...Welschen vernichtend bei Pavia geschlagen. Mit 23,000 Mann trat er gegen 26,000 Welsche an und schlug diese mit einem Verlust von 12,000 Toten und 9000 Gefangenen und Verwundeten in die Flucht. Wir selbst erlitten nur einen Verlust von 500 Mann und hatten 500 Verwundete. Neben der (fast) gänzlichen Vernichtung des Welschenheeres wurde auch der Welschenkönig Franz I. gefangengenommen und mußte den Frieden von Madrid unterzeichnen, den der Schuft natürlich umgehend nach seiner Freilassung widerrufen hat. Ein schöner Auftaktsieg zu Beginn der neuzeitlichen Welschenkriege, die ja bis zum heutigen Tag andauern. Gefeiert werden muß das Ganze natürlich mit unserem altdeutschen Panzergetränk Met. Einen sehr ausführlichen Bericht der Schlacht von Pavia finden wir bei unserem Geschichtsschreiber Friedrich Wilhelm Barthold in „George von Frundsberg oder das deutsche Kriegshandwerk zur Zeit der Reformation“ und darin beginne ich mit der Aufstellung zur Schlacht: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10063330_00005.html „Als die Nacht, welche Freitag dem 24. Februar, dem Feste des Apostels Matthias, vorangeht, unfreundlich und mondlos, aber sternenklar über der winterlichen Landschaft lag, brachen so geräuschlos als möglich Hauptmann Salzedos Werkleute an der Mauer des Tiergartens auf der Nordseite, unweit der Kartause, und müheten sich mit harten Stößen des Sturmzeugs einen Eingang zu öffnen; hinter den Guastadori brannte das angezündete Lager auf und rotteten sich die Fähnlein der Spanier und Landsknechte gar wunder und furchterregend anzuschauen; denn alle Kriegsleute, auch die Harnische trugen, hatten ihre Hemden über den Stahl geworfen, andere die wie ein Teil der Landsknechte, weder mit Panzern noch überflüssig mit Linnen versehen, hefteten weißes Papier auf die Brust. An der Morgenseite des französischen Lagers bei Sankt Lazzaro und am Tessino, erscholl gleichzeitig lautes Getöse von Heerpauken und Trompeten, untermischt mit dem Gekrach der Hakenbüchsen, bewegten sich, wie zur Camisade, rufende Scharen hin und her vor der Lagerfront und lockten die wachmüden, verdrossenen Fußvölker und Hommes d'armes aus unruhigem Schlummer in die dem wahren Einbruch entgegengesetzte Richtung. Aber das alte Gemäuer bot so harten Widerstand, daß, ungeachtet ganze Fähnlein rüstiger Knechte mit den Kriegswiddern dagegen liefen, erst kurz vor Tage eine Lücke, etwa sechzig Schritte reit, geöffnet war. Die kalte, lange Nacht gab manchem verstockten Gesellen Raum, sein Seelenheil vordem gefährlichen Tagewerke, welches seiner harrte, zu bewahren. Häufig sah man weißschimmernde Kriegsleute den Feldkapellanen und sonstigen Priestern reumütig Beichte ablegen, oder sich, als gelte es Trennung für immer, brüderlich umarmen; „nicht“, wie der Spanier sagt, „aus Kleinmut, sondern aus löblicher Vorsicht, welche Christen in ähnlichem Beginnen wohl ansteht.“ So edlen Drang Unsittliches von sich abzutun zeigte vor andern ein vornehmer Spanier, der Kapitän Don Alonso de Cordoba; er schickte seinen Kapellan zur Donna Teonsa, „seiner Amiga“, welche ihm zwei Söhne geboren; als sie herbeigekommen aus dem hintersten Trotz, sprach er: „Sennora, ich fechte hier für drei, für mich und meine Söhne; damit ich aber für viere streite, bin ich entschlossen mich vor Gott zu demütigen und euch zum ehelichen Weibe, meine Knaben zu rechtmäßigen Söhnen zu machen. So werde ich mit größerem Mute mein Leben in Gefahr geben und Gott wird mir beistehen.“ Die Donna warf sich ihm gerührt zu Füßen; der Priester segnete das Paar ein und Alonsos Brüder billigten die christliche Handlung. Schon begann die Nacht zu entfliehen und der Nebel sich aufzuschwingen, als der ungeduldige Marchese di Pescara den Vorderzug, fünf Fähnlein auserlesener Landsknechte und ebenso viel Spanier, zusammen viertausend Mann, in eigner Person durch die Bresche führte, eine kleine Anhöhe bestieg, und als er von dort aus die Bewegung im französischen Lager erblickte, freudig die drei Kreidschüsse zur Benachrichtigung Leivas zu lösen und allen Heerhaufen vorzurücken befahl. Nach einem edlen Wettstreite unter den Nationen, als die Italiener sich geweigert den Spaniern zugestellt zu werden, weil im Falle des Sieges diese allein die Ehre sich beizulegen, bei einer Niederlage dagegen die Schuld auf die Schlachtgenossen zu schieben geneigt wären, sollten außer der gemischten Avantgarde die Völker abgesondert ihre Mannhaftigkeit zeigen. Nur mit Mühe hielt der Marchese seinen Brudersohn, Alfonso del Basto, des Hauses Davalos einzige Hoffnung (weil dem Pescara seine Frau, die geistreiche und gefeierte Dichterin Victoria, Fabrizio Colonnas Tochter, keine Kinder geschenkt), von der Führung des Vorderzugs zurück; der ehrgeizige Jüngling mußte bei seiner Gendarmeriekomapanie im Reitertreffen bleiben. So eilte denn der Marques de Civita de Sant Angel mit vierhundert wohl berittenen leichten Albanesen den Weg nach Mirabello zu, und ihm folgten in hastigem Sturmschritte gehn deutsche und spanische Fähnlein. Der Abkömmlinge des großen Türkenwürgers Skanderbegs ritt ein leichtes kastanienbraunes Roß, das zum Unheil seines Herrn nicht mit Kettenzügeln und festen Schnallen versehen war; über dem Harnisch trug er einen carmoisinroten Waffenrock, die Decke des Tiers von gleicher Farbe. Die Reiterwacht des Genuesers Giustiniani, welcher im Parke zunächst lag und auf das Getöse des Sturmzeugs bereits stutzig geworden, ward geworfen, und der Weg nach dem Jagdschlosse, ungefähr zwei italienische Meilen von der Nordseite des Parks entlegen, ungehindert durch die Vernacula, eingeschlagen...“.