...lberg begann Anno 1807 und bis zum 2. Juli dieses Jahres sollten sich die Welschen nun die Zähne an unseren Helden Gneisenau, Schill und Nettelbeck ausbeißen. Anfänglich befehligte Lucadou unsere Verteidiger, wurde dann aber durch Gneisenau ersetzt. Die welsche Streitmacht wuchs auf 22,500 Kriegsknechte an, denen sich unsere 6500 preußische Recken entgegenstellten. Verloren haben die Welschen bis zu 10,000 ihrer Kriegsknechte, während unsere Preußen 2000 Mann einbüßten. Unser Festungskommandant Gneisenau lobt nun die Bürger von Kolberg für ihre tapfere Mithilfe bei der Verteidigung ihrer Stadt: „Da ich auf unsers Monarchen Befehl, mich eine zeitlang von dem mir so lieb gewordenen Kolberg trenne, so trage ich Ihnen, meine Herrn Repräsentanten, auf, den hiesigen Bürgern mein Lebewohl zu sagen. Sagen Sie selbigen, daß ich Ihnen sehr dankbar bin, für das Vertrauen, das Sie mir von meinem ersten Eintritt in hiesiger Festungen geschenkt haben. Ich mußte manche harte Verfügung machen, manchen hart anfassen, dies gehörte zu den traurigen Pflichten meines Postens, dennoch wurde dies Vertrauen nicht geschwächt. Viele dieser wackern Bürger haben uns freiwillig ihre Ersparnisse dargebracht, ohne diese Hilfe wären wir in bedeutender Not gewesen. Viele haben sich durch Unterstützung unsrer Kranken und Verwundeten hochverdient gemacht. Diese schöne Empfindung an Kolberger Mut, Patriotismus, Wohltätigkeit und Aufopferung werden mich ewig begleiten. Ich scheide mit gerührtem Herzen von hier. Meine Wünsche und Bemühungen werden immer rege für eine Stadt sein, wo noch Tugenden wohnen, die anderderwärts seltener geworden sind. Vererben Sie selbige auf Ihre Nachkommen, dies ist das schönste Vermächtnis das Sie Ihnen geben können. Leben Sie wohl und erinnern Sie sich mit Wohlwollen.“.