...' herbei! Es führet uns der beste Mann Im ganzen Vaterland! Heut fühlet er die Krankheit nicht, Dort tragen sie ihn her! Heil, Heinrich! heil dir Held und Mann Im eisernen Gefild Sein Antlitz glüht vor Ehrbegier, Und herrscht den Sieg herbei! Schon ist um ihn der Edlen Helm Mit Feindesblut bespritzt! Streu furchtbar Strahlen um dich her, Schwert in des Kaisers Hand, Dass alles tödliche Geschoss Den Weg vorübergeh! Willkommen Tod fürs Vaterland! Wenn unser sinkend Haupt Schön Blut bedeckt, dann sterben wir Mit Ruhm fürs Vaterland! Wenn vor uns wird ein offnes Feld Und wir nur Tote sehn Weit um uns her, dann siegen wir Mit Ruhm fürs Vaterland! Dann treten wir mit hohem Schritt Auf Leichnamen daher! Dann jauchzen wir im Siegsgeschrey! Das geht durch Mark und Bein! Uns preist mit frohem Ungestüm Der Bräutgam und die Braut; Er sieht die hohen Fahnen wehn, Und drückt ihr sanft die Hand, Und spricht zu ihr: Da kommen sie, Die Kriegesgötter, her! Sie stritten in der heißen Schlacht Auch für uns beide mit! Uns preist der Freudentränen voll Die Mutter, und ihr Kind! Sie drückt den Knaben an ihr Herz, Und sieht dem Kaiser nach. Uns folgt ein Ruhm, der ewig bleibt, Wenn wir gestorben sind, Gestorben für das Vaterland Den ehrenvollen Tod!“ (Friedrich Gottlieb Klopstock) Die Ungarn wurden von unserem König Heinrich der Erste - genannt der Finkler - am heutigen Tag im Jahr 933 bei Riade geschlagen oder haben vielmehr die Flucht ergriffen. So berichtet es uns nämlich unser ottonischer Hausgeschichtsschreiber Widukind von Corvey: „Das im Osten zurückgebliebene Heer hörte aber, daß die Schwester des Königs, welche der Thüringer Wido geheiratet hatte - sie war nämlich außer der Ehe erzeugt - eine benachbarte Feste bewohne und viel Gold und Silber besäße. Deshalb begannen sie die Burg mit solcher Macht zu stürmen, daß sie, hätte nicht die Nacht die Kämpfer gehindert zu sehen, dieselbe genommen hätten. Als sie aber in dieser Nacht von der Niederlage ihrer Gefährten hörten, und daß der König mit einem, mächtigen Heere über sie komme - der König hatte nämlich sein Lager bei einem Orte Namens Riade aufgeschlagen - verließen sie von Furcht ergriffen das Lager, und riefen nach ihrer Weise durch Feuer und ungeheuren Rauch die zerstreuten Schwärme zusammen. Der König aber führte am folgenden Tage sein Heer vorwärts, und ermahnte die Reisigen, ihre Hoffnung auf Gottes Gnade zu setzen, und nicht zu zweifeln, daß ihnen die göttliche Hilfe, gleich wie in andern Treffen beistehen werde; die Ungern seien die gemeinsamen Feinde ihrer Aller, sie sollten allein auf die Verteidigung ihres Vaterlandes und ihrer Eltern bedacht sein; bald würden sie sehen, daß die Feinde den Rücken kehren würden, wenn sie, mannhaft kämpfend, Stand hielten. Durch diese vortrefflichen Worte angefeuert, und da sie ihren Feldherrn bald unter den Vordersten, bald in der Mitte und bei den Letzten weilen sahen, und vor ihm den Engel - mit dem Namen und dem Bildnis desselben war nämlich die Hauptfahne geziert - erhielten die Krieger Zuversicht und große Standhaftigkeit. Der König aber besorgte, daß - wie es auch eintraf - die Feinde beim Anblick geharnischter Ritter sogleich die Flucht ergreifen möchten; so sandte er ein Fähnlein Thüringer mit nur wenig Rittern, damit jene die leicht bewaffneten verfolgen und bis ans Heer heran gelockt werden möchten. Und so geschah es, aber nichts desto weniger flohen sie, sobald sie das gewappnete Kriegsvolk erblickten, so daß auf acht Meilen Weges kaum einige Wenige getötet oder gefangen genommen wurden; das Lager aber wurde erstürmt und sämtliche Gefangene befreit.“ Damit nahm Heinrich der Finkler den Sieg seines Sohnes auf dem Lechfeld vorweg und es zeigte sich, daß sich die Aufstellung unserer schweren Panzerreiterei bewährt hatte. Und bis 955 ließen sich die Ungarn - damals auch Awaren genannt - nicht mehr in deutschen Landen sehen. Damit habe ich mal wieder meine Schuldigkeit als Panzerpatin der Ottonen getan und genehmige mir den ein oder anderen Schädel Met. Da das Gemetzel von Riade sozusagen der Vorkampf für das Gemetzel auf dem Lechfeld war, können wir uns zudem Theodor Körners „Bundeslied vor der Schlacht“ für unsere kleine Siegesfeier genehmigen: https://www.youtube.com/watch?v=bF_9kpmuuPw „Ahndungsgrauend, todesmutig Bricht der große Morgen an, Und die Sonne, kalt und blutig, Leuchtet unsrer blut'gen Bahn. In der nächsten Stunden Schoße Liegt das Schicksal einer Welt, Und es zittern schon die Lose, Und der eh'rne Würfel fällt. Brüder! euch mahne die dämmernde Stunde, Mahne euch ernst zu dem heiligsten Bunde, Treu, so zum Tod, als zum Leben gesellt! Hinter uns, im Grau'n der Nächte, Liegt die Schande, liegt die Schmach, Liegt der Frevel' fremder Knechte, Der die deutsche Eiche brach. Unsre Sprache ward geschändet, Unsre Tempel stürzten ein; Unsre Ehre ist verpfändet, Deutsche Brüder, löst sie ein! Brüder, die Rache flammt! Reicht euch die Hände, Daß sich der Fluch der Himmlischen wende! Löst das verlor'ne Palladium ein! Vor uns liegt ein glücklich Hoffen, Liegt der Zukunft goldne Zeit, Steht ein ganzer Himmel offen, Blüht der Freiheit Seligkeit. Deutsche Kunst und deutsche Lieder, Frauenhuld und Liebesglück, Alles Große kommt uns wieder, Alles Schöne kehrt zurück. Aber noch gilt es ein gräßliches Wagen, Leben und Blut in die Schanze zu schlagen; Nur in dem Opfertod reift uns das Glück. Nun, mit Gott! wir wollen's wagen, Fest vereint dem Schicksal stehn, Unser Herz zum Altar tragen Und dem Tod entgegengehn. Vaterland! dir woll'n wir sterben, Wie dein großes Wort gebeut! Unsre Lieben mögen's erben, Was wir mit dem Blut befreit. Wachse, du Freiheit der deutschen Eichen, Wachse empor über unsere Leichen! Vaterland, höre den heiligen Eid! Und nun wendet eure Blicke Noch einmal der Liebe nach, Scheidet von dem Blütenglücke, Das der gift'ge Süden brach! Wird euch auch das Auge trüber – Keine Thräne bringt euch Spott. Werft den letzten Kuß hinüber, Dann befehlt sie eurem Gott! Alle die Lippen, die für uns beten, Alle die Herzen, die wir zertreten, Tröste und schütze sie, ewiger Gott! Und nun frisch zur Schlacht gewendet, Aug' und Herz zum Licht hinauf! Alles Ird'sche ist vollendet, Und das Himmlische geht auf. Faßt euch an, ihr deutschen Brüder! Jede Nerve sei ein Held! Treue Herzen sehn sich wieder – Lebewohl für diese Welt! Hört ihr's? Schon jauchzt es uns donnernd entgegen Brüder! hinein in den blitzenden Regen! Wiedersehn in der besseren Welt!“.