Wände schreiben sollt. Ich beginne in Schillers Stück und unser Tell tritt gleich zu Anfang als rettender Held in Erscheinung: http://www.zeno.org/Literatur/M/Schiller,+Friedrich/Dramen/Wilhelm+Tell „Ruodi. Dort kommt ein Mann in voller Hast gelaufen. Werni. Ich kenn ihn, 's ist der Baumgart von Alzellen. Baumgarten. Um Gottes willen, Fährmann, Euren Kahn! Ruodi. Nun, nun, was gibt's so eilig? Baumgarten. Bindet los! Ihr rettet mich vom Tode! Setzt mich über! Kuoni. Landsmann, was hat Ihr? Werni. Wer verfolgt Euch denn? Baumgarten. Eilt, eilt, sie sind mir dicht schon an den Fersen! De Landvogts Reiter kommen hinter mir, Ich bin ein Mann des Tods, wenn sie mich greifen. Ruodi. Warum verfolgen Euch die Reisigen? Baumgarten. Erst rettet mich, und dann steh ich Euch Rede. Werni. Ihr seid mit Blut befleckt, was hat's gegeben? Baumgarten. Des Kaisers Burgvogt, der auf dem Rossberg sass - Kuoni. Der Wolfenschiessen! Lässt Euch der verfolgen? Baumgarten. Der schadet nicht mehr, ich hab ihn erschlagen. Alle fahren zurück. Gott sei Euch gnädig! Was habt Ihr getan? Baumgarten. Was jeder freie Mann an meinem Platz! Mein gutes Hausrecht hab ich ausgeübt Am Schänder meiner Ehr und meines Weibes. Kuoni. Hat Euch der Burgvogt an der Ehr geschädigt? Baumgarten. Dass er sein bös Gelüsten nicht vollbracht, Hat Gott und meine gute Axt verhütet. Werni. Ihr habt ihm mit der Axt den Kopf zerspalten? Kuoni. O lasst uns alles hören. Ihr habt Zeit, Bis er den Kahn vom Ufer losgebunden. Baumgarten. Ich hatte Holz gefällt im Wald, da kommt Mein Weib gelaufen in der Angst des Todes. „Der Burgvogt liegt in meinem Haus, er hab Ihr anbefohlen, ihm ein Bad zu rüsten.“ Drauf hab er Ungebührliches von ihr Verlangt, sie sei entsprungen, mich zu suchen. Da lief ich frisch hinzu, so wie ich war, Und mit der Axt hab ich ihm 's Bad gesegnet. Werni. Ihr tatet wohl, kein Mensch kann Euch drum schelten. Kuoni. Der Wüterich! Der hat nun seinen Lohn! Hat's lang verdient ums Volk von Unterwalden. Baumgarten. Die Tat ward ruchbar, mir wird nachgesetzt - Indem wir sprechen - Gott - verrinnt die Zeit - Es fängt an zu donnern. Kuoni. Frisch Fährmann - Schaff den Biedermann hinüber. Ruodi. Geht nicht. Ein schweres Ungewitter ist Im Anzug. Ihr müsst warten. Baumgarten. Heil'ger Gott! Ich kann nicht warten. Jeder Aufschub tötet - Kuoni zum Fischer. Greif an mit Gott, dem Nächsten muss man helfen, Es kann uns allen Gleiches ja begegnen. Ruodi. Der Föhn ist los, ihr seht wie hoch der See geht, Ich kann nicht steuern gegen Sturm und Wellen. Baumgarten umfasst seine Knie. So helf Euch Gott, wie Ihr Euch mein erbarmet - Werni. Es geht ums Leben, sei barmherzig, Fährmann. Kuoni. s'ist ein Hausvater, und hat Weib und Kinder! Ruodi. Was? Ich hab auch ein Leben zu verlieren, Hab Weib und Kind daheim, wie er - Seht hin Wie's brandet, wie es wogt und Wirbel zieht, Und alle Wasser aufrührt in der Tiefe. - Ich wollte gern den Biedermann erretten, Doch es ist rein unmöglich, ihr seht selbst. Baumgarten. So muss ich fallen in des Feindes Hand, Das nahe Rettungsufer im Gesichte! - Dort liegt's! Ich kann's erreichen mit den Augen Hinüberdringen kann der Stimme Schall, Da ist der Kahn, der mich hinübertrüge, Und muss hier liegen, hilflos, und verzagen! Kuoni. Seht wer da kommt! Werni. Es ist der Tell aus Bürglen! Tell. Wer ist der Mann, der hier um Hilfe fleht? Kuoni. 's ist ein Alzeller Mann, er hat sein Ehr Verteidigt, und den Wolfenschiess erschlagen, Des Königs Burgvogt, der auf Rossberg sass - Des Landvogts Reiter sind ihm auf den Fersen. Er fleht den Schiffer um die Ueberfahrt, Der fürcht't sich vor dem Sturm und will nicht fahren. Ruodi. Da ist der Tell, er führt das Ruder auch, Der soll mir's zeugen, ob die Fahrt zu wagen. Tell. Wo's not tut, Fährmann, lässt sich alles wagen. Heftige Donnerschläge, der See rauscht auf. Ruodi. Ich soll mich in den Höllenrachen stürzen? Das täte keiner, der bei Sinnen ist. Tell. Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt, Vertrau' auf Gott und rette den Bedrängten. Ruodi. Vom sicheren Port lässt sich's gemächlich raten, Da ist der Kahn und dort der See! Versucht's! Tell. Der See kann sich, der Landvogt nicht erbarmen, Versuch es Fährmann! Hirten und Jäger. Rett ihn! Rett ihn! Rett ihn! Ruodi. Und wär's mein Bruder und mein leiblich Kind, Es kann nicht sein, s'ist heut Simons und Judä, Da rast der See und will sein Opfer haben. Tell. Mit eitler Rede wird hier nichts geschafft, Die Stunde dringt, dem Mann muss Hülfe werden. Sprich, Fährmann, willst du fahren? Ruodi. Nein, nicht ich! Tell. In Gottes Namen denn! Gib her den Kahn, Ich will's mit meiner schwachen Kraft versuchen. Kuoni. Ha, wackrer Tell! Werni. Das gleicht dem Waidgesellen! Baumgarten. Mein Retter seid Ihr und mein Engel, Tell! Tell. Wohl aus des Vogts Gewalt errett ich Euch, Aus Sturmesnöten muss ein andrer helfen. Doch besser ist's, Ihr fallt in Gottes Hand, Als in der Menschen! Zu dem Hirten. Landsmann, tröstet Ihr Mein Weib, wenn mir was Menschliches begegnet, Ich hab getan, was ich nicht lassen konnte. Kuoni. Ihr seid ein Meister Steuermann. Was sich Der Tell getraut, das konntet Ihr nicht wagen? Ruodi. Wohl bessre Männer tun's dem Tell nicht nach, Es gibt nicht zwei, wie der ist, im Gebirge...“ Ludwig van Beethovens erste Symphonie habe ich mir für unsere heutige Panzergedenkfeier ausgesucht... https://www.youtube.com/watch?v=08zpsTe8sII.